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Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt

Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt

Titel: Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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zurück und richtete die hübschen blauen Augen auf ihren Vater.
»Na klar. Wo denn sonst?«, sagte sie, als wäre Yale die einzige Universität des
Planeten.
    Blair verstand nicht, wie man sich gleichzeitig an
sechs oder sieben Unis bewerben konnte, zur Sicherheit vielleicht auch noch an
irgendeiner staatlichen Klitsche, die sowieso jeden aufnahm. Sie war eine der
besten Schülerinnen ihres Jahrgangs an der Constance-Billard-Schule für
Mädchen, einer kleinen, sehr elitären Schule in bester Lage auf der 93. Straße,
an der selbstverständlich Schuluniform getragen wurde. Alle
Constance-Absolventinnen studierten an guten Universitäten. Aber »gut« war
Blair nicht gut genug. Sie wollte von allem immer das Beste, da machte sie
keine Kompromisse. Und Yale war ihrer Meinung nach nun mal die beste aller
Universitäten.
    Ihr Vater lachte. »Das hört sich so an, als müssten
sich Harvard oder Cornell nachgerade dafür entschuldigen, dass es sie
überhaupt gibt.«
    Blair betrachtete gleichgültig ihre makellos
lackierten Fingernägel. »Ich will eben nach Yale, na und?«
    Mr Waldorf wandte sich an Nate, der gerade überlegte,
sich etwas anderes zu trinken zu bestellen. Er hasste Champagner. Am liebsten
wäre ihm ein Bier gewesen, aber nicht in einem Gourmettempel wie dem »Le
Giraffe«. Die veranstalteten immer einen Riesenzirkus, brachten ein vereistes
Glas an und gössen das Heineken ein, als wäre es was ganz Exklusives und nicht
dieselbe Plörre, die man bei jedem Basketballspiel bekam.
    »Wie steht's mir dir, Nate?«, fragte Mr Waldorf. »Wo
bewirbst du dich?«
    Blair machte die Aussicht, in Kürze ihre
Jungfräulichkeit zu verlieren, schon nervös genug. Dass ihr Vater jetzt auch
noch das Stressthema Uni anschnitt, verstärkte das flaue Gefühl in ihrer
Magengrube. Sie schob den Stuhl zurück und stand auf, um zur Toilette zu gehen.
Sie wusste, dass es abstoßend war und dass sie damit aufhören sollte, aber sie
tat es trotzdem: Jedes Mal, wenn sie aufgeregt war, steckte sie sich den Finger
in den Hals. Es war ihre einzige schlechte Angewohnheit.
    Wobei... da gab es noch etwas. Aber dazu später mehr.
    »Nate kommt mit mir nach Yale«, informierte sie ihren
Vater, drehte sich um und durchquerte das Restaurant mit selbstsicherem
Schritt.
    Nate sah ihr hinterher. In ihrem schwarzen,
rückenfreien Seidentop, den hautengen, auf Hüfte sitzenden Lederhosen und mit
den glatten dunkelbraunen Haaren, die zwischen ihren nackten Schulterblättern
herabhingen, sah sie extrem scharf aus. Sie sah aus wie ein Mädchen, das es
schon getan hatte. Oft.
    Das sind die Lederhosen. Die haben diese Wirkung.
    »Also auch Yale, ja?«, sagte Mr Waldorf, als Blair verschwunden
war.
    Nate stierte nachdenklich in sein Champagnerglas. Er
hatte wirklich sehr, sehr große Lust auf ein Bier. Und er hielt es für sehr,
sehr unwahrscheinlich, jemals in Yale angenommen zu werden. Man kann sich vor
einer Klausur nicht die Nacht um die Ohren schlagen und die Birne zuquarzen und
dann erwarten, in Yale angenommen zu werden - das ist einfach nicht drin. Und
genau das hatte er in letzter Zeit getan. Und zwar dauernd.
    »Naja, ich würde schon gern«, sagte er. »Aber ich glaub, da macht sich Blair zu große
Hoffnungen. Meine Noten sind einfach nicht gut genug.«
    Mr Waldorf zwinkerte ihm zu. »Jetzt mal unter uns. Ich
finde, Blair ist ein bisschen streng mit den anderen Unis. Wer sagt denn, dass
es Yale sein muss? Es gibt genug andere gute Universitäten.«
    Nate nickte. »Ja. Die Brown University scheint ganz
cool zu sein. Ich hab dort nächsten Samstag einen Termin zum Auswahlgespräch«,
erzählte er. »Aber leicht wird das mit der Brown auch nicht. In der letzten
Matheklausur hab ich mit Hängen und Würgen noch die Drei geschafft, dabei ist
es nur ein normaler Grundkurs«, gab er zu. »Blair nimmt die Brown sowieso nicht
ernst. Weil die Anforderungen dort nicht so hoch sind oder was weiß ich.«
    »Blair stellt unmögliche Ansprüche.« Mr Waldorf trank
mit abgespreiztem kleinen Finger einen Schluck Champagner. »Da kommt sie ganz
auf ihren Vater.«
    Aus dem Augenwinkel heraus beobachtete Nate die anderen
Gäste. Ob sie ihn wohl für Mr Waldorfs Liebhaber hielten? Um etwaige
Spekulationen im Keim zu ersticken, schob er die Ärmel seines grünen
Kaschmirpullis hoch und räusperte sich betont maskulin. Den Pullover hatte
Blair ihm geschenkt, und in letzter Zeit zog er ihn besonders häufig an, um
ihr zu demonstrieren, dass er nicht plante, mit ihr

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