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Ihr letzter Tanz

Ihr letzter Tanz

Titel: Ihr letzter Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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der Punkt erreicht, um zuzuschlagen. Er machte einen Satz nach vorn und riss den Flüchtenden mit sich in den Sand.
    Es war eine Frau – eine zierliche Frau!
    Sie schrie nicht auf, sondern keuchte nur laut, als Quinn sie umdrehte und ihr ins Gesicht sah.
    Während Sam die Haustür überprüfte, griff sich Shannon ihren Tennisschläger. Vorsichtig gingen sie durch die Hintertür in den Garten. Bislang hatte sie ihren Garten so sehr geliebt, doch inzwischen kam es ihr so vor, als würde sich hinter jedem Baum und jedem Strauch jemand verstecken.
    „Sollten wir nicht zwischen den Büschen suchen?“ fragte Sam.
    Sie schüttelte den Kopf. „Wenn Quinn jemanden gesehen hat, wovon ich im Moment ausgehe, dann hat er ihn längst aus dem Garten gejagt.“
    „Na, toll. Die Haustür ist abgeschlossen, wir könnten uns mit diesem todbringenden Tennisschläger zur Wehr setzen, und trotzdem bleiben wir einfach hier stehen?“
    Shannon reagierte mit einem kurzen, dafür aber umso vernichtenderen Blick.
    Hinter ihnen war auf einmal ein Rascheln zu hören. Beide wirbelten herum – und sahen Mr. Mulligan von nebenan mit seinem Retriever Harry.
    „Guten Abend, Shannon“, rief er. „Hallo, Sam“, fügte er dann an. Sie beide kannten sich, seit sie die gesamte Gruppe einmal zum Essen eingeladen hatte.
    „Hi, Mr. Mulligan“, erwiderte Sam.
    Der Nachbar lächelte ihnen zu und sein Blick fiel auf den erhobenen Tennisschläger in Shannons Hand.
    „Oh, spielen Sie wieder Tennis? Sehr gut!“
    „Wir glauben, dass ein Fremder im Garten war, Mr. Mulligan“, erklärte Sam. „Ein Freund sucht gerade nach dem Eindringling.“
    „Hier? In unserer Nachbarschaft?“ Mr. Mulligan schien das für undenkbar zu halten. „Das war bestimmt mein Harry.“ Der Retriever, der viel zu gutmütig war, um als Wachhund eingesetzt zu werden, kam zu Shannon getrottet.
    „Na, Kleiner“, sagte sie und kraulte seine Ohren.
    „Sie wissen ja, ich wohne gleich nebenan. Wenn Sie also mal Hilfe benötigen …“, bot der ältere Mann sich an.
    „Ja, ich weiß, vielen Dank“, sagte sie und blickte Mr. Mulligan an. Mit seinen Falten und seiner Glatze konnte er glatt für einen Hundertjährigen durchgehen. Er wollte einen Eindringling vertreiben?
    „Rufen Sie mich einfach, dann bin ich zur Stelle“, rief er noch einmal und ging ins Haus. „Ich gehe selten aus, das wissen Sie ja. Los jetzt Harry, komm jetzt rein, na los.“
    Der Hund folgte seinem Herrchen aufs Wort.
    „Das ist doch lächerlich“, sagte Sam zu Shannon, nachdem der Nachbar fort war. „Es ist doch egal, wem Quinn nachgerannt ist – er ist verschwunden, und wir haben keine Ahnung, wo er abgeblieben ist.“
    „Vielleicht sollten wir die Polizei rufen“, überlegte Shannon.
    „Vielleicht hast du ihn wirklich verjagt. Du
warst
aber auch ausgesprochen unfreundlich zu ihm.“
    „Ich bin die Managerin des Studios, oder hast du das schon vergessen? In Gegenwart eines Schülers widersprichst du mir nicht, und du streitest dich auch nicht mit mir, klar?“
    „Entschuldigung“, sagte Sam kleinlaut, dann rief er: „Hey, da kommt er ja. Und er ist nicht allein!“
    Quinn wechselte eben vom Fußweg auf den Rasen vor dem Haus. Begleitet wurde er von einer sehr dünnen jungen Frau mit wallendem braunen Haar. Sie trug Jeans und ein Tanktop. Und sie war jung, sehr jung sogar.
    Sam und Shannon standen einfach nur da und sahen die beiden an.
    Es schien der jungen Frau nicht zu gefallen, Quinn begleiten zu müssen, aber es war nicht zu übersehen, dass die beiden sich kannten.
    Shannon starrte sie an, ohne zu wissen, was sie von diesem Paar halten sollte.
    „Shannon, Sam, ich darf euch Marnie vorstellen. Shannon, sie ist diejenige, die in Ihrem Garten lebt.“
    „Was?“ gab sie vorwurfsvoll zurück.
    „Ich hab’ keinem was getan“, erwiderte Marnie hastig. „Ich wollt’ auch nichts klauen. Aber der Garten ist so toll zugewachsen, dass die Bäume einen richtig gut schützen. Ehrlich, ich wollt’ nichts klauen!“
    Shannon hatte das Gefühl, dass Marnie die Wahrheit sagte. „Hast du denn kein Zuhause? Gehst du nicht zur Schule?“ fragte sie.
    „Bist du von zu Hause weggelaufen?“ wollte Sam wissen.
    „Nein, bin ich nicht. Mein Dad ist gestorben, als ich noch ganz klein war“, sagte sie, und sie klang inzwischen, als sei sie eine alte Frau. „Meine Mutter hat wieder geheiratet, und mein Stiefvater, der …“ Sie brach den Satz ab.
    Shannon stieß einen leisen Fluch aus, dann sah sie

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