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Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall

Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall

Titel: Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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hatte schreiben wollen und entweder gestört worden war oder wegen der Dunkelheit den Strich des
    »d« vergessen hatte. Die rote Schrift erinnerte so stark an Blut, dass Meredith für einen Augenblick befürchtete, sie würde ohnmächtig – was ihr in ihrem ganzen Leben bisher nur ein einziges Mal widerfahren war. Sie wurde nicht ohnmächtig. Sie riss sich mit aller Macht zusammen und näherte sich der blutigen Botschaft, um sie aus der Nähe zu betrachten. Vorsichtig berührte sie den Querstrich des
    »T« und roch an ihrem Finger. Himbeermarmelade. Sie war so unendlich erleichtert, dass sie trotz der trostlosen Umstände laut auflachte. Sie hörte Alans Stimme draußen vor Wynnes Schlafzimmer. Er rief zu ihr hinauf. Nach einer Weile kündigten Schritte auf kiesigem Untergrund seine Rückkehr an. Wynne hechelte hinter ihm her; sie trug diesmal einen exotischen königsblauen Morgenrock, der mit orientalisch aussehenden Stickereien übersät war.
    »Meredith? Ach du meine Güte, was für eine Schweinerei! Wir haben bei mir nachgesehen, aber es war kein Einbrecher in meinem Haus. Wer macht denn nur all diese schrecklichen Dinge?« Meredith deutete auf die blutrote Botschaft an der Wand.
    »Erkennen Sie vielleicht diese Handschrift, Wynne?«, fragte sie.
    »Nein, nicht anhand von drei Buchstaben! Was ist das? Doch wohl nicht …?«
    »Nein, es ist Marmelade.«
    »Gott sei Dank.« Die nächsten zwei Stunden verbrachten sie mit Aufräumen. Die Kissen konnten sie nicht flicken; sie sammelten so viele Federn auf, wie nur irgend möglich, stopften sie zurück in die Füllungen und legten Handtücher über die Schlitze. Das Schloss der Hintertür war hin; jemand hatte sie einfach aufgebrochen.
    »Nicht weiter schwierig«, sagte Markby.
    »Es ist ein einfaches Schloss, und es hat nicht besonders gut geschlossen. Ich lasse es gleich morgen Früh reparieren. Max Crombie hat bestimmt jemanden an der Hand, den er zu uns schicken kann.« Es war inzwischen sechs Uhr in der Frühe, und die Sonne war längst aufgegangen.
    »Glücklicherweise haben wir den Tee in Beuteln«, sagte Meredith.
    »Ich mache uns ein paar Tassen.«
    »Sie kommen besser zum Frühstücken rüber zu mir«, entschied Wynne.
    »Es ist sowieso schon fast Zeit.«
    Die Danbys platzten lärmend in das Cottage, und für einen kurzen Moment herrschte Chaos. Paul hatte den Picknickkorb unter dem Arm. Es war kurz nach halb zwölf.

    »Hallo zusammen, alles in Ordnung? Das hier wird euch aufmuntern. Ich habe gebratenes Hühnchen mit einer Aprikosenfüllung, selbst gemachte Grosvenor Pie, Pilze in SherrySahnesoße mit Blätterteig-Pastetchen – sie sind noch gefroren und müssen bei großer Hitze im Backofen fertig gemacht werden –, dazu Salat, kleine Mürbeteig-Erdbeerküchlein und Käsesticker …« Er ging in die Küche, während er alles aufzählte.

    »Wir haben die ganze Zeit nur Alans Omeletts und Mervyn Pollards Kuchen und Lasagne gegessen«, sagte Meredith zu ihm.

    »Alans Omeletts sind doch prima«, erwiderte Paul großzügig.
    »Was hingegen Mervyns Fraß angeht«, fügte er hinzu, »es spielt keine Rolle, was er auftischt, es schmeckt alles gleich. Mach die Augen zu beim Essen, und du weißt nicht mehr, ob du auf einem Hackfleischbraten, einem Hühncheneintopf oder auf einem von diesen Dingern kaust, die er optimistischerweise als Pudding anbietet!«
    Er begann seinen Korb voller Delikatessen auszupacken.
    »Ich habe Pollard schon wer weiß wie oft gesagt, dass ich ihm eine einfache Speisekarte mit Gerichten zusammenstellen könnte, die seine eigene Küche ohne jedes Problem zubereiten kann. Jede halbwegs geschickte Hausfrau könnte das. Ich würde nicht einmal etwas dafür nehmen. Ich würde es als meine gute Bürgerpflicht betrachten.
    Weißt du, was er geantwortet hat …?« Paul verstummte zögernd mit einem in Folie eingewickelten Klotz in der Hand, wahrscheinlich der Grosvenor Pie.
    »Er hat geantwortet, dass seine Kundschaft die ausländischen Spezialitäten eben mag! Was für Spezialitäten, habe ich ihn gefragt. Und wie er sie auswählt. Weißt du, was er tut? Er fährt zu diesem Eismann-Center und wählt sie nach den Bildern auf der Verpackung aus! Er hat nicht den leisesten Schimmer, was er anbietet! Der Mann ist ein kulinarischer Analphabet! Ich bezweifle, dass er selbst irgendetwas anderes als Brei und Würstchen isst. Hallo, was haben wir denn da?« Paul hatte die hin und her schwingende Hintertür entdeckt.
    »Was ist denn mit der Tür

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