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Ihr letzter Tanz

Ihr letzter Tanz

Titel: Ihr letzter Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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sagte Jake, als er die Arme betrachtete. „Aber lange abhängig war sie offensichtlich nicht – die Einstiche beschränken sich auf die Unterarme.“
    Quinn schüttelte den Kopf. „Körperlich scheint sie ansonsten in guter Verfassung gewesen zu sein.“
    „Ja, und sie hat nur kurze Zeit im Wasser gelegen“, meinte Jake.
    Eine Weile verging, dann erklärte Ashley, sie sei fertig.
    Quinn warf einen Blick auf die Zeichnung und sah, dass sie das Gesicht der Toten so gezeichnet hatte, dass es wirkte, als würde sie lediglich schlafen. Es war ein exzellentes Porträt geworden. Jemand, der ihr Bild in der Zeitung wiedererkannte, würde den Tod dieser Frau sicher leichter verarbeiten, als wenn er ein aktuelles Foto des vormals so hübschen Gesichts zu sehen bekommen hätte.
    Nach dem Besuch im Leichenschauhaus machten sie sich auf den Weg zum Fundort der Leiche. Die Spurensucher waren noch immer in ihre Arbeit vertieft und suchten den Sand ab, also blieben die drei dem abgesperrten Bereich fern und sprachen zunächst mit den Polizisten, die die Schaulustigen fern halten sollten.
    Das Ganze war eine delikate Angelegenheit. Wenn man es genau nahm, war die Tote auf einem Teil des Hotelgrundstücks gefunden worden, aber als sie im Hotel nachfragten, erkannte niemand die Frau auf dem Phantombild. Zumindest gab niemand zu, sie wiederzuerkennen.
    Quinn fiel auf, wie nahe der Fundort zum Studio und zu Shannons Haus gelegen war. Er verabschiedete sich von Jake und Ashley und machte sich auf den Weg.
    An Shannons Haus angekommen, klingelte er, doch es öffnete niemand. Hinter der Tür hörte er leise Geräusche, offenbar sah jemand durch den Spion. Noch immer wurde nicht aufgemacht.
    Als er hörte, dass man sich im Flüsterton unterhielt, legte er das Ohr an die Tür.
    „Was soll denn das? Warum machst du ihm nicht auf?“ Eine Männerstimme, die Sam Railey gehörte.
    „Es ist Sonntag, heute ist mein freier Tag“, zischte Shannon.
    Ihm wurde bewusst, dass er besser nicht hergekommen wäre. Wenn Sam anwesend war, würde er Shannon in eine schwierige Situation bringen.
    „Dann mach auf und sag ihm das!“ forderte Sam.
    „Nein, er soll einfach weggehen.“
    „Ich sage dir, der Typ hat was für dich übrig“, hörte er Sam sticheln.
    „Er ist ein Schüler.“
    „Ach, Blödsinn! Er wird erst gar nicht lange genug durchhalten, um als Schüler durchgehen zu können. Der Spruch von den ,zwei linken Füßen‘ bekommt bei ihm eine ganz neue Bedeutung.“
    Das stimmt, auch wenn’s schmerzt, dachte Quinn in einem Anflug von Sarkasmus.
    „Lass uns von der Tür weggehen“, erwiderte Shannon.
    Hey, danke, dass du dich so für mich einsetzt, hätte Quinn am liebsten gesagt.
    Er klingelte noch einmal.
    „Meine Güte, nun mach schon auf“, murmelte Sam.
    „Ja, ja, schon gut.“
    Quinn wich hastig zurück und im nächsten Moment wurde die Tür aufgerissen.
    Shannon sah ihn wütend an, aber in diesem Blick steckte keine Wut darüber, dass er bei ihr zu Hause aufkreuzte, obwohl ein anderer Tanzlehrer aus dem Studio anwesend war.
    Nein, ihre Augen hatten etwas Feindseliges. Kalt und hart blickte sie ihn an. Ihr ganzer Körper strahlte Abwehr aus. Außerdem bat sie ihn nicht ins Haus, sondern ließ ihn wortlos auf der Veranda stehen.
    Sam wirkte dagegen sehr amüsiert. „Hallo, Quinn“, sagte er fröhlich.
    „Was wollen Sie, Mr. O’Casey?“ fragte Shannon mit eisigem Tonfall.
    „Ich wollte nur mal sehen, wie’s Ihnen geht“, erwiderte er und sah zu Sam. „Ich weiß, wo Miss Mackay wohnt, weil ich sie neulich abends abgesetzt habe.“ Er wandte sich wieder Shannon zu. „Nach allem, was passiert ist … na ja, jedenfalls war ich gerade in der Nähe, da dachte ich, ich schaue mal nach Ihnen.“
    „Ach, Sie waren gerade in der Nähe?“ Der Sarkasmus in ihren Worten war nicht zu überhören.
    In diesem Moment traf ihn die Erkenntnis wie ein Hieb in die Magengrube. Sie hatte in seinen Sachen gestöbert! Oh, es war ja auch idiotisch von ihm gewesen, sie allein auf dem Boot zu lassen, wenn er doch wusste, was dort alles vor ihr versteckt war.
    „Meinen Sie, was am Strand unten passiert ist? Meinen Sie die Leiche, die man entdeckt hat?“ warf Sam ein.
    Offenbar hatte sie noch mit niemandem über ihn gesprochen. Das war zumindest eine gewisse Erleichterung, auch wenn er um seinen wahren Beruf kein Staatsgeheimnis machte.
    „Ja, ich habe davon gehört“, sagte er ruhig und sah weiter Shannon an.
    „Sam und ich wollten gerade

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