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Ihr letzter Tanz

Ihr letzter Tanz

Titel: Ihr letzter Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Sie sprang auf, ihr Herz raste. Nur mit Mühe gelang es ihr, zur Tür zu gehen und einen Blick durch den Spion zu werfen.
    Erleichtert begann sie zu lächeln und ließ sich gegen die Tür sinken. Harry, der Golden Retriever aus dem Nachbarhaus, markierte gerade eben an den beiden Palmen vor ihrem Haus sein Revier.
    Noch während sie über ihre eigene Reaktion lachte, klopfte jemand heftig an die Tür und sie schrie entsetzt auf.
    „Shannon?“
    „Idiot!“ flüsterte sie zu sich selbst, als sie Quinn O’Caseys Stimme hörte. „Du wirst wirklich allmählich verrückt.“
    „Ja, hallo“, sagte sie dann, als sie aufschloss und die Tür öffnete.
    „Was war los?“ wollte er sofort wissen. „Ich habe Sie schreien gehört.“
    „Sie haben angeklopft.“
    „Sie schreien, weil ich anklopfe?“
    Betrübt ließ sie den Kopf sinken. Spätestens jetzt musste er davon überzeugt sein, dass sie völlig verrückt war.
    „Vergessen Sie’s. Es ist eine lange Geschichte. Inzwischen tut es Ihnen bestimmt schon Leid, dass Doug für Sie den Unterricht bezahlt hat, wie? Aber ich schwöre Ihnen, die meisten Tänzer sind ganz normal.“
    „Ich bin jetzt hier. Wollen Sie mich nicht ins Haus lassen?“
    „Oh, doch. Sicher. Tut mir Leid.“
    Er trat ein. „Wenn ich schon hier bin, kann ich mir auch Ihre lange Geschichte anhören.“
    „So lang ist sie eigentlich auch wieder nicht.“
    „Erzählen Sie schon.“
    Sie seufzte. Mit einem Mal spürte sie die gleiche Nervosität, die sie empfunden hatte, als sie allein war, auch jetzt, als er hier vor ihr stand. Doch der Grund war ein anderer. Obwohl sie ein bodenlanges Nachthemd trug, kam sie sich so nackt vor, als hätte sie nicht einmal einen Bikini am Leib. Die Nacht war zu ruhig, er war ihr zu nah, und der wenige Raum zwischen ihnen kam ihr viel zu intim vor.
    „Der Hund war’s“, sagte sie und lachte. „Aber ich fange besser von vorn an. Ich glaube, das Ganze kommt durch die Totenwache. Es war eine miserable Woche. Ich würde Lara nie als meine beste Freundin bezeichnen, doch ich habe sie so viele Jahre gekannt. Daher war ihr Tod für mich eine echte Tragödie. Jedenfalls dachte ich, ich hätte etwas gehört, also sah ich nach draußen. Ich musste lachen, weil ich in Wahrheit nur den Nachbarshund Harry gehört hatte.“
    „Ein großer Golden Retriever?“
    „Genau der. Ich stand gegen die Tür gelehnt da und kam mir wie ein Idiot vor, weil die Geräusche bei mir eine Panik ausgelöst hatten, und in dem Augenblick klopfen Sie an. Ich habe mich erschrocken und deshalb aufgeschrien. Es ist absolut alles in Ordnung, und es tut mir Leid, dass Sie sich meinetwegen auf den Weg gemacht haben. Es ist schon spät, Sie haben mit Freunden zusammengesessen. Ich wollte Sie nicht stören.“
    „Kein Problem, ich bin hellwach. Ich werde mal eine Runde ums Haus machen.“
    „Danke. Oh, kann ich Ihnen noch einen Kaffee machen? Ach nein, das wäre keine gute Idee. Wir würden die ganze Nacht kein Auge zumachen. Vielleicht einen Tee? Eistee? Heißen Tee?“
    Er zögerte, während sein Blick auf ihr ruhte. „Haben Sie Mikrowellen-Popcorn?“
    Sie sah ihn fragend an: „Ich glaube ja.“
    „Haben Sie einen DVD-Player?“
    „Ja.“
    „Und irgendeinen Film, den Sie sich gern ansehen würden?“
    „Um ehrlich zu sein, ich habe Dutzende von Filmen. Ich kaufe ständig neue, aber ich sehe sie mir nie an.“
    „Okay, suchen Sie einen Film aus, werfen Sie Popcorn in die Mikrowelle und machen Sie zwei Gläser Eistee fertig. Ich bin gleich wieder da.“ Er ging nach draußen, drehte sich aber gleich wieder um. „Ich nehme an, dass das jetzt endgültig gegen die Regeln der Tanzschule verstößt, oder?“
    „Das nehme ich auch an“, stimmte sie ihm zu.
    „Ich könnte mich in eine Ecke des Zimmers setzen, Sie in die andere. Abgesehen davon nehme ich ja nur vorübergehend Unterricht. Ich bin eigentlich gar kein richtiger Schüler.“
    „Doch, das sind sie. Sie nehmen Unterricht bei uns.“
    „So schlecht, wie ich tanze, kann das doch gar nicht zählen.“
    Sie musste lachen. „Erstens sind Sie gar nicht so schlecht, zweitens zählt es sehr wohl. Aber ich werde niemandem davon erzählen, und ich hoffe, Sie können ebenfalls den Mund halten. Ich will, dass Sie nur bleiben, wenn es Ihnen nichts ausmacht, für ein paar Stunden Babysitter zu spielen.“
    Er zuckte lässig mit den Schultern. „Ich kann bestimmt ein paar Stunden opfern, immerhin werden Sie wohl kaum noch Zehen haben, wenn Sie mit

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