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Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall

Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall

Titel: Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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bescheiden entgegen und antwortete auf ihre vorherige Anmerkung.
    »Ja. Olivia war durchaus verwundbar, wie jede ältere Person es ist, die alleine lebt. An deiner Theorie bezüglich ihres Testaments könnte etwas dran sein, aber wie sollen wir das je beweisen? Ich kenne jede Menge Fälle wie diesen. Merkwürdige kleine Unstimmigkeiten, unbefriedigende Erklärungen, die Mitwirkung skrupelloser Leute … Es reicht einfach nicht.
    Nimm diesen Ernie Berry als Beispiel. Nach Wynnes Worten ist er ein guter Arbeiter. Olivia scheint mit ihm zufrieden gewesen zu sein, und er hat sie respektiert. Vielleicht hat er sie auch ein wenig gefürchtet? Er hat jede offizielle Post zu ihr getragen, damit sie sie ihm vorlas, wenn Kevin nicht damit zurechtkam. Der Mann mag auf seine Weise in Ordnung sein. Das heißt nicht, dass ich ihm vertrauen würde – ich kenne diesen Typ. Sie haben abgelaufene Steuerplaketten auf ihren Lieferwagen und besitzen Schrotflinten ohne Waffenschein und sehen fern, ohne Gebühren zu zahlen. Sie sind deswegen noch lange keine Kriminellen, sie machen sich nur einfach nichts aus dem Gesetz. Zugegeben, wenn ich eine ältere Verwandte hätte, wäre es mir überhaupt nicht recht, wenn sie sich auf jemanden wie Ernie Berry verlassen müsste. Doch wir haben nicht den geringsten Anlass zu glauben, dass Berry Olivia Smeaton betrogen oder sie sonst irgendwie ausgenutzt hat.«
    »Wirst du trotzdem Rory Armitage besuchen? Du hast gesagt, du würdest es tun.«
    Er seufzte und legte seine Gabel zur Seite.
    »Ja. Lass es endlich gut sein, in Ordnung? Du und Wynne, ihr habt mich richtiggehend in die Enge getrieben! Das war die reinste Schikane! Ich gehe gleich morgen Früh nach dem Frühstück zu diesem Tierarzt und rede mit ihm, bevor er zu seinen Patienten rausfährt. Kommst du mit?«
    Meredith wich seinem Blick aus.
    »Nein. Geh du allein. Es könnte ihn verschrecken, wenn zwei Leute uneingeladen vor seiner Tür auftauchen und Fragen stellen. Das ist eher eine Sache für ein Gespräch von Mann zu Mann, wenn du mich fragst. Ich, äh … ich dachte, ich gehe noch mal nach Stable Row und sehe mir diesen merkwürdigen kleinen Laden an.«
    »Warum denn das?«
    Sie blickte ihn verlegen an.
    »Wenn du es unbedingt wissen willst … Wynne hat erzählt, dass diese Sadie Warren, die Ladeninhaberin, eine Hexe wäre. Ich möchte sie einfach sehen, das ist alles. Ich habe noch nie eine Hexe gesehen.«

    »Und daran wird sich morgen auch nichts ändern!«, entgegnete er prompt.
    »Nichts außer einer alten runzligen Frau, die glaubt, sie wäre eine Hexe.«

    »Daran ist doch wohl nichts Illegales?«
    »Was denn, an der Behauptung, eine Hexe zu sein? Nein, diese Zeiten sind vorbei. Es kommt darauf an, was sie macht. Wenn sie nichts weiter tut, als in eigenartigen Kostümen herumzutanzen, was ist schon dabei? Wenn allerdings Drogen oder der sexuelle Missbrauch Minderjähriger ins Spiel kommen, sieht die Sache ganz anders aus. Aber sie wird wahrscheinlich behaupten, eine ›weiße Hexe‹ zu sein und völlig harmlos. Sie wird dir eine Menge über Paganismus und prächristlichen Glauben erzählen, über grüne Menschen, den großen Gott Pan, die Erdmutter, die weiblichen und männlichen Elemente der Natur, die Sommer- und die Wintersonnenwende und vielleicht noch ein wenig vom alten ägyptischen Götterglauben. Du ahnst nicht, wie viele Leute an solche Dinge glauben.«
    »Was ist mit dem Verkauf von Zaubersprüchen?«
    »Ich würde ihr nicht raten, so etwas zu tun oder damit zu drohen, jemanden mit einem Fluch zu belegen. Das könnte Betrug oder Nötigung oder sogar beides sein und wäre ein ernster Verstoß gegen die Strafgesetze.« Er sah Meredith an und grinste.
    »Warum? Du hast doch wohl nicht vor, einen Spruch zu kaufen, oder?«
    »Nein«, antwortete Meredith und sammelte das Geschirr ein.
    »Ich dachte nur, ich kaufe ein Souvenir aus Parsloe St. John.«
    »Viel Glück«, wünschte er ihr.
    »Du wirst nichts von ihr kriegen außer dem ewig gleichen Gefasel über irgendwelche alten Religionen. Du bist eine Fremde. Sie wird dir nicht trauen. Vielleicht verkauft sie dir einen komisch geformten Stein oder sonst irgendwas, aber sie wird bestimmt nicht behaupten, dass er Wunder bewirken kann. Sie mögen vielleicht zurückgeblieben sein, diese Leute, aber sie sind bestimmt nicht dämlich.« Meredith blieb mit den Tellern in der Hand unter der Tür stehen.
    »Glaubst du, die Leute von Parsloe St. John glauben ihr? Dass sie eine Hexe ist,

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