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Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall

Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall

Titel: Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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fragte Wynne ein wenig unsicher.
    »Ich bin absolut sicher. Alan ist da anderer Meinung.« Wie auf ein Stichwort hin kam Alan durch die Tür und setzte sich zu ihnen.
    »Wo bin ich anderer Meinung?«, fragte er.
    »Wenn du damit andeuten möchtest, dass ich immer noch zweifle, dass du weißt schon wer die Person war, die wir du weißt schon wo gesehen haben, dann kann ich nur wiederholen, dass ich niemanden anhand einer Silhouette vor dunklem Himmel aus einer Entfernung von hundert Me tern zu identifizieren vermag.« Ein älterer Mann an einem Nachbartisch, der über seinem Pint kauerte, brummte laut:
    »In meiner Jugend hat es dieses fremdländische Zeugs nicht in den Pubs gegeben.«
    »Ich nehme an, es gab nur Wurstbrötchen und Pastetchen«, sagte Wynne und lenkte von der Frage der ungewöhnlichen nächtlichen Aktivitäten des Gastwirts ab.
    »Nein, nichts dergleichen! Wir hatten ein großes Glas mit Mixed Pickles auf dem Tresen. Sonst nichts, nur Mixed Pickles. Außer manchmal eingelegten Eiern. Aber das gab es eher selten.«
    »Sie müssen zugeben«, flüsterte Meredith zu Wynne, »der Eismann hat so seine Vorteile.«
    »Dann haben sie angefangen, Kartoffelchips zu verkaufen.« Der Alte schwelgte in seinen Erinnerungen.
    »Nicht die schicken Chips, die man heute kriegt, o nein. Ganz einfache, ungesalzene. Das Salz kam in kleinen blauen Tütchen daher.«
    »Richtig«, pflichtete Wynne ihm bei.
    »Ich erinnere mich.«
    »Heute haben sie ganz andere Chips. Modisches Zeugs«, beharrte der Alte.
    »Sie haben Chips mit Käse und Chips mit Hühnchen und was weiß ich. Einige sollen sogar nach Igel schmecken.«
    »Sind Sie da sicher?«, fragte Meredith ungläubig.
    »Fragen Sie doch Mervyn hinter der Theke. Er hat Chips, die nach Igel schmecken.«
    »Nicht«, flehte Wynne.
    »Fragen Sie ihn nicht.«
    »Und wie seid ihr mit dem Jungen zurechtgekommen?«, erkundigte sich Markby, indem er den ältesten Einwohner von Parsloe St. John entschlossen ignorierte.
    »Ist der Junge wohlauf?«
    »Einigermaßen«, antwortete Wynne.
    »Es geht ihm den Umständen entsprechend gut, jedenfalls für den Augenblick. Wir kümmern uns darum.« Ihrem Tonfall entnahm Markby, dass sie nicht über Kevin reden wollte, zumindest nicht hier im Pub, wo tausend neugierige Ohren lauschten. Mervyn kam zu ihrem Tisch zurück.
    »Haben Sie schon ausgewählt?«, fragte er. Sie bestellten zweimal Lasagne und einmal den Imbiss.
    »Tut mir Leid«, sagte Meredith.
    »Aber ich glaube nicht, dass ich im Augenblick etwas Warmes runterkriegen würde.« Das Lokal füllte sich schnell, und es wurde bald klar, welches das Thema des Tages war. Wynne hatte Recht gehabt, dachte Meredith, Kevin Berry nicht zu erwähnen. Viele der Gäste waren offensichtlich nur aus dem einen Grund gekommen: herauszufinden, ob es Neuigkeiten gab. Mervyn trottete in ihre Richtung, in der einen Hand die kalte Platte, in der anderen einen Korb mit kleinen Brötchen.
    »Du hast einen guten Kunden verloren, Mervyn«, sagte der Alte vom Nachbartisch unerwartet, während der Wirt den Korb in die Mitte des Tisches stellte und anschließend den Teller mit dem Imbiss. Er war mit einer halben Tomate und einem Salatblatt garniert.
    »Das habe ich in der Tat«, sagte Mervyn.
    »Er hat gerne das ein oder andere Pint getrunken, unser Ernie«, kicherte der Alte.
    »Das hat er«, räumte Mervyn ein und schnitt eine Grimasse in Richtung der anderen Einheimischen.
    »Wahrscheinlich gehst du jetzt pleite, Mervyn.« Der Alte drohte vor Lachen einen Erstickungsanfall zu erleiden.
    »Du musst schließen, ganz bestimmt, nachdem Ernie Berry nicht mehr all sein Geld hierher tragen kann!«
    »Ich hab ja immer noch dich«, gab Mervyn zurück.
    »Du trägst ja ebenfalls deine Pension zu mir.«
    »Meine Rente kommt doch längst nicht an das Geld ran, das Ernie hier drin versoffen hat«, erwiderte der Alte.
    »Und bei den Bierpreisen!«
    »Um Himmels willen, bringen Sie ihm ein Pint auf meine Rechnung, Herr Wirt!«, sagte Markby. Das Gehör des Alten funktionierte einwandfrei.
    »Danke sehr, Sir!«, rief er Markby zu.
    »Sie sind ein wahrer Gentleman, wenn ich das so sagen darf.« Er schob Pollard sein leeres Glas hin.
    »Hier, Mervyn, mach es wieder voll, genau wie es der Gentleman gesagt hat!« Mervyn packte das Glas mit seiner riesigen Pranke und trottete zum Tresen zurück. Als er dort ankam, ging ein Raunen durch das Lokal. Köpfe drehten sich zur Tür. Markby blickte auf und sah, dass Amanda Crane eingetreten

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