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Ihr letzter Tanz

Ihr letzter Tanz

Titel: Ihr letzter Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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gehen“, erklärte sie.
    „Ach ja?“ Sie trug ein Frotteekleid. Sam trug eine kurze Hose, und beiden klebte noch Sand an der Haut.
    „Tatsächlich?“ fragte Sam. „Ich dachte, du wolltest kochen?“
    Sie warf ihm einen scharfen Blick zu, der Sam nur noch mehr verwirrte. Dann aber drehte er sich zu Quinn um. „Wir sollten unseren neuen Schüler nicht hier draußen stehen lassen, während wir diesen Punkt klären.“ Er machte einen Schritt zur Seite. „Kommen Sie herein, Quinn. Oder Mr. O’Casey. Wissen Sie, wenn man streng nach den Vorschriften geht, dann müssen wir unsere Schüler immer mit Mr., Mrs. oder Miss anreden. Aber ich glaube, diese Regeln sind vor Urzeiten festgelegt worden. Wir reden immer alle mit dem Vornamen an. Was ist Ihnen lieber?“
    „Quinn ist okay“, gab er zurück und ging an Sam vorbei ins Haus.
    Er und Shannon mussten reden, und solange er weiter auf der Veranda stand, würde ihm das auf keinen Fall gelingen.
    „Sam“, zischte sie ihm warnend zu.
    „Komm schon, Shannon. Bist du denn überhaupt nicht neugierig? Quinn kann uns bestimmt alles über den Fall erzählen.“
    „Ihr zwei könnt euch gern unterhalten“, sagte sie unüberhörbar desinteressiert. „Ich bin nur kurz unter der Dusche, und danach
gehen
wir, Sam. Mr. O’Casey, ich würde Sie ja gern einladen, mitzukommen, aber Sie haben ja von den Vorschriften des Studios gehört. Kein Schüler soll das Gefühl bekommen, ein anderer würde bevorzugt behandelt.“
    Sie ließ ihm wenige Alternativen, und er brachte mit Mühe ein verlegenes Grinsen zustande.
    „Wissen Sie, meine Mitfahrgelegenheit hat sich offensichtlich abgesetzt, deshalb fragte ich mich, ob Sie mich vielleicht ein Stück mitnehmen könnten, wenn Sie sowieso unterwegs sind.“
    Er war gespannt darauf, wie sie sich aus dieser Zwickmühle befreite.
    „Shannon, jetzt stell dich doch nicht so an“, mischte sich Sam ein. „Du musst doch ohnehin mit Quinn über das Charterboot für die Gator Gala reden.“
    „Ich glaube, Mr. O’Casey hat nicht das, was wir brauchen.“
    „Oh doch, ganz bestimmt sogar. Und ein besseres Angebot als meines bekommen Sie nirgendwo sonst hier in der Umgebung“, sagte Quinn.
    Wieder starrte sie ihn an. Ihr Blick war so kühl, dass sie das Wort
Lügner
gar nicht erst aussprechen musste, damit er es hören konnte.
    „Ich habe darüber nachgedacht, und ich bin mir nicht sicher, ob wir mit einem Schüler eine anderweitige Geschäftsbeziehung eingehen sollten“, erwiderte sie.
    „Ich schwöre Ihnen, Sie bekommen ein Boot, das Ihre kühnsten Erwartungen übertrifft“, beharrte er. Er stützte sich mit einer Hand am Türrahmen ab, womit ihr klar wurde, dass er nicht gehen würde, solange Sam anwesend war.
    „Gordon würde sich den Vorschlag bestimmt gern anhören“, sagte Sam freundlich.
    Quinn wurde klar, dass Sam die Vorstellung regelrecht genoss.
    „Ich gehe jetzt trotzdem duschen, Sam. Wenn du willst, kannst du das Gästebad benutzen. Und Sie, Mr. O’Casey, Sie können …“ Sie unterbrach sich, um nicht das auszusprechen, was er sich ohnehin schon denken konnte. Nach kurzem Zögern fuhr sie fort: „Sie können sich irgendwo hinsetzen und warten, wenn Sie wollen.“
    Dann drehte sie sich abrupt um und verschwand in ihrem Zimmer.
    „Nicht verzagen. Wir sind gleich wieder da“, meinte Sam mitfühlend und ließ Quinn allein zurück.
    Quinn ging langsam im Zimmer auf und ab. Es war einer von diesen Tagen, an denen man nicht länger ignorieren konnte, dass der Herbst Einzug gehalten hatte. Es war noch immer sehr warm, aber die Tage wurden beständig kürzer und kürzer.
    Er lehnte sich gegen die Wand und sah hinaus in den Garten. Durch das üppige Grün war vor langer Zeit mit Steinplatten ein Weg gelegt worden, der aber längst überwuchert war.
    Eine sanfte Brise wehte heruntergefallene Blätter durch den Garten und bewegte sanft die Zweige der Bäume und Sträucher.
    Aber etwas gab ihm das Gefühl, im Garten würden sich mehr als nur Blätter und Zweige bewegen. Ihm war, als würde ihn jemand von draußen beobachten.
    Im Haus brannte das Licht, die tiefen Schatten der einsetzenden Dunkelheit machten es schwer, etwas zu erkennen. Und doch wurde er das Gefühl nicht los, dass da jemand war.
    Leise fluchend packte er den Knauf der Hintertür, doch nichts geschah, als er ihn drehte – ein zusätzlicher Riegel versperrte den Weg nach draußen.
    Er schob die Riegel zur Seite und riss die Tür auf.
    Zweige wurden abgerissen,

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