Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall
so froh, dass Sie und Alan Zeit gefunden haben, um vorbeizukommen und mit uns gemeinsam zu essen! Ich habe noch beim Frühstück zu Basil gesagt, was für eine Schande es doch wäre, so ein schönes Stück Fleisch zu haben und niemanden, der es mit uns zusammen genießen könnte. Und dann rief Alan an! Ich hoffe doch, es war Ihnen nicht ungelegen, dass wir Sie für heute Abend zu Besuch gebeten haben?«
Sowohl Meredith als auch Markby beeilten sich, ihr das Gegenteil zu versichern. Es war in der Tat ein ausgezeichnetes Abendessen gewesen. Nun saßen sie bei schummriger Beleuchtung im Wohnzimmer vor einem weißen Kamin und genossen ihren Kaffee und eine staubige Flasche alten Port, den Sir Basil im Keller ausgegraben hatte. Obwohl es nicht kalt war, knisterte im Kamin ein Feuer – Moira mochte das Flackern der Flammen am Abend.
Es sieht wirklich sehr hübsch aus , dachte Meredith, auf eine gewisse kultivierte Weise. Einfach behaglich dazusitzen, die Flammen zu beobachten und dabei Port zu trinken … Fast konnte man sich nach einem ähnlich geruhsamen Leben sehnen.
Sie warf einen beunruhigten Blick zu Alan. So stellte er sich wahrscheinlich ihr gemeinsames Leben in Rookery House vor – doch was war zwischen Abenden wie diesem hier? Unendliche Langeweile und Eintönigkeit?
Wie durch Telepathie sagte Moira Newton in diesem Augenblick:
»Basil und ich haben dieses Cottage gekauft, als die Kinder noch jung waren. Wir brauchten einen Platz, wo wir am Wochenende hinfahren konnten. Ganz ähnlich wie Laura und Paul das Cottage seiner Tante benutzen werden, nun, nachdem sie gestorben ist. Jedenfalls, die Kinder wurden groß, und wir benötigten es nicht mehr so häufig. Ein paar Mal haben wir es vermietet. Dann meinte Basil, dass er sich dem Ruhestand näherte und was ich davon halten würde, ganz hierher zu ziehen.«
Markby rührte sich.
»Eine ausgezeichnete Idee.«
»Ich weiß nicht recht.« Moira schürzte die Lippen.
»Wir haben unser Haus in der Stadt noch nicht verkauft, und offen gestanden bin ich gar nicht so begierig darauf.«
»Es lässt sich bei dem gegenwärtig daniederliegenden Immobilienmarkt so gut wie nicht verkaufen«, grollte ihr Ehemann.
»Wir sitzen für die nächste Zeit auf zwei Häusern, ohne dass wir daran etwas ändern können! Zweimal Grundsteuern, zweimal Strom, Gas, Müllabfuhr, jede verdammte Rechnung kommt doppelt. Eins der beiden Häuser muss weg, und weil wir ganz bestimmt kein so großes Haus in der Stadt brauchen, bin ich nach wie vor dafür, dass wir es verkaufen und dieses hier behalten.«
»Wir wären so abgeschnitten von allem, Basil, von all unseren Freunden!«
»Wir haben alle Autos, oder vielleicht nicht?«
»Ich will aber nicht jedes Mal kilometerweit fahren, wenn ich ein Schwätzchen halten und eine Tasse Tee trinken möchte!«
»Genau das denke ich auch!«, stimmte Meredith ihr zu.
»Alan möchte ein weitläufiges georgianisches Herrenhaus mit einem riesigen Garten und einer Koppel kaufen!«
»Ah«, sagte Sir Basil und warf Meredith einen vielsagenden Blick zu.
»Doch nicht rein zufällig Rookery House, oder? Das Haus in Parsloe St. John, das Olivia Smeaton gehört hat?« Markby hatte entspannt in der Ecke auf dem Sofa gesessen und die Beine in Richtung des knisternden Kaminfeuers ausgestreckt. Bei der Erwähnung von Rookery House richtete er sich kerzengerade auf.
»Sie kennen es?«
»Ich weiß, wo es steht. Ich war dort. Nicht im Innern, nein. Aber es scheint Ihnen beiden zu gefallen, habe ich Recht?«
»Es gefällt Alan«, korrigierte Meredith.
»Es hat dir auch gefallen!«, sagte Alan eingeschnappt.
»Ja, hat es. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass ich es unbedingt kaufen muss!«
»Nun streiten Sie nicht deswegen!«, empfahl ihnen Moira Newton.
»Es ist doch nur ein Haus. Außerdem haben Sie beide noch viele Jahre, bis Sie in den Ruhestand gehen. Noch etwas Kaffee?«
»Kannten Sie Olivia Smeaton?«, fragte Meredith. Es schien ein unverfänglicheres Thema als das Haus der alten Dame. Sir Basil wuchtete sich aus seinem Sessel und trottete zum Barschrank.
»Kann ich nicht unbedingt sagen.« Er klapperte mit den Flaschen, und das Geräusch erinnerte Meredith an Wynne Carter und ihre selbst gemachten Weine und Liköre. Vielleicht weckte das Leben in der ländlichen Abgeschiedenheit das Interesse an starken Getränken.
»Ich nehme einen Tropfen Scotch«, entschied Sir Basil.
»Und Sie, Alan? Meredith, wie steht es mit Ihnen, meine Liebe?«
»Ich
Weitere Kostenlose Bücher