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Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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ermuntern. Dem Hektor am erstürmten Tore des Menestheus widerstehen vorzüglich die Ajas. Zur Linken kämpfen am tapfersten Idomeneus und Meriones wider Äneias, Paris und andere. Auf Polydamas’ Rat beruft Hektor die Fürsten, daß man vereint kämpfe oder zurückziehe.Verstärkter Angriff.
    Zeus, nachdem er die Troer und Hektor bracht an die Schiffe,
    Ließ sie nunmehr bei jenen in Arbeit ringen und Elend,
    Rastlos fort; dann wandt er zurück die strahlenden Augen,
    Seitwärts hinab auf das Land gaultummelnder Thrakier schauend,
    Auch nahkämpfender Myser und trefflicher Hippomolgen,
    Dürftig, von Milch genährt, der gerechtesten Erdebewohner.
    Doch auf Troja wandt er nicht mehr die strahlenden Augen;
    Denn nicht hofft’ er im Geist, der Unsterblichen würde noch einer
    Kommen, um Trojas Volk zu verteidigen oder Achaias.
    Aber nicht achtlos lauschte der Erderschüttrer Poseidon.
    Denn er saß, anstaunend die Schlacht und das Waffengetümmel,
    Hoch auf dem obersten Gipfel der grünumwaldeten Samos
    Thrakiens; dort erschien mit allen Höhn ihm der Ida,
    Auch erschien ihm Priamos’ Stadt und der Danaer Schiffe.
    Dorthin entstieg er dem Meer und sahe mit Gram die Achaier
    Fallen vor Trojas Macht und ergrimmte vor Zorn dem Kronion.
    Plötzlich stieg er herab von dem zackigen Felsengebirge,
    Wandelnd mit hurtigem Gang; und es bebten die Höhn und die Wälder
    Weit den unsterblichen Füßen des wandelnden Poseidaon.
    Dreimal erhob er den Schritt, und das viertemal stand er am Ziele,
    Ägä, dort, wo ein stolzer Palast in den Tiefen des Sundes
    Golden und schimmerreich ihm erbaut ward, stets unvergänglich.
    Dorthin gelangt nun, schirrt’ er ins Joch erzhufige Rosse,
    Stürmenden Flugs, umwallt von goldener Mähne die Schultern;
    Selbst dann hüllt’ er in Gold sich den Leib und faßte die Geißel,
    Schön aus Golde gewirkt, und trat in den Sessel des Wagens,
    Lenkte dann über die Flut. Die Ungeheuer des Abgrunds
    Hüpften umher aus den Klüften, den mächtigen Herrscher erkennend;
    Freudig ihm trennte des Meers Gewoge sich, und wie geflügelt
    Eilten sie, ohne daß unten die eherne Achse genetzt ward;
    Hin zu Achaias Schiffen enttrugen im Sprung ihn die Rosse.
    Eine geräumige Grott ist tief in den Schlünden des Sundes
    Zwischen Tenedos’ Höhn und der rauhumstarreten Imbros;
    Dorthin stellte die Rosse der Erderschüttrer Poseidon,
    Abgespannt vom Geschirr, und reicht’ ambrosische Nahrung
    Ihnen zur Speis; und die Füß’ umschlang er mit goldenen Fesseln,
    Unzerbrechlich, unlösbar, daß fest auf der Stelle sie harrten,
    Bis ihr Herrscher gekehrt. Dann ging er ins Heer der Achaier.
    Doch die Troer gedrängt, dem Orkan gleich oder dem Feuer,
    Folgeten Priamos’ Sohn unersättlicher Gier in den Kampf hin,
    Brausenden, wüsten Geschreis; denn der Danaer Schiffe zu nehmen,
    Hofften sie, und um die Schiffe die Danaer alle zu morden.
    Aber der Erderschüttrer, der Landumstürmer Poseidon,
    Reizte den Mut der Argeier, des Meers Abgründen entstiegen,
    Ähnlich ganz dem Kalchas an Wuchs und gewaltiger Stimme.
    Erst zu den Ajas begann er, die selbst schon glühten vor Kampflust:
    Ihr, o Ajas, vermögt der Danaer Volk zu erretten,
    Wenn ihr der Stärke gedenkt und nicht des starrenden Schreckens.
    Denn sonst fürcht ich sie nicht, die unnahbaren Hände der Troer,
    Welche mit Heereskraft die türmende Mauer erstiegen;
    Allen schon begegnen die hellumschienten Achaier.
    Hier nur sorg ich am meisten und fürchte mich, was uns betreffe,
    Wo der Rasende dort wie ein brennendes Feuer voranherrscht,
    Hektor, der sich entsprossen von Zeus dem allmächtigen rühmet!
    Gäbe doch euch in die Seel ein Unsterblicher diesen Gedanken,
    Selbst entgegenzustehn mit Gewalt und andre zu reizen!
    Traun, wie eifrig er strebt, hinweg von den Schiffen Achaias
    Drängtet ihr ihn, wenngleich der Olympier selbst ihn erwecket!
    Sprach’s und rührte sofort, der umufernde Ländererschüttrer,
    Beide mit mächtigem Stab und erfüllte sie tapferen Mutes;
    Leicht auch schuf er die Glieder, die Füß’ und die Arme von oben.
    Aber er selbst, wie ein Habicht in hurtigem Flug sich emporschwingt,
    Der, von des Felsengebirgs hochschwindelnder Jähe gehoben,
    Rasch hinfährt in die Tale, den anderen Vogel verfolgend:
    Also schwang sich von jenen der Erderschüttrer Poseidon.
    Erst von beiden erkannt es der schnelle Sohn des Oileus,
    Und zu Ajas sogleich, dem Telamoniden, begann er:
    Ajas, dieweil ein Unsterblicher uns von den Höhn des Olympos,
    Gleich

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