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Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall

Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall

Titel: Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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ansetzen, das ist es!« Meredith runzelte die Stirn.
    »Ich frage mich, ob der alte Lawrence noch am Leben ist?«
    »Falls ja, ist er sicher längst über achtzig, und wir haben keinen Grund zu der Annahme, dass sich seine Gefühle gegenüber seiner ehemaligen Schwägerin geändert haben könnten. Er ist auf jeden Fall viel zu alt, um durch die Gegend zu laufen und Pferde zu vergiften! Ich habe das sichere Gefühl, dass wir uns nicht in die Sache einmischen sollten.«
    »Max hat diesen Schnappschuss gemacht …« Wynne war ins Wohnzimmer zurückgekehrt und hielt ihnen eine Fotografie hin.
    »Max Crombie. Letztes Jahr, kurz bevor die junge Julie ihr eigenes Pony bekommen hat. Hier, nehmen Sie. Ich denke, ich mache den Gaskamin an. Es wird bereits ein wenig kühl am Abend.« Meredith nahm das Foto. Es zeigte ein hübsches kleines Mädchen mit langen blonden Haaren auf einem dösenden Pony in einer Koppel. Im Hintergrund stand ein ausladender Baum. Jemand außerhalb des Bildes warf einen Schatten vor das Pony. Meredith deutete auf den Schatten, als sie Markby das Bild gab. Er nahm es entgegen und nickte.
    »Nicht der Fotograf, so viel steht fest«, sagte er.
    »Er muss von jemandem an der Seite stammen. Vielleicht eine Frau. Sieht so aus, als würde sie einen Rock tragen; sicher bin ich mir allerdings nicht. Schatten können täuschen.«
    »Das war wahrscheinlich Olivia«, sagte Wynne gleichmütig.
    »Ich habe eine Frage«, sagte Meredith und ignorierte ein schmerzhaftes Schubsen zwischen ihren Schulterblättern.
    »Wegen der Fotos, speziell des Fotos in Olivias Nachruf. Sie haben gesagt, es wäre das einzige Bild in Ihrem Zeitungsarchiv gewesen, und es stammt noch aus dem Krieg. Aber Olivia muss doch einen Pass besessen haben?«
    »Sie hat ihn wahrscheinlich vernichtet – zumindest hat man unter ihren Papieren keinen gefunden. Und es gibt keine Unterlagen mehr über die Ausstellung des Passes.«
    »Und während all der Jahre in Frankreich?«, beharrte Meredith.
    »Sie musste doch ihren Pass regelmäßig erneuern lassen oder sich einen neuen beschaffen, wahrscheinlich beim nächstgelegenen Konsulat.« Wynne schüttelte den Kopf.
    »Ich gestehe ein, dass ich nicht auf diesen Gedanken gekommen bin. Andererseits hat sie Frankreich in den Siebzigern verlassen. Sicherlich werden die Unterlagen nicht so lange aufbewahrt, oder? Ich meine Anträge auf eine Passverlängerung oder einen neuen Pass.« Meredith seufzte.
    »Nein, wahrscheinlich nicht. Wahrscheinlich wurden die Unterlagen schon vor Jahren vernichtet.«
    »Was ist nun mit dem Pony?«, fragte Markby unüberhörbar erregt.
    »Kriegen wir die Geschichte nun endlich zu hören oder nicht?«
    »Es war der heiße Sommer«, berichtete Wynne.
    »Wochenlang kein Regen, und die ganze Landschaft war verdorrt. Vermutlich hatte Olivias Pony in normalen Jahren in seiner Koppel alles, was es brauchte, doch dieses Jahr war nicht normal. Es hat wahrscheinlich alles abgegrast auf der Suche nach etwas Nahrhaftem, Essbarem. Unglücklicherweise fand es Kreuzkraut. Um genau zu sein, Oxforder Kreuzkraut. Es ist giftig für Pflanzenfresser. Unser einheimischer Tierarzt wurde gerufen, sobald sich die ersten Anzeichen einer Krankheit zeigten, doch das Kreuzkraut ist ein heimtückisches Gift, das im Verborgenen wirkt. Wenn die Symptome erscheinen, ist es in der Regel schon zu spät. Das Pony starb. Olivia war untröstlich. Sie bestand darauf, dass das Tier auf der Koppel begraben wurde. Das war gar nicht so leicht!« Wynne nickte heftig.
    »Der Boden war eisenhart. Fragen Sie Rory. Er war dabei.« Markby streckte die Beine aus und bedachte Meredith mit einem überlegenen Blick.
    »Eine traurige Geschichte, und ich kann durchaus verstehen, dass Mrs Smeaton aufgelöst war. Doch es ging offensichtlich alles mit rechten Dingen zu. Das dumme Tier hat sich selbst mit dem Kreuzkraut vergiftet. Es war reiner Zufall.« Wynne spielte mit ihrem Kaffeelöffel und murmelte:
    »Sie sollten mit Rory sprechen.«
    »Was ist das für eine Geschichte mit der losen Pantoffelsohle?«, fragte Meredith. Wynnes Miene hellte sich wieder auf.
    »Ja, richtig! Die Sohle! Die Pantoffeln waren alt, und bei einem hatte sich die Sohle gelöst. Janine – Olivias Haushälterin – hat ständig genörgelt, dass Olivia sich doch neue Pantoffeln kaufen sollte. Janine ist ein nettes Mädchen, auch wenn sie sich so merkwürdig anzieht und die kleinen Jungen … nein, ich will nicht vom Thema abweichen. Janine hat jedenfalls eine

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