Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ihre Beiden Väter

Ihre Beiden Väter

Titel: Ihre Beiden Väter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ariel Tachna
Vom Netzwerk:
wichtig es war, ihre Routine so gut wie möglich einzuhalten – aber das Essen stellte er zurück in den Kühlschrank und genehmigte sich einen kleinen Snack, um die Zeit zu überbrücken, bis Jaime nach Hause kam. Der Gedanke, alleine zu essen, war nicht wirklich ansprechend. Er wartete lieber auf Jaime, selbst wenn es bedeutete, hungrig zu sein. Stattdessen holte er eine Dose Erdnüsse hervor und knabberte an ihnen, um dem Hunger die Spitze zu nehmen.
    Der Laden war jetzt geschlossen, also würde Jaime bald zu Hause sein. Es sei denn, das Problem war größer, als er vorgab.
    Die Tür wurde geöffnet und Jaime kam mit hängenden Schultern und gesenktem Kopf herein.
    „Hey“, begrüßte ihn Srikkanth leise, um ihn nicht zu erschrecken. „Geht es dir gut?“
    Jaime tat sein Bestes, ein Lächeln zustande zu bringen. Srikkanth konnte genau sehen, was ihn dies kostete. „Ja, ich bin nur müde. Heute musste ich jemanden feuern, da ich ihn verdächtigte zu stehlen. Ich hasse es sowieso Leute gehen zu lassen, aber das war schlimmer als sonst.“
    Srikkanth zuckte. „Musstest du die Polizei rufen?“
    Jaime nickte. „Sie nahmen ihn mit zur Befragung, da sie nicht genügend Beweise für eine Festnahme hatten. So oder so, ich musste es erledigen.“
    Srikkanth nahm ihm seine Jacke aus der Hand, hängte sie an die Garderobe neben der Tür und zog Jaime in seine Arme. „Hast du Hunger? Das Reis Curry ist fertig. Ich muss es nur ein paar Minuten in die Mikrowelle stecken.“
    „Ich esse nachher was“, sagte Jaime. „Was ich jetzt wirklich brauche, ist ein ordentlicher Schluck Schnaps.“
    „Harten Alkohol haben wir nicht, aber ich denke, ein paar Bier sind noch da, wenn du eins möchtest“, bot Srikkanth an. „Und das Essen aufwärmen ist kein Problem. Komm in die Küche und setz dich. Du hast dich so gut um mich gekümmert. Lass mich heute Abend mich um dich kümmern.“
    Jaime folgte Srikkanth ohne Protest in die Küche. Ehrlich gesagt, brauchte er es. Er war so müde, dass er sich nicht sicher war, ob er sein Essen selbst warm machen könnte. Als Srikkanth ihm ein Bier brachte, lächelte er seinen Freund schon offener an. Seine Augen folgten ihm träge, wie er sich in der Küche bewegte, Schüsseln hervor holte und das Essen hinein schöpfte. „Nicht so viel“, protestierte Jaime. „Ich hab zwar Hunger, aber das alles kann ich nicht aufessen.“
    „Gut“, lachte Srikkanth, „weil das nämlich für uns beide ist. Wenn du alles aufisst, bleibt mir nichts mehr.“
    „Ich hab doch gesagt, dass du mit dem Essen nicht auf mich warten sollst“, schalt Jaime.
    „Und ich hab dir gesagt, dass ich mich um dich kümmern werde“, entgegnete Srikkanth gelassen, stellte ihr Abendessen in die Mikrowelle, ging zurück zu Jaime und küsste ihn. „Wenn ich nicht mehr länger hätte warten können, hätte ich schon was gegessen. Aber ich wollte auf dich warten. Ich mag es, mit dir zusammen zu essen, auch wenn wir manchmal um“, er sah zur Uhr, „um zehn Uhr nachts essen.“
    Jaimes Lächeln wurde breiter. „Fein, in Ordnung. Du hast gewonnen. Ich nörgle ja schon nicht mehr.“
    Erneut küsste Srikkanth Jaime, dieses Mal länger. Er hoffte, seine Zärtlichkeiten würden etwas von der Anspannung lösen, die er immer noch auf Jaimes Gesicht sehen konnte. Die Mikrowelle klingelte. Doch Srikkanth stand nicht sofort auf. Noch einen Moment länger wollte er bei Jaime bleiben. Als dieser seufzte und sich entspannte, richtete er sich auf. „Willst du noch etwas Paratha? Es dauert nicht länger als eine Minute, um es aufzuwärmen.“
    Jaime schüttelte den Kopf. „Nicht mit dem Reis. Zu viel Kohlenhydrate.“
    „Okay.“ Srikkanth holte für Jaime noch eine Gabel und stellte die Schüsseln auf den Tisch. „Guten Appetit.“
    Jaime nahm sich und gab Srikkanth die Schüssel, als er fertig war. Er hatte zwar gelernt, die verschiedenen indischen Brote als Essbesteck zu benutzen, doch die Kunst, Reis und Curry mit den Fingern zu essen, beherrschte er noch nicht wirklich. Es landete mehr in seinem Teller oder in seinem Schoß als in seinem Mund. Bei Srikkanth sah es jedoch so leicht aus, wie er den Reis und das Gemüse in einem kleinen Ball in geübter Leichtigkeit in seinen Mund schob. Am liebsten hätte er sich vorgebeugt und die langen Finger sauber geleckt. Bei dem ersten Bissen schob er diesen Gedanken aber zur Seite. Der aber mit Wucht wieder zurückkam, als Srikkanth lächelte, gerade als er einen zweiten Ball zwischen

Weitere Kostenlose Bücher