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Ihr letzter Tanz

Ihr letzter Tanz

Titel: Ihr letzter Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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wahr?“ fragte Quinn.
    „Oh ja, ohne meine Satinhandschuhe gehe ich so gut wie nie aus dem Haus“, sagte sie mit gespielter Überzeugung. „Hören Sie, ich habe mich nicht über diesen Laden lustig gemacht. Ich mag’s rustikal. Ich wohne am Strand, am liebsten mache ich auf einer Insel Urlaub. Ich meinte etwas anderes, nämlich dass wir uns hier unter freiem Himmel befinden, dass da vorn auf dem Pier alles nach Öl und Fisch riecht – und trotzdem ist das hier makellos sauber. Ich glaube nicht, dass ich das hinbekommen würde.“
    „Nick ist ein großartiger Typ“, sagte Doug. „Und er hat seinen Laden fest im Griff.“
    „Und alle Cops aus dem Viertel verbringen hier wohl ihre Freizeit, wie?“ meinte sie lächelnd.
    Quinn war sich sicher, dass sie diese Bemerkung nicht nur beiläufig gemacht hatte. Sie wollte etwas ganz Bestimmtes in Erfahrung bringen.
    „Seine Nichte ist Cop, die wiederum mit einem Cop verheiratet ist“, erklärte Bobby. Dann stand er abrupt auf und machte mit einem Mal den Eindruck, als würde er sich unbehaglich fühlen. „Vielen Dank fürs Essen, Shannon. Ich lasse dich bezahlen, weil wir ziemlich viel dafür investieren durften, um auf der Hochzeit eine gute Figur zu machen.“
    Sie lächelte ihn an. „Dafür habt Ihr ja auch
wirklich
eine gute Figur gemacht.“
    „Ja, das ist wahr. Also nochmals danke. Aber als Frischvermählter habe ich jetzt wohl genug Zeit vertrödelt. Gute Nacht zusammen.“
    Während er ging, kam Mollie an den Tisch und brachte Shannons Bestellung.
    Die bedankte sich, und nach dem ersten Bissen sagte sie begeistert: „Wow, das ist ja wirklich ein phantastischer Hamburger!“
    „Na klar“, konterte Doug. „Wir würden dich doch nicht anlügen.“
    „Wirklich nicht?“ gab sie amüsiert zurück, woraufhin Doug eine ernste Miene machte und den Kopf schüttelte.
    „Macht es Sie nervös, allein zu Hause zu sein?“ fragte Quinn völlig unvermittelt.
    „Nervös? Nein, überhaupt nicht“, sagte sie hastig.
    „Warum sollte sie sich in ihren eigenen vier Wänden unwohl fühlen?“ wollte Doug wissen.
    „Ich bin überhaupt nicht
nervös“
, versicherte sie.
    „Jeder ist ab und zu mal angespannt“, redete Quinn weiter. „Häuser knarren immer mal, vor allem alte Häuser mit Holzfußböden.“
    „Wie ist das eigentlich, auf einem Boot zu leben?“ wechselte Shannon das Thema. „Wenn ich Sie richtig verstanden habe, dann liegt Ihr Boot doch hier im Hafen.“
    Er deutete in Richtung Pier. „Ja, gleich da vorne.“
    „Das solltest du dir ansehen“, meinte Doug. „Das schönste Boot in der gesamten Bucht.“
    Quinn warf seinem Bruder einen warnenden Blick zu.
    „Ihr Boot würde ich gern mal sehen“, erklärte Shannon.
    „Ach ja?“ gab er zurück. Sie war eindeutig ängstlich. Sie suchte Gesellschaft und hatte tatsächlich ihn dazu auserkoren, ihr diese Gesellschaft zu bieten. Er stand auf. „Dann geben Sie mir ein paar Minuten Vorsprung, ich muss erst mal Ordnung schaffen.“
    „Ach, hören Sie auf. Sie sollen sich meinetwegen keine Umstände machen“, sagte sie.
    „Es sollte zumindest vorzeigbar sein“, beharrte er. „Doug, pass bitte auf Miss Mackay auf, bis ich zurück bin.“
    „Kein Problem.“
    Quinn verließ den Tisch. Am liebsten hätte er Doug gewürgt. Wie konnte sein eigener Bruder ihn bloß in diese Sache hineinziehen, ohne alle Karten auf den Tisch zu legen?
    Er lief den Pier entlang zu seinem Boot und sprang mit einem Satz an Bord. In der Kajüte lag das Band mit Lara Trudeaus letztem Auftritt auf dem Tresen zwischen Kombüse und Essecke. Gleich daneben befanden sich seine Akten mit den Kopien der Autopsieberichte von Nell Durken und Lara Trudeau, dazu diverse andere Unterlagen. Er verstaute alles rasch in einem der Schränke neben dem kleinen Schreibtisch. Dann sah er sich um, ob irgendwo noch etwas Verräterisches zu entdecken war. Wenn sie seine Unterlagen gesehen hätte, wäre sie vor Wut zweifellos ausgerastet.
    Er kehrte an Deck zurück, sprang auf den Pier und lief zu Nick’s. Dort angekommen sah er, dass Shannon ihren Hamburger restlos aufgegessen hatte. Offenbar musste sie nicht hungern, um ihre schlanke Figur zu behalten. Andererseits verbrannte sie in ihrem Job aber auch jeden Tag genügend Kalorien.
    „Darf ich jetzt die heilige Stätte betreten?“ fragte sie ein wenig spöttelnd, als er an den Tisch zurückgekehrt war.
    „Perfekt sieht es zwar noch nicht aus, aber wer ist schon perfekt?“ entgegnete er und

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