Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall
Ausgelassenheit und bringen Berichte darüber in den Abendnachrichten.« Sir Basil runzelte die Stirn, bevor er fortfuhr.
»Sie mögen Recht haben mit Ihren Verdachtsmomenten, Meredith, doch ich an Ihrer Stelle würde in Parsloe St. John niemanden mehr wegen dieser Dinge ausfragen. Und ich meine wirklich niemanden. Man kann bei diesen Angelegenheiten niemals wissen, wer auf welcher Seite steht und wer alles darin verwickelt ist. Falls Sie Recht haben und die Dinge so stehen, wie Sie denken, dann tut es mir ausgesprochen Leid, doch ich kann nicht sagen, dass ich überrascht wäre. Nachdem Sie nun Ihr Interesse signalisiert haben, ist es ganz und gar unwahrscheinlich, dass irgendjemand mit Ihnen darüber spricht. Vergessen Sie die Geschichte.« Sie saßen für eine Weile schweigend da, nippten an ihren Getränken und starrten in das knisternde Kaminfeuer. Schließlich sagte Markby:
»Auf dem Weg hierher haben wir bei einem prähistorischen Monument angehalten. Zwei große Steine auf einer Wiese.«
»Der Stehende Mann und seine Frau?« Moira Newton nickte.
»Sie sind wahrscheinlich dreitausend Jahre alt, vielleicht sogar noch älter. Ist es nicht eigenartig, dass sie so lange überdauert haben? Meiner Meinung nach kann es nur daran liegen, dass die Einheimischen diesen Steinen irgendeine Magie zuschreiben. Aberglaube, wie Basil schon gesagt hat. Irgendwie spukt in ihren Köpfen die Vorstellung herum, dass dieser Ort heilig ist und nicht entweiht oder verändert werden darf. Obwohl ich glaube, dass es früher noch einen dritten Stein gegeben hat. Er wurde irgendwann zum Friedhof von Parsloe St. John geschafft. Der damalige Pfarrer ließ ihn Anfang des achtzehnten Jahrhunderts wieder entfernen, weil er die falsche Art von Aufmerksamkeit auf sich zog. Hernach verliert sich die Spur des dritten Steins.«
»Was für eine falsche Art von Aufmerksamkeit?«, fragte Meredith. Moira blickte unbestimmt drein.
»Oh, die Dorfbewohner berührten den Stein, wenn sie vorbeikamen, weil es Glück bringen sollte. Dergleichen Dinge, nehme ich an.« Meredith dachte darüber nach.
»Kaum ein Grund für den Pfarrer, den Stein entfernen zu lassen. Nein, da muss mehr dahinter stecken.«
»Und?«, fragte Meredith, als sie auf dem Heimweg hinter dem Steuer von Alans Wagen saß.
»Wirst du Sir Basils Vorschlag annehmen und ganz inoffiziell ein paar Nachforschungen anstellen?« Sie fuhren auf der gleichen Strecke wie zuvor. Es war bereits sehr spät, doch im Mondlicht schimmerte die Straße vor ihnen wie ein silbernes Band. Die Scheinwerfer waren fast überflüssig. Von Zeit zu Zeit sahen sie ein Kaninchen, das bei ihrer Annäherung hastig in den Graben hoppelte, oder ein Augenpaar von einem größeren Wildtier, welches kurz in den Büschen aufleuchtete, doch ansonsten waren sie ganz allein unterwegs. Kein Fahrzeug, das ihnen entgegenkam, keine Anwesen oder Häuser, in denen Licht brannte. Sie waren so einsam, als wären sie auf dem Mond.
»Wenn ich das Einverständnis von Sir Basils Nachfolger erhalte. Auf jeden Fall werde ich dafür sorgen, dass der Vorfall von Vandalismus in Wynnes Vorgarten zu Protokoll genommen wird, und ich werde mit den Leuten reden, die Olivia Smeaton kannten. Viel mehr kann ich sowieso nicht tun.« Alans Stimme klang geistesabwesend. Seine nächsten Worte verrieten den Grund.
»Die Newtons haben es sehr gemütlich in ihrem Cottage, findest du nicht?«
»Ja, das haben sie. Aber sie besitzen außerdem noch ein Haus in der Stadt, vergiss das nicht! Moira hatte ganz Recht damit, dass sie die Brücken hinter sich nicht abbrechen will!«
»Für Moira ist das etwas ganz anderes«, entgegnete Markby.
»Moira besitzt wahrscheinlich jede Menge Freundinnen in der Stadt. Du hingegen hast keine Freunde oder Freundinnen in Bamford, nur Bekanntschaften. Das Gleiche gilt für mich. Wen kenne ich schon dort außer Laura und ihrer Familie – und die muss ich ganz bestimmt nicht alle fünf Minuten sehen! Außerdem haben sie jetzt das Cottage in Parsloe St. John, und wenn wir …«
»Wenn wir Rookery House kaufen würden, könnten wir sie immer sehen, wenn sie am Wochenende zu ihrem Cottage fahren? Alan, so geht das einfach nicht!« Sie stieß einen verärgerten Seufzer aus.
»Ich werde nicht aufhören zu arbeiten, und das ist mein letztes Wort! Du kannst meinetwegen in den Ruhestand gehen und dich auf Rookery House zurückziehen wie die alte Olivia. Du würdest es keinen Monat lang aushalten!«
»In Dörfern ist meistens
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