Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt

Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt

Titel: Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
Vom Netzwerk:
Waldorfs zweite Schwester Fran
dazustoßen, die auf die Pediküre verzichtet hatte, weil sie es hasste, an den
Füßen angefasst zu werden.
    Das Wellness-Spa hatte selbst
etwas von einem voll besetzten Luxusrestaurant, nur duftete es statt nach
Haute Cuisine nach Frederic-Fekkai-Shampoo und -Haargel. Durch die großen,
hellen Räume eilten leichtfüßig Kosmetikerinnen und machten sich an Kundinnen
zu schaffen, die zum Schutz ihrer Kleidung beige Krankenhauskittel trugen und
alle platin- und rotblonde Strähnchen im Haar hatten - das Erkennungsmerkmal
der Damen von der Upper East Side.
    »Ciao! Mes cheries!«, juchzte
Pierre, der dürre, junge Japaner, der am Empfang arbeitete. »Ich habe schon
alles organisiert. Drei kommen zusammen zum Honigmilch-Treatment und für die
anderen drei geht es zur Meeresschlammmaske. So, bitte hier entlang. Immer mir
nach!«
    Noch bevor Blair wusste, wie
ihr geschah, saß sie zwischen ihrer Mutter und Serena und badete Hände und Füße
in Schalen voll warmer Milch mit Honig, während Kati, Isabel und ihre Tante in
einen anderen Bereich des Spa geführt worden waren.
    »Hmmm, herrlich, nicht wahr?«
Blairs Mutter stöhnte wohlig und rutschte noch etwas tiefer in ihren Stuhl.
    »Meine Milch riecht sauer«,
behauptete Blair. Wieso war sie nicht wie Tante Fran einfach weggeblieben?
    »Meine letzte Pediküre ist
ewig her«, erzählte Serena. »Meine Füße sehen so schlimm aus, dass es mich
nicht wundern würde, wenn die Milch sauer wird.«
    Mich auch nicht, dachte Blair
gehässig.
    »Wie wollen Sie Ihre Nägel
haben?«, fragte eine der Kosmetikerinnen und begann, Mrs Waldorfs Finger zu
massieren.
    »Rund, nicht spitz«, sagte
Blairs Mutter.
    »Ich möchte sie bitte eckig«,
sagte Serena zu ihrer Maniküre.
    »Ich auch«, sagte Blair,
obwohl es ihr gar nicht passte, dasselbe zu wollen wie Serena.
    Blairs Maniküre gab ihr
spielerisch einen Klaps aufs Handgelenk. »Nicht so verkrampft. Entspannen Sie
sich«, sagte sie tadelnd. »Sind Sie die Braut?«
    Blair guckte verständnislos.
    »Nein, die Braut bin ich!«
Blairs Mutter kicherte. »Schon zum zweiten Mal«, flüsterte sie mit einem
albernen Zwinkern.
    Blair spürte, wie sie sich
noch mehr verkrampfte. Verdammt, wie sollte sich ein Mensch bei so was
entspannen?
    »Ich habe bei Barneys übrigens
ganz entzückende Pyjamahosen für Männer gesehen - aus Kaschmir«, plapperte
Blairs Mutter. »Ich überlege ja sehr, ob ich Cyrus so eine zur Hochzeit schenken
soll.« Sie drehte sich zu Blair. »Glaubst du, er würde so etwas tragen?«
    Serena warf Blair einen
unruhigen Blick zu. Sollte sie einhaken? Hier bot sich ihr endlich eine
Chance, Blair für ihre Fiesheiten büßen zu lassen. »Hey, Blair«, könnte sie sagen.
»Hab ich dich nicht erst letzte Woche genau diese Hose bei Barneys kaufen sehen?« Aber Blair lief
knallrot an, und Serena hatte nicht das Herz, etwas zu sagen. Oder vielmehr:
Sie hatte zu viel Herz. Blair hatte schon genug Probleme, sonst hätte sie die
Hose gar nicht geklaut. Wozu alles noch schlimmer machen, dachte Serena.
    »Ich weiß nicht, Mom«, sagte
Blair unglücklich. Sie spürte ein Jucken am Hals. Vielleicht war das eine
Allergie und sie musste ganz schnell ins Krankenhaus?
    Die drei Kosmetikerinnen
hatten die Fingermassage inzwischen beendet und setzten sich auf niedrige
Hocker vor ihre Kundinnen, um deren Füße und Waden mit nach Lavendel duftendem
Öl einzureiben.
    »Du hast noch gar nichts von
dem Gespräch in Yale erzählt«, sagte Blairs Mutter mit geschlossenen Augen.
    Blair zuckte zusammen. Um ein
Haar hätte sie mit dem Fuß eine der Milchschalen umgestoßen.
    »Vorsicht«, warnte die
Maniküre.
    »Oh, tut mir Leid«, stotterte
Blair. »Es lief toll, Mom. Ganz toll.«
    Neben ihr seufzte Serena. »Ich
hatte letztes Wochenende auch eins. An der Brown University«, erzählte sie. »Es
war der blanke Horror. Ich glaub, der Typ hatte einen schlechten Tag. Der hat
mich richtig auflaufen lassen.«
    Wie bitte? Serena war am
Wochenende an der Brown gewesen? Alarmanlagen, Sirenen, Sturmglocken und
Trillerpfeifen schrillten in Blairs Kopf.
    »Ach was. Du hast sicher einen
viel besseren Eindruck gemacht, als du jetzt denkst«, tröstete Mrs Waldorf.
»Diese Auswahlgespräche sind aber auch etwas Schreckliches. Ich weiß nicht,
weshalb sie euch das antun müssen.«
    Blair zappelte schon wieder
so, dass sie Milch auf den Boden verspritzte. Sie konnte einfach nicht
stillhalten. Wenn diese blöde Trulla doch endlich mal ihr

Weitere Kostenlose Bücher