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Ihr letzter Tanz

Ihr letzter Tanz

Titel: Ihr letzter Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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dich in der Kombüse wie zu Hause, wenn du noch einen Kaffee trinken möchtest, bevor du losfährst. Und denk bitte daran, das untere Schloss der Kajütentür einschnappen zu lassen.“
    „Wird gemacht“, gab sie zurück und winkte ihm nach, während er sich auf den Weg machte, um irgendetwas Wichtiges in Erfahrung zu bringen.
    Allein auf seinem Boot fühlte sie sich ein wenig unbehaglich, solange sie nur ein Handtuch um sich gewickelt trug. Sie zog sich schnell um und wollte bereits von Bord gehen, als sie auf einmal zögerte.
    Es war ein seltsam angenehmes Gefühl, dass er ihr vertraute und sie allein auf seinem Boot zurückließ. Sie hatte sich gefragt, ob sie das Gefühl verspüren sollte, sich auf etwas eingelassen zu haben, was sie besser unterlassen hätte. Aber sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal eine solche Nacht erlebt hatte. Wenn sie sich nicht irrte, dann war das noch nie in ihrem Leben der Fall gewesen.
    Und was Quinn anging, wollte sie umso mehr Zeit mit ihm verbringen, je länger sie mit ihm zusammen war. Sie mochte sein Grinsen, sein Lachen, sein gutes Aussehen. Die Berührung seiner Hände behagte ihr, und am liebsten waren ihr sein schlagfertiger Humor und das Grübchen in seiner Wange, wenn er lächelte.
    Und es gefiel ihr, wie sehr er ihr vertraute, indem er sie allein auf seinem Boot ließ. Sie beschloss, doch noch einen Kaffee aufzubrühen, bevor sie sich auf den Weg machte. Immerhin war Sonntag, und sie hatte keinen Termin einzuhalten.
    Wasserkessel und ein Päckchen Kaffee standen deutlich sichtbar auf dem Tresen in der Kombüse. Während das Wasser zu kochen begann, musste sie daran denken, dass trotz allem etwas an Quinn merkwürdig war. Er stellte dauernd Fragen, behauptete aber, kein Cop zu sein. Wenn man Polizist war, den Leuten aber das Gegenteil erzählte, dann verstieß man gegen das Gesetz. Wenn man jedoch undercover arbeitete, dann musste man ständig lügen und behaupten, man sei kein Cop.
    Doch warum sollte Quinn ein Undercover-Agent sein? Das ergab doch keinen Sinn. Zugegeben, sie war nicht die Einzige, die die Umstände von Laras Tod für merkwürdig hielt. Die Polizei hatte jeden befragt und eine Autopsie angeordnet.
    Der Fall war abgeschlossen worden, und warum auch nicht? Wie man hörte, hatte einer der besten Gerichtsmediziner im ganzen County die Autopsie vorgenommen und herausgefunden, dass Lara Tabletten und Alkohol zu sich genommen hatte. Daran gab es nichts zu rütteln.
    Also konnte er kein Polizist sein, weil die an dem Fall nicht länger interessiert waren.
    Der Kaffee war fertig, und sie schenkte sich einen Becher ein. Die Milch im Kühlschrank war nicht zu übersehen, doch Zucker oder Süßstoff war in keinem der Schränke zu finden.
    „Stell dich nicht so an und trink ihn schwarz“, ermahnte sie sich. Gordon benutzte den Spruch oft, wenn er vergessen hatte, den Vorrat an Milch und Zucker aufzufüllen.
    Sie verzog das Gesicht. Am liebsten wäre ihr Süßstoff gewesen, den Rhianna vorzugsweise als „schädlichen chemischen Zuckerersatz“ abtat. Vielleicht in einer der Schubladen?
    Sie zog die erste Lade auf, konnte aber nur Bestecke sehen. In der zweiten lagen frische Küchenhandtücher, in der dritten verschiedene Messer. Auch in der vierten fanden sich weder Süßstoff noch Zucker, stattdessen waren dort Dokumente und Papiere verstaut worden.
    Braune Umschläge lagen auf Belegen und Notizzetteln. Einen Moment lang zögerte sie, dann sah sie sich den Inhalt genauer an.
    Sie hätte die Schublade wieder schließen und nicht näher hinsehen sollen, doch vielleicht würde sie so Antworten auf die vielen Fragen finden, die Quinn O’Casey aufwarf. Sie konnte einfach nicht anders.
    Aus der Schublade holte sie zwei Aktenmappen heraus, auf der einen stand ,Lara Trudeau‘, auf der anderen ,Nell Durken‘.
    Ungläubig starrte sie sekundenlang auf die beiden Mappen, ehe sie endlich die aufschlug, die sich offenbar mit Lara befasste. Darin befanden sich ein Polizeibericht, verschiedene Befragungsprotokolle, der Autopsiebericht.
    Sie sah in die andere Mappe, die identisch aufgebaut war, nur dass sich dort alles um Nell Durken drehte … und dass die Kopie eines Berichts enthalten war, wonach Nells Ehemann unter Mordverdacht festgenommen worden war.
    Draußen pfiff jemand unbekümmert vor sich hin, dann waren Schritte auf dem Pier zu vernehmen. Schnell wollte sie die beiden Mappen zurücklegen, doch irgendetwas war im Weg. Erst als sie die Schublade bis

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