Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall
eine hässliche Geschichte, und Fehden auf dem Land können noch schlimmer sein. Wenn beides zusammenkommt, erhält man eine wirklich unangenehme, wenn nicht sogar gefährliche Mischung. Durchaus möglich, dass Menschen dabei zu Schaden kommen.« Er blickte Markby und Meredith an.
»Man sollte die örtliche Polizei informieren. Über die ganze Geschichte, nicht nur den Anschlag auf den Wagen des Tierarztes, sondern auch die restlichen Vorkommnisse, damit sie sich ein Bild machen kann.«
»Ich werde mich darum kümmern«, versprach Markby.
»Was den Sturz der armen Olivia Smeaton angeht – ich erinnere mich, dass ich in der Zeitung über die Umstände gelesen habe. Eine Zeit lang war ihr Tod ein ausgesprochenes Klatschthema hier in der Gegend, nicht wahr, Moira? Bis die Leute es wieder vergessen haben, wie sie es eben tun. Irgendetwas anderes erregte ihre Aufmerksamkeit. Die übliche Eintagsfliege. Ich denke nicht, dass bei der Gerichtsverhandlung zur Feststellung ihrer Todesursache irgendwelche Zweifel geäußert wurden. Somit gab es für die Polizei keinen Grund, ihre Ermittlungen fortzusetzen, und bei der allgemeinen Personalknappheit bezweifle ich, dass eine Andeutung, dies nun doch zu tun, auf wohlwollende Ohren stoßen würde.«
»Genau das habe ich versucht, Wynne Carter klar zu machen«, stimmte Markby zu.
»Ich habe die gebrochene Balustrade selbst untersucht. Ich persönlich konnte nichts Verdächtiges feststellen. Es kann sich also durchaus um einen Unfall gehandelt haben. Was Untersuchungen zu Olivia Smeatons Vergangenheit anbelangt, so gibt es dazu noch weniger Anlass. Der einzige Mensch, der sie von früher kennt, wäre Lawrence Smeaton, ihr ehemaliger Schwager. Er mochte sie schon damals nicht, und daran wird sich kaum etwas geändert haben – falls er überhaupt noch an sie denkt. Soweit ich weiß, war er weder bei Olivias Begräbnis noch bei der Gerichtsverhandlung.«
»Nein, war er nicht«, gab Moira ihm Recht.
»Mireille hätte mich sonst ganz bestimmt angerufen und Bescheid gesagt, dass sie in der Gegend sind. Ich bin absolut sicher, dass sie sich gemeldet hätte. Aber wenn ich ihr schreibe, werde ich sie in meinem Brief danach fragen, falls Sie möchten, Alan.«
»Ich wüsste jedenfalls nicht, was gegen ein paar Ermittlungen Ihrerseits sprechen würde, Alan«, sagte Sir Basil feinfühlig.
»Nichts Offizielles zwar, jedoch mit einem billigenden Nicken seitens der zuständigen Stellen. Ich kann Ihnen in dieser Hinsicht nicht mehr weiterhelfen – ich bin im Ruhestand. Ich könnte mich auf ein Wort mit meinem Nachfolger unterhalten, und ich bin sicher, dass er keine Einwände hätte. Solange Sie niemandem im Weg stehen und niemandem auf die Füße treten … aber das halte ich für sehr unwahrscheinlich, angesichts Ihrer langjährigen Erfahrung.«
»Es ist nicht so, dass ich mich einmischen möchte«, versicherte Markby ihm.
»Aber Wynne ist enttäuscht, von meiner Haltung eindeutig und konsequenterweise auch von der Zuverlässigkeit der Polizei als Ganzes. Ich denke, ich sollte tatsächlich ein paar Fragen stellen, und wenn es nur pro forma ist. Vielleicht sollte ich mich ein wenig mit diesem Hausarzt von Olivia unterhalten, diesem Doc Burnett, oder dem örtlichen Bauunternehmer Max Crombie. Abgesehen davon wüsste ich allerdings nicht, was ich sonst noch tun könnte.«
»Ich glaube nicht, dass Wynne mehr von dir erwartet, als ein paar Erkundigungen im Dorf einzuziehen«, meldete sich Meredith unerwartet zu Wort.
»Verstehen Sie«, wandte sie sich an die Newtons, »Wynne kann es nicht selbst tun, weil sie in Parsloe St. John lebt und weil es sie möglicherweise in Schwierigkeiten bringen würde. Alan und ich hingegen könnten es tun.« Markby hatte das
»Und ich« nicht überhört und warf ihr einen finsteren Blick zu.
»Eine sehr traurige Geschichte«, sagte Moira nachdenklich.
»Ich werde vorsichtig überlegen müssen, was ich Mireille schreibe. Nach all diesen Jahren wird Lawrence doch wohl keinen Groll mehr hegen wegen dem, was seine Schwägerin vor so langer Zeit getan hat? Ich meine, besonders jetzt nicht mehr, da sie tot ist?«
»Klingt ganz so, als hätten Sie während Ihres Urlaubs in diesem Dorf etwas Interessantes gefunden.« Sir Basil lächelte.
»Oh, Sie haben noch längst nicht alles gehört«, sagte Markby.
»Meredith ist der Meinung, sie hätte zufällig einen Hexensabbat entdeckt.«
»Es stimmt absolut«, sagte Moira Newton, nachdem Meredith ihre Entdeckung
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