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Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall

Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall

Titel: Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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und die Panik war immer noch in seinen Augen.
    »Es tut uns wirklich Leid, was mit Ernie passiert ist«, begann Wynne.
    »Wie kommen Sie zurecht, Kevin?« Er fuhr sich mit der Zunge über die, wie Meredith jetzt erst bemerkte, aufgeplatzte Oberlippe. Die Verletzung war halb verheilt und schorfbedeckt. Sie bemerkte einen abgebrochenen Vorderzahn, als Kevin antwortete:
    »Diese Polizistin war hier. Sie hat mich lauter Sachen gefragt.«
    »Inspector Crane. Es ist ihre Aufgabe, Fragen zu stellen, Kevin.«
    »Ich hab ihr gesagt, Ernie ist nicht nach Hause gekommen. Zwei Nächte schon ist er nicht heimgekommen. Mr Crombie war richtig böse deswegen. Ich hab’s ihm auch gesagt, dass Ernie nicht da war. Ich weiß nicht, wohin Ernie gegangen ist. Er hat es mir nie gesagt.«
    »Kam es häufiger vor, dass er – dass Ernie nicht nach Hause kam?«, erkundigte sich Meredith. Kevin wandte sich von Wynne ab und starrte Meredith an, als sähe er sie jetzt zum ersten Mal.
    »Er hat nie was gesagt, und ich hab ihn nie gefragt.« Und er hat dir eingeschärft, nicht mit der Wahrheit rauszurücken, wie?, dachte Meredith. Wynne war zum Kamin getreten und musterte nun das Sammelsurium von Töpfen und Pfannen.
    »Haben Sie schon gefrühstückt, Kevin?«
    »Ich hab eine Dose Bohnen gegessen«, murmelte Kevin.
    »Ich hab gestern Abend eine Dose Bohnen gegessen.«
    »Ja, aber heute Morgen? Oh, Sie Ärmster …« Wynne starrte voller Verzweiflung auf das Kochgeschirr.
    »Haben Sie vielleicht einen Kühlschrank oder eine Speisekammer?« Kevin durchquerte den Raum und öffnete eine Tür in einer Ecke, dann trat er schweigend beiseite und wartete darauf, dass Wynne und Meredith inspizierten, was sich dahinter befand. Zögernd traten seine beiden Besucherinnen näher und warfen einen Blick in die kühle, begehbare Kammer. Auf dem Steinboden standen mehrere Kisten mit Flaschen. Auf den Regalen lagerten Schüsseln und Schalen. In einer Schale war Schmalz, daneben lag ein wenig Brot in einer Plastiktüte, und in einer weiteren Schale fanden sie ungewaschene Eier. Die Kammer war erfüllt von einem muffigen, beißenden Geruch, von dem Meredith annahm, dass er von Mäusen stammte. Sie nahm einen kleinen Zinnteller und stülpte ihn umgedreht über die Schale mit dem Schmalz. Besser spät als nie. Wynne nahm die Eier in Beschlag.
    »Ich werde Ihnen ein Omelett machen, Kevin, einverstanden?« Mit den Eiern und dem Brot verließ sie die Kammer und machte sich am Kaminofen zu schaffen. Metallisches Klappern verriet Meredith, dass Wynne nach einer geeigneten Pfanne suchte.
    »Kevin, haben Sie ein wenig Geld, damit Sie sich etwas zu essen kaufen können?«, fragte Meredith leise. Kevins Blick glitt zu einem glasierten braunen Tonkrug auf einer voll gestellten edwardianischen Chiffonniere.
    »Ernie hat das Haushaltsgeld da drin aufbewahrt«, sagte er einfach. Meredith inspizierte den Krug. Er enthielt drei Ein-PfundMünzen und ein Zwanzig-Pence-Stück. Sie kramte in ihrer Tasche und zog eine Zehn-Pfund-Note hervor.
    »Hier, damit Sie sich etwas zu essen kaufen können, Kevin. Oder wäre Ihnen lieber, wenn ich einkaufen gehe und Ihnen die Vorräte bringe?« Kevin nahm eine Hand hinter dem Rücken hervor und schnappte die Banknote geschickt aus Merediths Fingern.
    »Ich kann in den Laden gehen«, sagte er und stopfte sich den Geldschein in die schmutzige Jeans.
    »Wie sieht es mit Ihrer Zukunft aus? Sie brauchen eine Arbeit, um sich ein wenig Geld zu verdienen.«
    »Mr Crombie sagt, er gibt mir Arbeit.« Wynne stand am Herd und spähte über die Schulter zu ihnen.
    »Ich nehme an, Max wird sich um ihn kümmern. Ich werde sicherheitshalber noch mal mit ihm reden«, sagte sie.
    »Vielleicht sollten wir doch lieber die Fürsorge informieren«, murmelte Meredith.
    »Nein, nein, es geht auch ohne!«, sagte Wynne entschieden.
    »Das Dorf wird sich irgendwie um ihn kümmern, keine Sorge.« Sie nahm die Bratpfanne vom Rost.
    »Bringen Sie mir einen Teller, Kevin!«, befahl sie.
    »Ernie und ich haben meistens aus der Pfanne gegessen«, murmelte Kevin.
    »Dann wird es Zeit, dass Sie anfangen, von einem Teller zu essen!«, schnappte Wynne. Kevin ging zu einem Schrank und kehrte mit einem äußerst feinen, sehr alten Porzellanteller mit Weidenmuster zurück. Die beiden Frauen standen hinter ihm, während er das Omelette und drei Scheiben Brot verschlang.
    »Ich komme morgen wieder, Kevin«, versprach Wynne, als er fertig war. Kevin sah von seinem Teller auf.
    »Das ist

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