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Ihr letzter Tanz

Ihr letzter Tanz

Titel: Ihr letzter Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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zusammen sein konnten, dann waren sie es auch. Wenn einer von beiden etwas machen wollte, was dem anderen nicht zusagte, gingen sie eben getrennte Wege. Mina Long war zierlich und genauso durchtrainiert, gebräunt und platinblond wie ihr Mann. Nur ihre braunen Augen unterschieden sie von Richard. Shannon sagte sich insgeheim amüsiert, sie müssten sich wohl in den vielen Jahren ihrer Ehe immer ähnlicher geworden sein.
    Er war sehr umgänglich, und es machte Shannon Spaß, ihn zu unterrichten. Seit dem letzten Jahr, als er zum ersten Mal ins Studio gekommen war, hatte Richard bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Allerdings konnte er sich auch den Einzelunterricht leisten, während die Schüler, die über ein bescheideneres Einkommen verfügten, sich mit ein oder zwei Stunden in der Woche begnügen und stattdessen den Gruppenunterricht besuchen mussten.
    „Erde an Shannon, hallo.“
    „Oh, Entschuldigung. Sie brauchen niemanden, der Sie glänzen lässt, Richard, dafür sind Sie viel zu gut. Sie sind sogar so gut, dass ich mit meinen Gedanken ganz woanders war und gar nicht mehr daran gedacht habe, Ihnen Unterricht zu erteilen. So was sollte einem Lehrer nicht passieren.“
    Er lächelte sie an. „Laras Tod macht Ihnen noch immer zu schaffen, nicht wahr?“
    „Ja, natürlich“, gab sie zu.
    „Sie wissen, ich habe getan, was ich konnte“, sagte er leise. „Ich bin zwar Schönheitschirurg, aber in meinem Jahrgang war ich der beste Medizinstudent. Und ich habe mein Praktikum in der Notaufnahme absolviert.“
    „Oh, Richard, das weiß ich doch. Es ist nur so … traurig.“
    „Ja, sie wird uns allen sehr fehlen. Ihnen
wird
sie doch fehlen, oder?“
    „Selbstverständlich.“ Sie sah ihn irritiert an. „Warum betonen Sie das so?“
    „Ach, nur so.“
    Sie hatten einen Walzer getanzt. Als sie sich in der Nähe der Stereoanlage befanden, blieb sie stehen und betrachtete den Arzt abermals. „Richard,
warum
haben Sie das gesagt?“
    „Oh Gott, es tut mir Leid.“
    „Richard.“
    „Es ist schon eine Weile her, da trug mir ein Vögelchen zu, dass Sie und Ben Trudeau früher einmal Partner waren – und ein heißes Paar dazu. Bevor Ben Lara heiratete.“
    „Verstehe.“
    „Sie
waren
doch Partner, oder? Ich hörte davon, dass Sie bei jedem Wettkampf abgeräumt haben und es niemand mit Ihnen aufnehmen konnte.“
    „Wir gewannen ein paar Preise, das stimmt. Aber das ist lange her,
sehr
lange.“
    „Tut mir Leid, tut mir wirklich Leid, Shannon, ich hätte wohl besser den Mund gehalten.“
    „Wer hat es Ihnen erzählt?“
    „Nein, aus mir bekommen Sie jetzt kein Wort mehr heraus.“
    „Ist auch egal, Richard. Es ist kein düsteres Geheimnis, von dem niemand etwas wissen darf. Ich war nur neugierig.“
    „Meine Lippen sind jetzt versiegelt … Aber Sie haben meine Frage noch immer nicht beantwortet.“
    „Welche Frage?“
    Er seufzte mit gespielter Ungeduld. „Ob es Ihre Absicht ist, dass ich neben Ihnen glänze?“
    „Ich habe Ihre Frage beantwortet. Sie brauchen mich nicht, um zu glänzen.“
    Er schüttelte den Kopf und lächelte sie an. „Es gibt da im Vorstand eine Reihe von Leuten, die ich heute Abend ins
Suede
mitbringen werde. Ich möchte sie ein wenig beeindrucken. Könnten Sie kurz hinkommen?“
    „Richard, ich wollte heute Abend früh nach Hause gehen. Rhianna oder Jane werden aber sicher im Club sein.“
    Wieder schüttelte er den Kopf. „
Sie
sind meine Lehrerin, und wir wissen beide, dass selbst die Spitzenprofis immer nur mit ihrem Partner arbeiten. Mit Ihnen tanze ich am besten. Kommen Sie auf einen einzigen Tanz und einen Drink ins
Suede
. Spätestens um halb elf lasse ich Sie gehen, ich schwöre es. Bitte.“
    „Richard, betteln Sie mich nicht an.“
    „Ich flehe Sie aber an.“
    „Also gut. Aber nur, wenn Sie mir den Namen des Vögelchens sagen, das Ihnen von Ben und mir erzählt hat. Dann werde ich vielleicht in den Club kommen.“
    „Das ist Erpressung.“
    „Das soll es auch sein“, sagte sie lächelnd.
    „Ich kann es nicht sagen. Und ich gebe unter Druck nicht so leicht nach.“
    „Wenn Sie wirklich wollen, dass ich heute Abend …“
    „Gordon“, fiel er ihr ins Wort.
    „Gordon?“
    „Ja. Ich sagte doch Gordon, nicht wahr?“
    „Ja … und zwar sehr schnell – Sie haben erstaunlich leicht nachgegeben“, erwiderte sie lachend.
    „Ich weiß. Aber dafür müssen Sie heute Abend auch nach unten kommen.“
    „Schon gut, schon gut“, lenkte sie ein. „Aber erst,

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