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Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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ich mächtig gefaßt von der Schwell ihn, bis er zur Erde
    Niedergestürzt ohnmächtig. Auch so nicht ruhte der Zorn mir,
    Heftig entbrannt um die Qual des göttergleichen Herakles,
    Welchen du, mit Boreas Hilf aufregend die Stürme,
    Sendetest durch das verödete Meer, trugsinnenden Herzens,
    Und ihn endlich in Kos’ bevölkerte Insel verschlugest;
    Doch ihn führt ich von dannen zurück und bracht ihn in Argos’
    Rossenährendes Land nach mancherlei Kämpfen des Elends.
    Dessen erinnr ich dich, daß hinfort du entsagest dem Truge,
    Bis du erkannt, ob frommen dir mög Umarmung und Lager,
    Dem du entfernt von den Göttern dich nahetest und mich betörtest!
    Jener sprach’s; da erschrak die hoheitblickende Here,
    Und sie begann dagegen und sprach die geflügelten Worte:
    Zeuge mir jetzo die Erd und der wölbende Himmel von oben,
    Auch die stygische Flut, die hinabrollt, welches der größte
    Eidschwur ja und furchtbarste ist den seligen Göttern;
    Auch dein heiliges Haupt und unserer blühenden Jugend
    Hochzeitbett, bei welchem ich nie falsch wagte zu schwören:
    Daß nicht meines Geheißes der Erderschüttrer Poseidon
    Trojas Söhn’ und Hektor verletzt, doch jene beschirmet,
    Sondern vielleicht sein Herz aus eigener Regung ihn antreibt,
    Weil er gedrängt bei den Schiffen die Danaer sah mit Erbarmung!
    Eher ja möcht ich auch ihm ein ratsames Wort zureden,
    Hinzugehn, wo du, Schwarzwolkiger, selbst es gebietest!
    Lächelnd vernahm’s der Vater des Menschengeschlechts und der Götter;
    Und er erwiderte drauf und sprach die geflügelten Worte:
    Wenn nur du hinfüro, du hoheitblickende Here,
    Gleich mir selbst an Gesinnung im Rat der Unsterblichen säßest,
    Wahrlich, Poseidon würde, wie sehr er auch anderswohin strebt,
    Bald umlenken den Sinn, nach deinem Herzen und meinem.
    Aber wofern ja im Ernst und ohne Falsch du geredet,
    Wandele nun zu der Götter Geschlecht und rufe mir eilig
    Iris, hieherzugehn, und den bogenberühmten Apollon,
    Daß sie schnell in das Heer der erzumschirmten Achaier
    Niedersteig und verkünde dem Meerbeherrscher Poseidon,
    Abzulassen vom Kampf und heim zum Palaste zu kehren;
    Aber den Hektor zur Schlacht aufmuntere Phöbos Apollon,
    Wiederum ihn beseele mit Kraft und zähme die Schmerzen,
    Die nun schwer sein Herz ihm ängstigen, doch die Achaier
    Wieder zur Flucht umwend, unmutigen Schrecken erregend,
    Daß die Fliehenden bang in des Peleiaden Achilleus
    Ruderschiffe sich stürzen. Er heißt dann seinen Patroklos
    Aufstehn; doch ihn erlegt mit dem Speer der strahlende Hektor,
    Nahe vor Ilios’ Mauern, nachdem er der Jünglinge viele
    Ausgetilgt, auch meinen erhabenen Sohn Sarpedon.
    Ihn dann rächend, erschlägt den göttlichen Hektor Achilleus.
    Doch alsdann von neuem verhäng ich Flucht und Verfolgung
    Stets von den Schiffen hinfort gen Ilios, bis die Achaier
    Nehmen die hohe Stadt, durch weisen Rat der Athene.
    Eher werd ich den Zorn nicht mäßigen oder der andern
    Himmlischen einem gestatten, die Danaer dort zu beschirmen,
    Ehe dem Peleionen erfüllt ist, was er verlanget:
    Wie ich zuerst ihm verhieß, mit gewährendem Winke des Hauptes,
    Jenes Tags, als Thetis die Knie mir flehend umfaßte,
    Ihren Sohn zu ehren, den Städteverwüster Achilleus.
    Sprach’s, und willig gehorchte die lilienarmige Here,
    Eilte von Idas Höhn und ging zum hohen Olympos.
    Wie der Gedanke des Mannes umherfliegt, der, da er viele
    Länder bereits durchging, im sinnenden Herzen erwäget,
    Dorthin möcht ich und dort, und mancherlei Pfade beschließet:
    Also durchflog hineilend den Weg die Herrscherin Here;
    Kam nun zum hohen Olympos und fand die unsterblichen Götter
    Dort in des Donnerers Saale vereiniget. Jene sie schauend,
    Sprangen empor von den Sitzen und grüßten sie alle mit Bechern.
    Aber sie ließ die andern und nahm der rosigen Themis
    Becher allein, denn zuerst entgegen ihr kam sie gewandelt,
    Redete freundlich sie an und sprach die geflügelten Worte:
    Warum kommst du, o Here? Du scheinst erschrocken im Antlitz,
    Sicherlich hat dein Gemahl, des Kronos Sohn, dich geängstet.
    Ihr antwortete drauf die lilienarmige Here:
    Frage mich nicht, o Themis, du Göttliche, selber ja weißt du,
    Wie unfreundlich er ist und übermütigen Herzens.
    Aber beginn mit den Göttern im Saal das gemeinsame Gastmahl;
    Dann zugleich samt allen Unsterblichen sollst du vernehmen,
    Welcherlei Greuel uns Zeus ankündiget. Nimmer, vermut ich,
    Freut sich allen das Herz, den Sterblichen oder den Göttern,
    Hat auch

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