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Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall

Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall

Titel: Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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die Frau zu hören, ihr das Steuer nicht zu übergeben. Wenn ihre Beifahrerin übernahm, wäre Meredith machtlos und würde nur noch schneller in das Unbekannte chauffiert werden, einem ungewissen Schicksal entgegen.
    »Nein!«, rief sie in das bleiche Gesicht.
    »Nein, lassen Sie das!« Und sie schlug wild um sich und versuchte, die fremde Beifahrerin wegzustoßen.
    »Hey!«, sagte Alans Stimme, indem sie in Merediths Traum platzte.
    »Aufwachen!« Es war heller Morgen. Sonnenlicht fiel durch das winzige Gaubenfenster und warf einen hellen Streifen quer über das Bett. Meredith richtete sich mit wirren Haaren und wild blickenden Augen auf. Sie war völlig durcheinander. Alan stand in seinem Morgenmantel vor ihr und hielt einen Becher Tee in der Hand. Er setzte sich zu ihr auf die Bettkante, und sie rollte herum und griff dankbar nach der Tasse.
    »Danke.«
    »Du hast geträumt«, meinte Markby.
    »Du hast vor dich hin gemurmelt. Das nächste Mal solltest du Wynnes Feuerwasser vielleicht nicht so unvorsichtig in dich hineinkippen.«
    »Mir geht es bestens!«, entgegnete sie trotzig und nahm einen Schluck von ihrem Tee.
    »Ich habe geträumt, zugegeben, irgendetwas von einem Wagen, einem Oldtimer. Ich saß hinter dem Steuer und dachte, du wärst neben mir, aber es war jemand anderes. Ziemlich unheimlich.« Sie richtete sich auf.
    »Was machen wir heute?« Die Bettkante sackte ein wenig unter seinem Gewicht ein.
    »Hast du das wirklich ernst gemeint gestern Abend? Dass wir Olivias Haus ansehen? Uns den Schlüssel von dieser Haushälterin holen?«, fragte er.
    »Das habe ich gesagt?« Meredith runzelte die Stirn.
    »Meinetwegen, wenn ich es gesagt habe … Wir müssen Wynne bitten, mitzukommen und uns vorzustellen …« Ihre Worte wurden von plötzlichem Lärm draußen vor dem Cottage unterbrochen.
    »Ahhh! O nein …OOOh!« Der Schrei erklang unterhalb des Fensters. Eine Frauenstimme, voll Entsetzen und Wut. Meredith verschüttete einen Teil ihres Tees, als sie fast aus dem Bett sprang. Alan war bereits am Fenster und hatte es geöffnet. Er lehnte sich nach draußen, und seine Schultern füllten den Rahmen aus. Unfähig, etwas zu sehen, hüpfte Meredith frustriert auf und ab.
    »Wynne?«, rief Markby nach unten.
    »Was ist denn passiert?«
    »Kommen Sie runter und sehen Sie selbst!«, heulte Wynne Carter außer sich vor Zorn.
    »Vandalen! Es ist nicht zu glauben! Hier in Parsloe St. John! Sehen Sie sich nur an, was diese Kerle angerichtet haben!«
    Die beiden Cottages bildeten ein Doppelhaus. Die Eingangstüren befanden sich ganz rechts beziehungsweise ganz links, und die Wohnzimmerfenster lagen nebeneinander in der Mitte. Unter Wynnes Fenster war ein schmales Blumenbeet gewesen, eingefasst mit unregelmäßigen Feldsteinen, in dem Steinkraut und Fleißige Lieschen geblüht hatten.
    Dem war nicht mehr so. Nichts außer einem Streifen nackter, durchwühlter Erde lag dort vor Wynne Carters Wohnzimmerfenster, wo Meredith sich zusammen mit Alan, nur mit ihren Morgenmänteln bekleidet, eingefunden hatte, um gemeinsam mit Wynne den Schaden zu inspizieren. Die entwurzelten Pflanzen lagen auf einem Haufen daneben. Sie waren nicht einfach ausgerissen worden, sondern zusätzlich in Stücke geschnitten, sodass man sie nicht wieder einpflanzen konnte. Die Randsteine, zum Teil mit hellgrünem Steinkraut überwachsen, lagen wild verteilt in dem winzigen Vorgarten.

    »Wer kann denn so etwas tun?«, jammerte Wynne.
    »Und warum habe ich nichts gehört? Ich kann mir nicht vorstellen, wann es passiert sein könnte! Es war doch alles noch in Ordnung, als Sie gestern Abend gegangen sind, nicht wahr? Und das war sicherlich schon fast Mitternacht.«

    »Ich denke nicht, dass einer von uns noch in einem Zustand gewesen ist, es zu bemerken«, gestand Meredith.
    »Ich glaube nicht«, sagte Markby und trat mit der Pantoffelspitze gegen einen Erdklumpen, »dass, wer auch immer dahinter steckt, mutig genug gewesen sein soll, um herzukommen, während wir alle bei Ihnen drinnen gesessen haben, direkt hinter diesem Fenster.« Er deutete hinauf zum Wohnzimmerfenster über dem verwüsteten Beet.
    »Es kommt natürlich darauf an, wie betrunken er gewesen ist – oder sie. Vielleicht waren es mehrere. Bestimmt Heimkehrer aus dem Pub.«
    »Dem King’s Head?« Wynne schüttelte den Kopf.
    »Ganz bestimmt nicht! Kaum jemand geht hier entlang. Die meisten müssen in die andere Richtung, zur Wohnsiedlung oder zum Neubaugebiet oder zu den Reihenhäusern in

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