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Ihr letzter Tanz

Ihr letzter Tanz

Titel: Ihr letzter Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Witze darüber, dass es außer Tanz in ihrem Leben nichts gab, aber … so war es doch auch. Es gab kein Privatleben. Sie hatte jeden Tag mit den gleichen Männern zu tun. Wenn es einen neuen Mann gab, dann war das ein neuer Schüler. Ein Schüler wie Quinn war ihr dabei noch nie begegnet.
    Die meisten Menschen glaubten, sie führe ein aufregendes Leben. Sie konnte den ganzen Tag tanzen und wurde am Abend in die angesagtesten Clubs der Stadt eingelassen. Gabriel war ein gut aussehender Mann. Er hatte sie sogar einmal zum Essen eingeladen. Aber Gabriel war ein Spieler. Es machte Spaß, mit ihm zu tanzen, er war ein Freund. Doch mehr würde sie mit ihm niemals zu tun haben wollen. Es ging ihr also nicht bloß um Sex, denn attraktive Männer kannte sie – nur keinen, der so anziehend war wie dieser eine.
    Einem Mann wie Gabriel hätte sie niemals vertrauen können, er brauchte in seinem Leben zu viel Abwechslung und Aufregung. Und Ben … die Liebe zu ihm war schon vor langer Zeit erloschen. Die Zeit mit ihm war wie ein Fehler, den man als Kind machte und den man nie so ganz vergessen konnte. Sam und Justin waren für sie wie jüngere Brüder. Mal war sie wütend auf sie, dann wieder von Stolz erfüllt.
    Es war nicht so, dass noch kein Mann sie jemals berührt hatte oder sich keine Gelegenheiten boten. Tatsache war einfach, dass das letzte Mal schon lange her war.
    Und dieser Mann …
    Er war ein Lügner. Den Tanzunterricht nahm er nicht, weil ihm danach war. Und er war auch nicht wirklich an ihr interessiert.
    Sie stieß sich von der Tür ab. Bei Männern wie Gabriel spielte sich alles deutlich sichtbar an der Oberfläche ab. Dieser Typ hier war weitaus subtiler.
    Plötzlich hörte sie ein Geräusch, das von draußen kam. Ein Geräusch, als würde ein Zweig zertreten.
    Shannon erstarrte und lauschte angestrengt. Nichts war mehr zu hören … doch, etwas. Schritte vielleicht. Jemand, der schnell und leichtfüßig lief und irgendwo rechts vom Haus in Richtung Straße lief.
    Und dann … wieder völlige Stille. Sie stand da und lauschte. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, während der sie nicht zu atmen wagte und sich nicht bewegte.
    Nein, da war nichts.
    Endlich entfernte sie sich einige Schritte weit von der Tür und starrte sie an. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Sie versuchte, wieder Vernunft anzunehmen. Falls sie die Schritte wirklich gehört hatte, dann entfernten sie sich vom Haus. Aber vielleicht hatte sie auch gar keine Schritte gehört. Womöglich hatte sich eine Katze über irgendetwas erschrocken und war davongerannt. Shannon sagte sich, dass sie seit Jahren hier lebte und dass es ein ruhiges Viertel war.
    So ruhig, dass sie nicht mal eine Alarmanlage besaß.
    Sie machte noch einen Schritt nach hinten und fixierte weiterhin die Tür. Wenn sie sie öffnete, würde sie sich eingestehen, dass sie Dinge gehört hatte, die nicht existierten. Wenn sie sie nicht öffnete, würde sie sich fragen, ob sich nicht doch jemand vor dem Haus aufhielt, und für den Rest der Nacht würde sie sicher keinen Schlaf finden.
    Sie haderte mit sich, die Sekunden verstrichen, dann trat sie vor, schloss auf, und nach einem neuerlichen kurzen Zögern riss sie die Tür auf.

8. KAPITEL
    A m Hafen angekommen fiel Quinn auf, dass sich bei Nick’s wieder eine größere Gruppe Polizisten eingefunden hatte. Sein Bruder war ebenfalls dort. Quinn hatte sich bis zu diesem Augenblick todmüde gefühlt und wollte sich eigentlich schlafen legen, doch dann entschied er sich, noch zum Lokal zu gehen und nach seinem Bruder zu sehen.
    Dixon war ausnahmsweise mal nicht im Nick’s, aber Bobby, Giselle und Doug saßen zusammen mit Jake Dilessio da. Jake begrüßte ihn mit einer einladenden Geste und zog für ihn einen Stuhl zurück. Am Nebentisch erkannte Quinn einige vertraute Gesichter und grüßte in die Runde, während er Platz nahm.
    „Und was sagst du jetzt?“ fragte Doug ihn. „Sie sah doch gut aus, oder nicht? Ich meine Lara. Auch tot war sie doch immer noch hübsch, nicht?“
    „Oh ja, sie sah gut aus“, erwiderte Quinn. Sein Bruder hatte offenbar schon mehrere Flaschen Bier getrunken und sah mürrisch aus. Sie waren zwar gemeinsam auf einer Totenwache gewesen, aber Quinn war sicher, nicht einmal Dougs bester Freund Bobby wusste, dass er mit Lara geschlafen hatte. Unter normalen Umständen wäre es nicht die Art seines Bruders gewesen, so verräterische Bemerkungen zu machen.
    „Und du hast dich heimlich mit deiner Tanzlehrerin

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