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Ihr Pferd ist tot - Steigen Sie ab

Ihr Pferd ist tot - Steigen Sie ab

Titel: Ihr Pferd ist tot - Steigen Sie ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Diesbrock
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»Selbstfürsorger«, der aufpasst, dass es uns, unserer Psyche und unserem Körper gut geht.
Oft erwähnt habe ich schon den »Inneren Kritiker«: Ein echter Klassiker! Ihn interessiert nur, was nicht gut läuft – und darüber verbreitet er sich dann gern und laut. Sein Zwillingsbruder ist der |202| »Nachtreter«: Der sieht nur, was schon (schlecht) gelaufen ist, und bohrt gern in dieser Wunde.
Vielleicht kennen Sie den »Inneren Sicherheitsbeauftragten«, dem nur am Herzen liegt, jedes mögliche Risiken zu vermeiden?
Und dann wäre da noch der »Schlendrian«, der sich nicht gern anstrengt, fünfe gerade sein lässt und am liebsten den bequemsten Weg geht.
    Kommen Ihnen einige dieser Charaktere bekannt vor? Die Liste ließe sich natürlich verlängern. Schon bei dieser kleinen Auswahl wird deutlich, dass einige Anteile sich ähnlich sind oder wahrscheinlich ähnliche Ziele haben – und andere eher zusammenpassen wie Feuer und Wasser.
    Ja, so sieht es in uns aus. Werfen wir einen Blick auf das Schauspiel »Berufliche Veränderung«: Es gibt Menschen, deren innere Anteile in der Mehrzahl eher mutig sind und Lust auf Neuland haben. Ihre inneren Gegenspieler sind weniger ängstlich und lassen sich leicht mitziehen. Menschen mit so einer Ich-Bühne haben keine Probleme mit beruflichen Kurswechseln und gehen dabei gern auch höhere Risiken ein. Dann gibt es Menschen, deren konservative innere Fraktion so stark ist, dass sie über Veränderungen nicht einmal nachdenken und vielleicht nur in stillen Stunden einmal träumen, wie schön es woanders sein könnte. Und wir kennen natürlich die »normal blockierten Menschen wie du und ich«. Auf ihrer Ich-Bühne gibt es Kräfte beider Fraktionen, für und gegen Veränderungen. Ob das Ergebnis dynamisch und lebendig oder eher eine kräftezehrende Hängepartie ist, hängt davon ab, wie die Ich-Anteile miteinander umgehen.
    Ein psychologisch kluges inneres Konfliktmanagement bemüht sich darum, alle Mitspieler und Meinungen zu berücksichtigen, sie an einen Tisch zu bringen und alle an dem Projekt zu beteiligen. Das klingt für Sie noch etwas theoretisch? Dann möchte ich Ihnen jetzt zeigen, wie Sie die Technik der Ich-Bühne für Ihr Jobprojekt einsetzen können.
    |203| Die konstruktive Arbeit auf der Ich-Bühne
    »Zwei Herzen schlagen, ach, in meiner Brust.«
    Johann Wolfgang von Goethe, Faust I
    Wenn zwei oder mehrere Herzen in Ihrer Brust schlagen, wird Ihnen die folgende Technik ganz bestimmt helfen. Sie ist eines der wichtigsten Werkzeuge diese Buches – deshalb werde ich sie ausführlich schildern. Vielleicht erinnern Sie sich, dass ich Ihnen empfahl, bei Ihrem Jobprojekt immer »zweigleisig« (Seite 144) zu arbeiten, nämlich neben der eigentlichen Sucharbeit die innere Prozessebene immer im Blick zu behalten. Dabei habe ich Ihnen geraten, innere Widerstände auf einer Bedenkenliste festzuhalten. Die Technik der Ich-Bühne ist ein sehr gutes Werkzeug, um diese inneren Prozesse zu klären.

    Die Technik der Ich-Bühne
Die Konfliktlandkarte: Erstellen Sie zuerst eine »Landkarte« des Konfliktfeldes mithilfe der Mindmapping-Technik: Nehmen Sie sich dafür ein großes Blatt Papier, und sammeln Sie alle Aspekte, Gedanken und Gefühle zu Ihrem Thema, die Ihnen in den Sinn kommen. Geht es Ihnen um berufliche Veränderung? Dann beginnen Sie vielleicht mit Ihrem Wunsch oder Ziel wie beispielsweise »Ich möchte einen Job, der mir Spaß macht« oder spezifischer »Ich möchte in der Eventplanung arbeiten«. Dazu melden sich innere Widersacher und sagen zum Beispiel »Dazu bin ich doch viel zu alt« oder »Das ziehe ich doch sowieso nicht durch«. Versuchen Sie bitte, alles aufzuschreiben, das Ihnen durch Kopf und Herz geht. Auch wenn es Ihnen vielleicht peinlich oder unsinnig erscheint. Es geht darum, hier Ihr Denken und Fühlen abzubilden – und das ist nun einmal gerade nicht so geordnet und klar, wie Sie es gern hätten.
Wer tummelt sich auf Ihrer Ich-Bühne? Versuchen Sie jetzt bitte, die verschiedenen Ich-Anteile herauszuarbeiten, die sich in Ihrer Landkarte |204| zeigen: Es hilft Ihnen bestimmt, wenn Sie sich Ihre Anteile als wirkliche Personen vorstellen. Hinter Sätzen wie »Das klappt doch sowieso nicht« oder »Dafür fehlen mir die Voraussetzungen« steckt zum Beispiel wahrscheinlich ein »Charakter« mit ziemlich schlechtem Selbstwertgefühl.
    Beschreiben Sie bitte jeden Ich-Anteil, den Sie entdecken, und ordnen Sie jeden Punkt der Konfliktlandkarte einem dieser

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