Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ihre Heimat sind die Sterne

Ihre Heimat sind die Sterne

Titel: Ihre Heimat sind die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
Vom Netzwerk:
Sie schon einmal darüber nachgedacht, weshalb die Öde des Äußeren Raumes ein solches Trümmerfeld ist?«
    »Ich hatte noch keine Zeit, mich mit solchen Dingen zu beschäftigen.«
    »Na ja«, erklärte nun der Antarier. »Die Wissenschaftler sind jedenfalls der Ansicht, daß vor langer Zeit zwei nicht unbeträchtliche Sternhaufen sich auf Kollisionskurs befanden. Als sie zusammentrafen, schoben die losen Teile der Schwärme sich einfach aneinander vorbei, und es kam zu nur ganz wenigen richtigen Zusammenstößen. Aber selbst diese wenigen genügten, die Trümmerstücke in der ganzen Öde zu verstreuen. In jedem der beiden Haufen gab es jedoch einen dichteren Kern, und diese Kerne kollidierten. Die Sterne rissen einander auf und bildeten ein furchtbares wirbelndes Durcheinander von halben Sternen und Bruchteilen davon, von zerschmetterten und ganzen Planeten und so weiter. Kaum jemand wagt sich in diesen Trümmerdschungel. Aber zumindest zwei Vermessungsschiffen gelang es, dieses Riff zu durchqueren. Wenn sie es konnten, weshalb sollten wir es dann nicht ebenfalls riskieren?« Etwas leiser fügte er hinzu: »Sehr groß ist unsere Chance allerdings nicht.«
    »Wir werden es trotzdem versuchen«, bestimmte Gordon.
    Shorr Kan zuckte nur die Schultern.
    »Schick jetzt die Nachricht«, forderte Gordon den Antarier auf. »Aber erwähne nichts von Shorr Kan, sonst bezweifeln sie die ganze Geschichte.«
    Hull nickte. »Da du persona grata am Hof von Fomalhaut bist, werde ich sie in deinem Namen schicken. Können wir ihnen irgendwie unmißverständlich klarmachen, daß sie auch wirklich von dir ist?«
    Gordon überlegte. »Erwähne, daß sie von dem Mann kommt, der ihren Minister Korkhann einmal einen zu groß geratenen Marabu genannt hat. Dann kennt Korkhann sich aus.«
     

 
18.
     
    Hier war der zur Wirklichkeit gewordene Alptraum eines Sternenkapitäns. Die Computer, die die Radarimpulse auswerteten und den Kurs berechneten, schnatterten wie die Zähne eines hysterischen alten Weibes. Hull Burrel beugte sich über die Armaturen. Er beobachtete die ständig wechselnden Computersymbole und fütterte ab und zu in größter Eile neue Daten.
    Gordon und Shorr standen hinter ihm und starrten abwechselnd auf die Sichtscheibe, die lediglich den Schwarm von Lichtpunkten zeigte, durch den sie sich mit kaum nennenswerter Geschwindigkeit bewegten, und den Radarschirm, der ein wahres Tohuwabohu meldete.
    »Ich flog einmal durch den Orionnebel«, murmelte Gordon, »aber das war ein Kinderspiel gegen das hier. Haben wir überhaupt eine Chance?«
    »Die haben wir«, versicherte ihm Hull, »wenn wir nicht auf Trümmerstücke stoßen, die das Radar aufgrund ihrer Beschaffenheit zu spät anzeigt. Aber ich wüßte, wie man unsere Chancen um etwa hundert Prozent verbessern könnte.«
    »Wie?«
    »Indem ihr mir vom Leibe bleibt!« brüllte Hull, ohne sich umzudrehen. »Setzt euch irgendwohin und gebt Ruhe. Ohne eure guten Ratschläge wäre es für mich viel leichter.«
    »Er hat recht.« Shorr nickte Gordon zu. »Kommen Sie mit. Es gibt nichts, was wir zwei im Moment tun könnten. Oder doch. Setzen Sie sich, ich bin gleich zurück.«
    Hull hatte ihnen erklärt, daß sich dem Radar nach keine Verfolger an ihre Fersen geheftet hatten. Er war der Meinung, daß die Grafen sie abgeschrieben hatten und ihnen keine Hoffnung gaben, nachdem sie in den Sternenbruch eingedrungen waren.
    Shorr Kan kam mit zwei Plastikflaschen zurück, die mit einer leicht milchig aussehenden Flüssigkeit gefüllt waren. Er grinste. »Ich war mir ziemlich sicher, daß Obd Doll irgend etwas auf die Seite gebracht hat. Die Grafen der Öde sind schließlich für ihre Trinkfreudigkeit bekannt. Hier, nehmen Sie!«
    Automatisch griff Gordon nach der angebotenen Flasche. Doch dann starrte er Shorr kopfschüttelnd an. »Jetzt? In dieser Situation? Jeden Augenblick kann uns ein Treibstück treffen und ...«
    »Richtig«, pflichtete Shorr Kan ihm bei. »Gerade deshalb. Oder wüßten Sie eine bessere Zeit, sich vollaufen zu lassen?«
    Gordon zuckte die Schultern. Vielleicht war es gar nicht so dumm. Hull wollte, daß sie ihn in Frieden ließen. Er setzte die Flasche an und trank. Die Flüssigkeit mochte zwar wie Milch aussehen und war auch mild, als sie die Kehle hinabrann, aber im Magen brannte sie wie Höllenfeuer.
    »Besser als alles, was wir in den Dunkelwelten hatten«, murmelte Shorr Kan anerkennend.
    »Ich erinnere mich, als Lianna und ich Ihre Gefangenen auf Thallarna

Weitere Kostenlose Bücher