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Ihr letzter Tanz

Ihr letzter Tanz

Titel: Ihr letzter Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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nach der Wahrheit.
    Und genau das wollte sie ja.
    „Danke“, brachte sie heraus. „Wenn ich erfahre, dass der Mann mich wirklich nur verwechselt hat, dann kann ich wieder ruhiger schlafen.“
    „Ich werde das schon herausfinden“, versicherte er. „Und eine Bitte hätte ich noch. Wenn dir irgendetwas einfällt, sag es mir, ganz egal, wie albern es dir vorkommt.“
    „Ja“, versprach sie.
    „Und?“
    „Was und?“
    „Meine Tanzstunde ist noch nicht um. Ich glaube, ich habe den Beweis erbracht, dass ich einen Walzer mitzählen kann. Was ich lernen muss, sind weitere Schritte. Und erkläre mir bitte, warum du mich so von dir wegdrückst und meinem Blick ausweichst.“
    „Weil ich dich bei einem Walzer nicht ansehen soll. Es gibt eine Methode, wie man den Partner hält, aber soweit bist du noch nicht.“
    Er zog eine Braue hoch. „Stell mich auf die Probe“, sagte er leise.
    „Du bist ein Anfänger, du hast es selbst gesagt. Zwei linke Füße.“
    „Nicht in allem.“
    Sie war sich nicht sicher, wie seine Bemerkung gemeint war. Sollte es eine Anspielung sein, oder bezog er sich ausschließlich auf das Tanzen?
    „Entschuldige mich kurz. Ich hole deine Akte, und sobald Justin fertig ist, geht es mit dem Walzer weiter.“
    Sie ging weg, nahm seine Akte aus dem Regal und begab sich dann zur Stereoanlage. Das Salsa-Stück endete, und sie nahm die CD heraus, um einen Walzer aufzulegen.
    In der kurzen Pause, die dadurch entstand, herrschte im Studio Stille – solche Stille, dass sie das Geräusch wieder hören konnte. Ein Kratzen, als würde jemand mit den Fingernägeln über eine Schiefertafel fahren … als würde etwas geöffnet und wieder geschlossen …
    Dann setzte die Musik ein, und Quinn stellte sich hinter sie.
    Sie drehte sich zu ihm um und sah ihn besorgt an. „Hast du das gehört?“
    „Was? Etwas auf der CD?“ fragte er.
    „Nein … nein … mehr wie …“
    „Irgendwo auf der Straße hatte ein Wagen eine Fehlzündung“, sagte er.
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Was
hast du denn gehört?“ wollte er wissen.
    „Ich weiß nicht. Eigentlich nichts. Das wird wohl der Wagen gewesen sein.“ Es war helllichter Tag, das Studio war voller Menschen, auf der Straße war viel los – das Geräusch konnte alles Mögliche gewesen sein.
    Aber sie hatte dieses Geräusch schon mal gehört.
    Als seine Tanzstunde endete, war Shannon überrascht, wie schmerzlos sie verstrichen war. Er schien mit seiner Leistung zufrieden zu sein. Vielleicht war der Unterricht wirklich nur eine Notwendigkeit, um seine Arbeit zu erledigen, doch er trug tatsächlich erste Früchte.
    Unmittelbar nach der Stunde machte er sich mit Marnie auf den Weg.
    Nachdem er gegangen war, schien sich der Rest des Tages unendlich hinzuziehen. Shannon ging von einem Raum zum nächsten und versuchte herauszufinden, woher das Geräusch kommen mochte.
    Es war nichts zu entdecken. Unter dem Vorwand, nach dem Bestand an Toilettenpapier zu sehen, schaute sie sich auch auf der Herrentoilette um. Dabei wäre sie fast mit Sam zusammengestoßen, der gerade herauskam.
    „Nicht viel zu tun?“ stichelte er grinsend.
    In dem Moment tauchte Justin auf. „Hier ist doch sonst keine Schlange.“
    „Ich wollte nach dem Papier sehen.“
    Als sie sich umdrehte, stand Gordon hinter ihnen. „Was ist denn hier los? Sind wir hier auf einem Bahnhofsklo?“ fragte er in die Runde und sah Shannon argwöhnisch an.
    „Ich habe nach dem Toilettenpapier gesehen“, erklärte sie abermals.
    „Auf der Herrentoilette? Die Putzfrau kümmert sich einmal die Woche darum.“
    „Irgendwer sagte, es sei alles aufgebraucht“, murmelte sie, dann bahnte sie sich mit einer Mischung aus Verärgerung und Verlegenheit ihren Weg nach draußen.
    Obwohl sie in jedem Raum vergeblich gesucht hat, lauschte sie angestrengt weiter auf verdächtige Geräusche. Gleichzeitig hielt sie Ben im Auge. Als sie später am Empfang stand und Ben zu ihr kam, um einen Blick auf seinen Stundenplan zu werfen, war die Gelegenheit gekommen.
    „Ben?“
    „Hmm?“
    „Wegen gestern Abend …“
    „Ja?“
    „Du sagtest, du warst im Supermarkt.“
    Er sah sie an. „Ja, genau.“
    „Wieso hast du dann nichts dabeigehabt? Keine Tüte oder Tasche und in der Hand hast du auch nichts gehalten. Was hast du gekauft?“
    Ben verzog das Gesicht und erwiderte nach einer kurzen Pause: „Etwas Persönliches. Nichts, was dich irgendetwas angehen würde.“
    „Entschuldige.“
    „Willst du mir unterstellen, ich

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