Ihr letzter Tanz
Shannon Mackay hier ist.“
Bobby und Doug drehten sich gleichzeitig in dem Moment um, als Shannon sie ebenfalls entdeckte. Einen Augenblick lang schien sie erschrocken, dann aber winkte sie ihnen zu. Bobby bedeutete ihr, zu ihnen zu kommen.
Sie kam näher und lächelte. Doug und Bobby begrüßte sie mit Küssen auf die Wangen, dann ging sie zu Quinn. Ihre Finger fühlten sich kalt und verkrampft an, als sie eine Hand auf seine Schulter legte. Der flüchtige Wangenkuss wirkte kühl und distanziert, und ihr Lächeln schien ihm aufgesetzt. Doch ihr Duft und die Art, wie sie ihn berührte …
„So eine Überraschung“, sagte er und verdrängte, welche Reaktion sie in ihm auslöste. „Ich hätte gedacht, dass Sie mit den anderen den ganzen Abend verbringen würden.“
Shannon sah ihn eindringlich an, dann erwiderte sie mit einem Schulterzucken: „Ich habe es nicht länger da ausgehalten. Aber am Strand kennen mich auch zu viele Leute, und weil jeder von diesem Lokal hier spricht, da …“
„ … da dachten Sie, Sie ergreifen die Flucht und kommen zu uns“, führte Quinn ihren Satz zu Ende.
„Ja, so in der Art“, murmelte sie.
„Quinn, das war nicht besonders höflich“, raunte Doug ihn an. „Komm, setz dich zu uns, Shannon. Ich weiß, dass du dich nicht mit deinen Schülern treffen sollst, aber was soll’s? Du bist schließlich der Boss. Außerdem ist der heutige Tag wohl eine Ausnahme. Also setz dich, ok?“
„Ja, stimmt, heute ist eine Ausnahme“, pflichtete sie ihm bei und setzte sich auf den freien Stuhl.
„Hast du Hunger?“ fragte Bobby. „Der Fisch ist so frisch, frischer geht’s nicht. Und die Hamburger sind auch hervorragend. Oder bist du Vegetarierin? So wie Jane, wenn ich mich nicht irre?“
„Jane ist wirklich Vegetarierin. Ich esse gerne Fleisch. Ein Hamburger klingt gut“, erwiderte sie.
„Mollie!“ rief Bobby und drehte sich um, aber sie stand bereits hinter ihm.
„Hi“, sagte sie fröhlich. „Was kann ich Ihnen bringen?“
„Einen Eistee bitte“, sagte Shannon lächelnd. „Und einen Hamburger.“
„Mit Käse?“
„Bitte ohne.“
„Mit Pommes frites oder lieber mit Salat?“
„Die Pommes frites schmecken hier göttlich“, warf Doug schnell ein.
„Dann nehme ich Pommes frites.“
„Und du willst wirklich nur einen Tee?“ fragte Bobby. „Du siehst eher so aus, als könntest du einen Drink vertragen.“
„Ich könnte mehr als nur einen Drink vertragen, aber ich muss noch fahren.“
Quinn beugte sich vor. „Nehmen Sie ruhig einen Drink. Sie lassen Ihren Wagen stehen, ich fahre Sie nach Hause, und morgen hole ich Sie ab und bringe Sie zurück zum Auto.“
Er war sicher, dass sie ablehnen würde, weil es weit über eine zufällige Begegnung zwischen einer Lehrerin und einigen Tanzschülern in einem Restaurant hinausging.
„Wir müssen uns während der Fahrt auch nicht unterhalten“, zog er sie ein wenig auf. „Ich verspreche auch, auf Distanz zu bleiben. Es sei denn, Sie machen den Anfang.“
„Ich kann nicht … ich meine, ich sollte es wirklich nicht …“
„Jetzt nehmen Sie schon ein verdammtes Bier“, mischte sich Mollie ein und grinste in die Runde. „Tut mir Leid, aber ich arbeite hier wohl bereits zu lang. Ich dachte, ich löse das Problem für Sie. Honey, ich weiß nicht, was los ist, aber Sie sehen wirklich so aus, als könnten Sie einen Drink vertragen. Er hier …“ – sie deutete auf Bobby – „ … ist frisch verheiratet und absolut ungefährlich. Das schwöre ich Ihnen auf einen ganzen Stapel Bibeln. Und die beiden … also wenn die sagen, dass sie Sie nach Hause bringen, dann machen die das auch.“
Im ersten Moment blickte Shannon überrascht, fast schon ein wenig beleidigt, doch als die Kellnerin geendet hatte, musste sie lachen. „Also gut, dann bringen Sie mir ein Bier. Eins vom Fass, und in einem großen Glas.“
„Kommt sofort“, entgegnete Mollie und ging weg.
„Die Rechnung geht aber auf mich“, erklärte Shannon entschlossen. „Nach heute Morgen bin ich euch noch was schuldig.“
„Nach heute Morgen?“ wiederholte Doug fragend.
„Der Reporter“, erinnerte ihn Quinn. „Der Kerl kann einem wirklich den letzten Nerv rauben.“
„Seine Zeitung wurde schon Dutzende Male verklagt“, erklärte Shannon und lehnte sich zurück. „Tolles Lokal“, sagte sie. „So rustikal und so … so schön.“
„Tänzerinnen sind wohl eher weiße Leinentischdecken, Satinhandschuhe und edle Kleider gewöhnt, nicht
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