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Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall

Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall

Titel: Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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nicht wahr? ›Solange es mich überlebt, wird es reichen‹, hat sie gesagt. Deshalb haben wir die Arbeiten nie anständig zum Abschluss bringen können, und das hat mich doch mächtig gestört. Ich habe schließlich einen Ruf in der Branche zu verteidigen. Ich gelte als äußerst zuverlässig, wissen Sie? Ich pfusche nicht, wenn ich einen Auftrag ausführe. Ich mag es nicht, halbe Sachen zu machen. Aber sie war der Boss, sie hat bezahlt. Glauben Sie nicht, dass sie nicht das nötige Geld gehabt hätte!« Crombie starrte in seinen Kaffeebecher und schlürfte den Rest Kaffee, dann stellte er den Becher wieder ab. Auf dem Becher war ein Bild von Windsor Castle.
    »Und als dann vor ein paar Tagen die junge Janine zu mir kam und sagte, dass sie im Haus gewesen wäre, um nach dem Rechten zu sehen«, fuhr er schließlich fort, »… sie hat nämlich die Schlüssel, wissen Sie? Sicher wissen Sie das, wenn Sie das Haus besichtigt haben. Janine hat ein Auge auf das Haus, und jetzt, nachdem alles Mobiliar raus ist, hat sie einen Wasserfleck entdeckt und kam vorbei, um es mir zu berichten. Ich habe mir natürlich meine Gedanken gemacht und bin selbst hingegangen, um das Mauerwerk in Augenschein zu nehmen. Und tatsächlich, es gibt bereits die ersten Wasserschäden. Ein richtig hässlicher Fleck an einer Außenwand. So was kann man nicht lassen. Es wird ziemlich schnell schlimmer, wenn man sich nicht darum kümmert. Ich war bei Olivias Nachlassverwalter und hab mit ihm geredet. Es ist ihm anscheinend egal. Aber mir nicht! Mein Ruf steht auf dem Spiel!« Crombie lehnte sich in seinem Korbsessel zurück, und das Geflecht knarrte protestierend, als hätte es Einwände gegen seine letzte Bemerkung.
    »Sicher würde Ihnen niemand einen Vorwurf machen?«, fragte Markby.
    »O doch, das würden sie«, widersprach Crombie.
    »Nehmen wir einmal an, Sie hätten das Haus gekauft. Als Erstes würden Sie ganz bestimmt das Dach instand setzen lassen, habe ich Recht? Sie würden sich nach entsprechenden Baufirmen umhören. Irgendjemand würde mich vorschlagen. ›Nein danke!‹, würden Sie antworten, ›Crombie hat das Dach beim letzten Mal repariert, und sehen Sie sich an, wie viel Wasser durchkommt!‹ Verstehen Sie?«
    »Ich verstehe …«
    »Mein Ruf wäre dahin, das können Sie sich ja wohl denken!«, ereiferte sich Crombie.
    »Sie würden mir niemals irgendeinen Auftrag erteilen!«
    »Nun ja, ich …«
    »Also hab ich ein paar Männer hingeschickt, um das Dach provisorisch zu sichern und eine Plane über die Ziegel zu ziehen, und dann hab ich den jungen Kevin hingeschickt, um sich die Stelle anzusehen, wo das Wasser ins Mauerwerk eingedrungen ist …«
    »Das ist Berrys Junge?«, fragte Markby. Crombie nickte.
    »Ich kann im Augenblick keinen meiner Leute entbehren, und deswegen dachte ich, dass Ernie und sein Junge den Job erledigen könnten. Ernie arbeitet gründlich.« Trotz dieser zuversichtlichen Erklärung umwölkte sich Crombies Miene, und er blickte niedergeschlagen drein.
    »Aber man kann sich heutzutage einfach auf niemanden mehr verlassen! Nehmen Sie Ernie Berry als Beispiel. Im Lauf der Jahre hab ich ihm jede Menge Arbeit gegeben. Er ist nicht fest bei mir angestellt, verstehen Sie? Ich vermittle ihm Aufträge, die er als Subunternehmer durchführt, wenn ich niemanden entbehren kann. Er ist sozusagen Freiberufler. Er hat mich vorher noch nie im Stich gelassen.«
    »Und diesmal schon?« Crombie nickte düster.
    »Er hätte gestern herkommen sollen. Ich hatte ihm gesagt, dass er und sein Junge dieses Dach reparieren sollen, bevor es anfängt zu regnen. Ich hab ihnen gesagt, sie sollen zuerst auf dem Bauhof vorbeikommen und alles Notwendige einpacken, was sie für ihre Arbeit brauchen. Auf diese Weise weiß ich, was sie benutzt haben und was es kostet. Ernie stellt keine Rechnungen, wissen Sie? Er kann nicht mal schreiben, ob Sie es glauben oder nicht. Heutzutage, in dieser Zeit, es ist nicht zu fassen! Jedenfalls, der Junge ist gekommen, aber kein Ernie. Ich bin ziemlich überrascht; er ist wie vom Erdboden verschluckt. Das kenne ich überhaupt nicht von ihm.«
    »Was hat der Junge dazu gesagt?«, fragte Markby.
    »Ich meine Kevin?«
    »Ich kriege kein vernünftiges Wort aus ihm raus!«, schnaubte Crombie.
    »Er hat nicht alle Tassen im Schrank, wenn Sie verstehen, was ich meine. Er sagt, er hätte Ernie seit zwei Tagen nicht mehr gesehen. Ich schätze, aber das bleibt unter uns, hören Sie? Ich schätze, der gute alte Ernie

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