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Ihre Beiden Väter

Ihre Beiden Väter

Titel: Ihre Beiden Väter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ariel Tachna
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Sohn Kyle. Ich bin ihnen ein paar Mal im Park begegnet. Seit zehn Jahren sind sie zusammen, vor sechs Jahren haben sie Kyle als Baby adoptiert. Sie haben mir sogar erzählt, wo wir Hilfe bekommen können, falls wir mal was brauchen. In der Stadt gibt es ein LGBT-Familienzentrum. Die homosexuelle Handelskammer kannte ich, hab mir aber nie die Mühe gemacht, mehr in Erfahrung zu bringen, da ich nicht wirklich militant bin. Aber sie haben gemeint, das Zentrum habe schon mehreren Paaren geholfen, Sorgerechts-Fälle zu gewinnen.“
    „Das ist beruhigend“, sagte Srikkanth. Auf eine seltsame Art, war es das wirklich. Er begrüßte die Erinnerung daran, diesen Fanatikern nicht alleine entgegen treten zu müssen, wenn es zu einem Kampf um Sophie kommen sollte. Er hatte einen Vorteil, den schwule Adoptiveltern nicht haben. Seine biologische Verbindung zu Sophie. Doch das war keine Garantie. Zu wissen, dass es Mittel und Wege gab, sollte er sie brauchen, gab ihm den letzten Anstoß, nach Jaimes Hand zu greifen.   
    „Die letzten zwei Tage waren elend ohne dich. Nicht, weil ich dich gebraucht habe, um mir mit Sophie zu helfen. Sondern weil ich dich vermisst habe. Können wir es noch einmal versuchen? Dieses Mal bin ich auch kein Idiot.“
    „Menschen sind ständig Idioten“, meinte Jaime leise lachend und drückte Srikkanths Hand. „Aber es geht nicht darum, ob wir es sind, sondern darum, ob wir daran arbeiten, wenn wir es sind.“
    „Du bringst mich hier noch um“, protestierte Srikkanth. „Gibst du mir jetzt noch eine Chance?“
    Jaime lächelte, nickte und zog Srikkanth näher zu sich, sodass sie ihre Abmachung mit einem Kuss besiegeln konnten. Eigentlich hatte er nur einen schnellen Kuss beabsichtigt. Womit er nicht gerechnet hatte, waren die für drei Tage aufgestauten Gefühle und Sehnsüchte.
    In dem Moment, in dem sich ihre Lippen trafen, verschwanden alle anderen Gedanken. Alles, außer sie beide und das neue, zerbrechliche Band, das der Kuss versprach. Srikkanths Atem war heiß, als er über Jaimes Lippen huschte. Ein Zittern durchlief ihn. Mit der Zunge befeuchtete er seine Lippen, nur wurde sie vorher von Srikkanths Mund eingesogen. Er stöhnte leise. Durch die rasch verschwindende Anspannung der drei Tage dauernden Abstinenz, waren die Empfindungen noch erregender als sonst. Er rückte näher an Srikkanth heran und löste den Griff um dessen Hand, damit er seine Arme um die Hüfte seines Freundes schlingen konnte. Begierig ließ sich Srikkanth in die Umarmung fallen. Einen Moment löste er sich und murmelte: „Gott, du hast mir gefehlt.“
    „Du mir auch“, antwortete Jaime, der nicht mehr länger etwas riskierte, wenn er dies zugab. „Die ganze Zeit, in der ich hier unten war, hab ich nicht gut geschlafen. Ich hab mich daran gewöhnt, dich neben mir zu haben.“
    „Ich hab in Sophies Schaukelstuhl geschlafen“, sagte Srikkanth mit einem schmerzlichen Lachen. „Ich könnte eine deiner wundervollen Massagen gebrauchen, wenn du willst.“
    Jaime grinste. „Dann lass uns nach oben gehen. Im Bett ist es gemütlicher. Wenn es dir nichts ausmacht.“
    „Etwas ausmachen?“, wiederholte Srikkanth. „Ich wollte dich nie woanders haben.“
    „Das werde ich mir merken“, versprach Jaime, stand auf und zog seinen Freund mit sich. „Komm schon. Dein Bett ruft uns.“
    Srikkanth ging voran in sein Schlafzimmer. Als sie durch die Tür traten, zog er Jaime zurück in seine Arme. „Wir stellen eine neue Regel auf“, fing er an, während er Jaime erneut einen kurzen Kuss gab. „Nicht mehr verärgert ins Bett gehen, auch wenn wir die halbe Nacht aufbleiben, um es zu klären, okay? Ich möchte nie wieder so ein Wochenende durchleben.“
    „Abgemacht“, bejahte Jaime, den der Gedanke, dass sie sich wieder einmal streiten könnten, nicht so sehr störte. Seine Eltern stritten sich manchmal, aber sie standen auf einem solch soliden Fundament des Glaubens an ihre Ehe, dass er es nie infrage gestellt hatte, ob sie ihre Probleme lösen könnten. Dieselbe Kraft wollte er für Srikkanth und sich. „Aus meinem Schlafzimmer machen wir ein Spielzimmer für Sophie. Auf diese Weise können wir nachts nirgendwo anders hin, als zusammen ins Bett. Wie klingt das?“
    „Absolut perfekt.“ Srikkanths Lächeln war strahlend genug, um selbst den trübsten Tag zu erleuchten. Mit Sicherheit aber erleuchtete es Jaimes Herz.
    „Gut, abends arbeiten wir dann an den kleineren Sachen und sonntags, wenn wir beide zu Hause sind,

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