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Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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der Helden
    Bändiget, welchen sie zürnt, die Tochter des schrecklichen Vaters.
    Here beflügelte nun mit geschwungener Geißel die Rosse,
    Und aufkrachte von selbst des Himmels Tor, das die Horen
    Hüteten, welchen der Himmel vertraut ward und der Olympos,
    Daß sie die hüllende Wolk itzt öffneten, jetzo verschlössen.
    Dort nun lenkten sie durch die leichtgesporneten Rosse.
    Aber da Zeus vom Ida sie schauere, heftig ergrimmt’ er;
    Drauf als Botin entsandt er die goldgeflügelte Iris:
    Eile mir, hurtige Iris, und wende sie, ehe daher sie
    Kommen; denn unsanft möchten im Kampf wir einander begegnen!
    Denn ich verkündige dir, und das wird wahrlich vollendet:
    Lähmen werd ich jenen die hurtigen Ross’ an dem Wagen,
    Stürzen sie selbst vom Sessel herab und den Wagen zerschmettern!
    Nicht auch einmal in zehn umrollender Jahre Vollendung
    Würden die Wunden geheilt, womit mein Strahl sie gezeichnet,
    Daß mir erkenn Athene den schrecklichen Kampf mit dem Vater!
    Minder erregt mir Here des Unmuts oder des Zornes;
    Stets ja war sie gewohnt, daß sie einbrach, was ich beschlossen!
    Jener sprach’s; doch Iris, die windschnell eilende Botin,
    Flog von Idas Gebirg einher zum großen Olympos.
    Jetzt am vordersten Tor des vielgebognen Olympos
    Hielt sie die Kommenden an und sprach die Worte Kronions:
    Sagt mir, wohin so eifrig? Was wütet das Herz euch im Busen?
    Nicht verstattet euch Zeus, der Danaer Volke zu helfen.
    Denn so droht’ euch jetzo der Donnerer, wo er’s vollendet:
    Lähmen werd er euch beiden die hurtigen Ross’ an dem Wagen,
    Stürzen euch selbst vom Sessel herab und den Wagen zerschmettern.
    Nicht auch einmal in zehn umrollender Jahre Vollendung
    Würden die Wunden geheilt, womit sein Strahl euch gezeichnet,
    Daß du erkennst, Athene, den schrecklichen Kampf mit dem Vater.
    Minder erregt ihm Here des Unmuts oder des Zornes;
    Stets ja war sie gewohnt, daß sie einbrach, was er beschlossen.
    Aber Entsetzliche du, Schamloseste, wenn du in Wahrheit
    Wagst, zum Kampfe mit Zeus den gewaltigen Speer zu erheben!
    Also sprach und entflog die leichthinschwebende Iris.
    Aber Here begann und sprach zu Pallas Athene:
    Weh mir, o Tochter Zeus’ des Donnerers! Länger fürwahr nicht
    Duld ich es, daß wir Zeus um sterbliche Menschen bekämpfen!
    Mag ein anderer sinken in Staub und ein anderer leben,
    Welchen es trifft! Doch jener, nach eigenem Rate beschließend,
    Richte den Streit der Troer und Danaer, wie es ihm ansteht!
    Sprach’s und lenkte zurück das Gespann starkhufiger Rosse.
    Dort nun lösten die Horen die schöngemähneten Rosse;
    Diese banden sie fest, zu ambrosischen Krippen geführet,
    Stellten darauf den Wagen empor an schimmernde Wände.
    Jene selbst dann setzten auf goldene Sessel sich nieder,
    Unter die anderen Götter, ihr Herz voll großer Betrübnis.
    Aber Zeus vom Ida im schöngeräderten Wagen
    Trieb zum Olympos die Ross’ und kam zu der Götter Versammlung.
    Dort nun löst’ ihm die Rosse der Erderschüttrer Poseidon,
    Hub aufs Gestell den Wagen empor und umhüllt’ ihn mit Leinwand.
    Er, dem goldenen Throne genaht, der Ordner der Welt, Zeus,
    Setzte sich; unter dem Gang erbebten die Höhn des Olympos.
    Jene, getrennt von Zeus und allein, Athenäa und Here
    Saßen und wageten nichts zu verkündigen oder zu fragen.
    Aber er selbst vernahm es in seinem Geist und begann so:
    Warum seid ihr also betrübt, Athenäe und Here?
    Doch nicht lange bemüht’ euch die männerehrende Feldschlacht,
    Trojas Volk zu verderben, das heftigen Groll euch erregt hat!
    Alle, so weit ich rag an Gewalt und unnahbaren Händen,
    Möchten mich nicht abwehren, die Götter gesamt im Olympos!
    Doch euch bebten ja eher vor Angst die reizenden Glieder,
    Eh ihr den Krieg noch gesehn und die schrecklichen Taten des Krieges.
    Denn ich verkündige nun, und wahrlich wär es vollendet:
    Nimmer in eurem Geschirre, vom Schlag der Donner verwundet,
    Wärt ihr gekehrt zum Olympos, dem Sitz der unsterblichen Götter!
    Jener sprach’s, da murrten geheim Athenäa und Here.
    Nahe sich saßen sie dort, nur Unheil sinnend den Troern.
    Jene nunmehr blieb schweigend und redete nichts, Athenäa,
    Eifernd dem Vater Zeus, und ihr tobte das Herz in Erbittrung.
    Here nur konnte den Zorn nicht bändigen, sondern begann so:
    Welch ein Wort, Kronion, du Schrecklicher, hast du geredet!
    Wohl ja erkennen auch wir, wie an Macht unbezwinglich du waltest,
    Aber es jammern uns der Danaer streitbare Völker,
    Welche, das böse Geschick nunmehr

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