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Ihr Kriegt Mich Nicht!

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Titel: Ihr Kriegt Mich Nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie von den UFOs holen lassen.
JETZT SIND SIE DA
     Mik wurde zum Schwimmtraining an einem Strick von der Brücke heruntergelassen. Er kämpfte gegen die Strömung an, kämpfte gegen den Fluss der Uralten Flüsse, der zwischen den Bergen der Uralten Berge dahinfloss, das Wasser rauschte ihm entgegen, presste sich ihm in die Ohren und den Mund. Es drang in die Nase, füllte die Stirn und sein ganzes Gehirn. In Armen und Beinen kochte dieMilchsäure. Das war Oskars Idee gewesen. Zuerst hatten alle es verrückt gefunden.
    »Aber«, sagte er, »wenn Mik gegen den Strom schwimmt, brauchen wir doch bloß auf der Brücke zu stehen und den Strick festzuhalten. Er kommt ja nicht vom Fleck.«
    Filip lachte.
    Pi überlegte kurz und sagte dann: »Oskar, du bist ein Genie.«
    »Wirklich?«, sagte Oskar.
    Jetzt lag Mik im Wasser und kämpfte, was das Zeug hielt. Presste die Kraft aus jedem Muskel. Aber das genügte nicht. Die Strömung drückte ihn zurück. Der Strick scheuerte an seinem Bauch. Oskar war ein Idiot.
    Pi stand oben auf der Brücke und hielt den Strick. Sie schrie: »Nicht aufgeben, halt die Finger geschlossen! Große Armbewegungen, sonst treibst du davon!«
    »Die Beine!«, schrie Filip. »Vergiss die Beine nicht!«
    Mik verbog sich total und wurde unter die Brücke gerissen. Pi musste zum Fuß der Brücke hinunterrennen und ihn an Land ziehen. Mik krabbelte ans Ufer, schnaubte und schniefte und fühlte sich wie ein rückgratloses Weichtier. Seine Muskeln zitterten.
    »Das war eine gute Idee«, sagte Pi. »Aber wahrscheinlich muss man schon schwimmen können, um das zu schaffen.«
    Oskar half Mik auf die Beine.
    »Bin ich also kein Genie?«
    Mik zog sich an, dann kletterten sie die Böschung hinauf. Ein silberfarbenes Auto fuhr über die Brücke.
    Es fuhr schnell, funkelte bloß rasch auf. Der Straßenstaub wirbelte durch die Luft. Ein silberglänzender Blitz aus leuchtend blauem Himmel. Mitten ins Herz. Mik hatte gewusst, dass espassieren würde, aber sein Gehirn hatte es im Sicherheitsraum für schlimme Sachen versteckt, dort, wo auch der Tod wohnte. Jetzt flog die gepanzerte Tür auf, und alles quoll wild durcheinander heraus. Hundescheiße, Skelette, Monster, der Sensenmann, Plageeltern, Spinnen, H. Stål und die Einsamkeitsschlange. Alles kroch in einem braunen schmierigen Brei um ihn herum.
    Der Goldzahn saß am Lenkrad und die Papageienfrau daneben. Sie hatten ihn nicht gesehen. Der Wagen fuhr von der Brücke und an Gustavssons Hund vorbei, der zum Angriff überging. Er jagte bellend hinterher, bis ans Ende der Laufleine. Dann wirbelte er mit einem erstickten Aufheulen herum und landete auf dem Rücken.
    Wenn der Kosmos nur ein Gedanke war, dann war dieser Gedanke jetzt fertig gedacht. Die Welt hörte auf.
    »Mik, was ist denn?«, fragte Pi. »Tut dir was weh? War es der Strick?«
    Alle seine Glieder verloren ihre Splinte. Seine Knie gaben nach, er fiel in Pis Arme.
    »Jetzt sind sie da.«
    Sie begriff sofort. Hielt ihn ganz fest und sah zu dem Wagen hinüber, der an der Kreuzung zu Lenas Haus abbog.
    »Atme!«, sagte sie dicht an seinem Ohr.
    »Ich atme.«
    »Gut«, sagte Pi leise. »Wir werden das schon schaukeln, das weißt du. Wir hauen ab.«
    Oskar begriff gar nichts. Er glaubte, es sei seine Schuld, weil Mik beim Schwimmtraining was zugestoßen sei. Irgendwas sei kaputtgegangen.
    »Ist er verletzt?«
    »Kapierst du denn nicht?«, sagte Filip. »Mik muss wieder indie Dunkelheit zurück. Ins Lager, um Hundescheiße aufzuwischen. Zurück auf die böse Seite.«
    Alle sahen zur Kreuzung hinüber, wo der Wagen verschwunden war. Gustavssons Hund kam auf die Beine. Kotzte ein bisschen und trottete zur Hundehütte zurück.
    »Sind wir die gute Seite?«, fragte Oskar.
    » Du bist die bescheuerte Seite«, sagte Filip.
    »Das Floß«, sagte Pi.
DER PARAGRAF FLIEGT
    Das Floß fühlte sich schwerer und langsamer an denn je. Sie glitten wie durch Sirup, obwohl sie draußen auf dem Selet Rückenwind hatten. Mik, Oskar und Filip knieten und paddelten schweigend. Die Zeltplane raschelte schwach, die Wellen schlugen glucksend gegen die Stämme. Pi stellte sich hin und musterte die Ufer mit einem Fernglas. Zuerst waren sie quer über den Selet gepaddelt, um dann dem Ufer zum Ausfluss in den Fluss zu folgen. Filip hatte protestiert und erklärt, dass die Strecke so viel länger würde, als wenn sie direkt zum Ausfluss paddelten.
    »Klar«, hatte Pi geantwortet. »Wenn du willst, dass sie uns sofort entdecken. Drüben am

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