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Ihre Beiden Väter

Ihre Beiden Väter

Titel: Ihre Beiden Väter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ariel Tachna
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murmelte er, parkte sein Auto und betrat den Supermarkt. „Du wirst mich dir helfen lassen und wenn ich dich dafür festbinden muss.“
    Er nahm die Babynahrung, die Srikkanth in der SMS genannt hatte, wusste aber nicht wie viel. Seine Mutter hatte seine Geschwister gestillt, deswegen hatte er damit nicht viel Erfahrung. Windeln wechseln konnte er im Schlaf, aber dass mit den Fläschchen musste er mit Srikkanth lernen. Was ihm überhaupt nichts ausmachte.
    Die Kassiererin in dem China-Imbiß erkannte ihn schon und gab ihm seine Bestellung, noch bevor er „Hallo“ sagen konnte. Jaime bezahlte und bedankte sich wie immer bei der Frau. Doch anstatt noch etwas zu bleiben und mit ihr ein wenig zu quatschen, ging er zu seinem Wagen zurück und fuhr den Rest zur Wohnung ohne Unterbrechung.
    Ihre Wohnung war eine von dreißig in dem Komplex, alle noch keine zehn Jahre alt, alle nahezu identisch. Es war weit entfernt von dem alten Haus, in dem er aufgewachsen war. Seine Eltern hatten es für fast nichts gekauft, da es in einem schlimmen Zustand gewesen war. Jahrelang hatten sie es renoviert, immer war etwas anderes dran. So aufzuwachsen war wundervoll gewesen. Die ganze Familie hatte mit angepackt, um diese Wand zu streichen oder das Zimmer, bis seine Eltern eines der schönsten Häuser in der Nachbarschaft hatten. Jaime hatte keine Familie, eine Gruppe Leute, zu der er nach Hause kommen und bauen konnte. Diese Wohnung war ein Kompromiss. Es war nicht mal wirklich seins, da er Srikkanth Miete zahlte. Momentan brauchte er aber auch nicht mehr. Außerdem konnte er so einen Großteil seines Gehalts für seine Rente sparen und eine Anzahlung für was Eigenes. Er hatte die Vorstellung, jemanden zu finden, mit dem er seine Träume teilen konnte. Bis jetzt hatte er aber noch niemanden gefunden, für den er so fühlte. Sicherlich nicht stark genug, um seine momentane Situation aufzugeben, die, soweit er sagen konnte, wirklich optimal war. Mal abgesehen davon, dass es keinen längerfristigen Partner in seinem Leben gab. Randy, seinen momentanen Freund aufzugeben, dazu war er noch nicht bereit. Doch dieser hatte noch keine Andeutungen gemacht, mehr zu wollen, als ein wenig Spaß.
     
     
    Damit er nur ein Mal gehen musste, jonglierte Jaime alle Taschen auf einmal und klopfte sachte an die Tür, statt zu klingeln. Lebhaft konnte er sich daran erinnern, wie seine Mutter seinen Vater aufforderte, die Klingel abzuschalten. Denn jedes Mal, wenn sie seine widerspenstige Schwester endlich schlafen gelegt hatte, klingelte irgendjemand an der Tür. Glücklicherweise hörte Srikkanth ihn schon und ließ ihn herein.
    „Danke dir“, sagte Srikkanth, noch bevor Jaime ganz in der Wohnung war. „Nathaniel kam aus seinem Zimmer und wollte wissen, was dieser furchtbare Gestank war, nachdem ich das Essen anbrennen ließ. Ich hab ihm gesagt, du bringst was vom Chinesen mit. Besonders beeindruckt war er aber nicht.“
    „Kümmere dich nicht um ihn“, besänftigte Jaime ihn, während er Srikkanth die Tasche mit der Babynahrung gab. „Ich schwöre dir, der beschwert sich nur, damit er überhaupt was zu sagen hat. Wenn er erst mal was zu essen hat, wird er sich schon wieder beruhigen.“
    „Ich hoffe, du hast recht.“
    „Komm schon, ärgere dich nicht über ihn. Ich will Sophie sehen.“ Jaime wechselte das Thema, weg von ihrem manchmal schwierigen Mitbewohner.
    „Sie ist in der Küche und schläft.“ Srikkanth ging durch das Wohnzimmer voran in die Küche, in der Sophie, wie versprochen, in ihrem Autositz schlief.
    „Weißt du“, stichelte Jaime, „du hättest sie auch in den Kinderwagen legen können, der hat eine Liegeposition oder in die Wiege vom Laufstall. Die kann man abmachen, weißt du noch?“
    „Nach den Problemen, die wir beim Zusammenbauen hatten, wollte ich ihn da lassen, wo er ist“, lachte Srikkanth. „Im Autositz geht es ihr auch gut.“
    Jaime ließ es dabei bleiben, erinnerte sich aber an einige Sitze, die er im Babies Я Us gesehen hatte, mit Licht und Musik, die Nathaniel zwar ärgern, Sophie aber viel Spaß machen würden. Und das war weitaus wichtiger, als das Verhalten seines Mitbewohners. Vielleicht würde er ihr diese Woche einen kaufen. In der Zwischenzeit musste er eben sehen, wie er sie sonst verwöhnen konnte. In diesem Moment rührte sie sich. „Geh und mach das Fläschchen“, sagte er zu Srikkanth. „Ich schau, ob ich sie ablenken kann, bis es fertig ist.“
    „Vielleicht sollte ich sie halten“,

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