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Ihre Heimat sind die Sterne

Ihre Heimat sind die Sterne

Titel: Ihre Heimat sind die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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waren, da sagten Sie, Sie würden uns gern einen Drink anbieten, hätten jedoch keinen Alkohol, weil das Ihr Ansehen als patriotischen Führer beeinträchtigen würde.«
    Shorr Kan lächelte trocken. »Und was hat es mir schließlich genutzt?« Er blickte Gordon bewundernd an. »Ich hatte bereits die ganze Galaxis in meiner Hand, und dann sind Sie gekommen. Bei Gott, das muß man Ihnen lassen, Sie haben reinen Tisch gemacht.«
    Gordon hob den Kopf und lauschte. Auf der Sichtscheibe war nichts zu sehen, aber etwas scharrte durchdringend an der Hülle.
    »Keine Aufregung«, beruhigte ihn Shorr Kan. »Es sind nur winzige Teilchen, vermutlich nicht größer als Atome.« Er schüttelte den Kopf. »Es ist eigentlich komisch, trotz all der großen Taten, die Sie vollbrachten, haben Sie, glaube ich, innerlich immer gezittert.«
    »Ist das nicht natürlich, wenn das Leben auf dem Spiel steht?« preßte Gordon zwischen den Zähnen hervor.
    »Schauen Sie mich an«, forderte Shorr Kan ihn auf. »Mein Leben ist nicht weniger in Gefahr als Ihres. In größerer sogar, denn wenn wir erst einmal hier heraus sind, beginnt sie von neuem für mich. Ich fliege um mein Leben, das zweitemal jetzt – ich, der ich einst Herrscher der Dunkelwelten war. Aber zittere ich deshalb? Absolut nicht. Wenn Shorr Kan schon in die Hölle soll, dann wird er sie mit erhobenem Haupt betreten.«
    Mit theatralischer Geste trank er Gordon zu. »Nehmen Sie einen tiefen Schluck und lassen Sie sich den Mut nicht rauben. Wir kommen schon durch. Und wenn wir erst einmal Fomalhaut erreicht haben, werden Sie mir den Hals retten – hoffe ich!«
    Die Computer klapperten noch schneller, noch lauter. Die Symbole huschten in endlosem Strom über den Radarschirm. Es schien Gordon, als habe Hull Burrel resignierend den Kopf gesenkt und warte auf das unvermeidliche Ende. Hastig wandte er sich ab.
    Er dachte an Lianna und daran, wie sehr er sie liebte. Aber selbst wenn er überleben würde, war sie doch für ihn verloren.
    »Wissen Sie«, murmelte Shorr Kan. »Sie sind wie das Sandkorn im Getriebe. Ich meine, wenn man jemanden aus seiner eigenen Zeit und Welt reißt und ihn in die Zukunft versetzt, wo er überhaupt nichts verloren hat, dann muß es doch ein tolles Durcheinander geben. Schauen Sie doch, wie schon Ihr erstes Auftauchen alles hier in dieser Galaxis auf den Kopf stellte.«
    »Was Sie wohl ausdrücken wollen«, sagte Gordon trocken, »ist, daß ich die privaten Pläne eines gewissen Shorr Kan vereitelte. Das ist alles.«
    »Möglich«, erwiderte Shorr Kan friedfertig. »Laßt uns trotzdem anstoßen.«
    Die Lichtpunkte auf dem Schirm, die Sonnen waren, schienen nun viel näher zusammen. Es sah aus, als hielte das Schiff geradewegs auf einen Wall von Sternen zu. Sicher würde Hull jetzt gleich den Kurs ändern.
    Aber sie kamen immer näher heran, und der Antarier machte keine Anstalten zur Kursänderung. Gordon hatte gute Lust, ihn dazu zu zwingen, aber er beherrschte sich. Schließlich verstand er so gut wie nichts von der Navigation eines Sternenschiffs, und sie hatten ja auch Hull freie Hand gelassen. Also konnte er nur abwarten. Er nahm einen tiefen Schluck aus der Flasche.
    Shorr Kan schien zu verstehen, wie ihm zumute war. »Zwischen den Sonnen ist weniger Treibgut«, erklärte er. »Darum nimmt Hull diesen Kurs.«
    »Wie nett von Ihnen, mich zu beruhigen«, brummte Gordon.
    Shorr Kan lächelte. »Gern geschehen. Prost!«
    Sie saßen und tranken. Gordon bemühte sich, nicht mehr auf den Sichtschirm zu blicken und auch nicht auf das Schnattern der Computer zu hören. Die Zeit schien überhaupt nicht zu vergehen. Es war deshalb fast ein Schock für ihn, als Shorr Kan ihn auf den Schirm aufmerksam machte. Sie hatten den Sternenschwarm hinter sich gelassen und tauchten in die dunkle Tiefe des freien Raumes.
    Hull Burrel schaltete den Autopiloten ein. Zum erstenmal während des Fluges wandte er ihnen das Gesicht zu. »Ich habe es geschafft!« brüllte er. »Ich habe die Fahrt durch den Sternenbruch geschafft!«
    Da sah er sie mit den leeren Flaschen in den Händen, und er konnte nur noch den Kopf schütteln. »Ich will verdammt sein! Während ich mich abplagte, habt ihr zwei euch vollaufen lassen!«
    »Sie haben doch selbst gesagt, wir sollen Sie in Ruhe lassen. Und haben wir das nicht?« fragte Shorr ein wenig schleppend.
    Hulls Gesicht lief rot an. Seine Brust hob sich, dann brüllte er vor Lachen. »So etwas ist mir auch noch nicht untergekommen. Wie wär's

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