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Illettrismus Version Open Doc

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Titel: Illettrismus Version Open Doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: France Carol
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führen.
    Natürlich war dieser Haufen von Snobs nicht zu einem hochstehenden Podiumsgespräch eingeladen worden, sondern schlicht und einfach nur für eine Sex-Orgie. Bis vor kurzem hatte Silas solchen Anlässen auch immer begeistert entgegengesehen, denn man kam durchaus auf seine Kosten. Rolf stellte seine Fickrunden – wie Silas sie insgeheim nannte – gut durchdacht zusammen, so dass in der Regel kein Wunsch offen blieb, weil jeder der Teilnehmer etwas ganz speziell gut konnte. Doch mittlerweile hingen Silas diese Zusammenkünfte der besonderen Art einfach zum Hals heraus und er wusste auch genau wieso. In nur einer Nacht hatte Boris ihm gezeigt, dass ein einziger Mann genügte, um Silas zu den Sternen fliegen zu lassen.
    Erneut wehrte er genervt die Hand des Blonden neben sich ab, der unter dem Tisch immer wieder die Hand auf seinen Schenkel legte und bis zum Schritt hinauffahren ließ. Ein Blick zu Rolf zeigte Silas, dass dieser seine Abwehr durchaus mitbekam und sich darüber nicht gerade freute. Mit einem kaum merkbaren Nicken forderte er Silas nun auf, ihm in die Küche zu folgen.
    „Was ist denn heute mit dir los?“, fragte Rolf ungehalten, kaum waren sie allein.
    „Ich habe einfach keine Lust auf diese Massenfickerei, okay?“, antwortete Silas und fuhr sich müde über das Gesicht.
    „Tja, dann hättest du vielleicht gar nicht erst kommen sollen. Ich meine, wie sieht das denn jetzt aus, wenn mein Freund sich wie eine Zimperliese verhält. Dirk war bereits auf der Poolparty scharf auf dich und ich habe ihm versprochen, dass er heute Abend auf seine Kosten kommen wird.“
    „Du hast ihm in Aussicht gestellt, dass er mich ficken kann?“
    „Er hat mich gefragt, ob es mich stören würde, wenn er dir ein bisschen näher kommt“, erklärte Rolf achselzuckend und blickte Silas verwundert an.
    Offenbar schien dieser kein Problem darin zu sehen, dass er Silas einfach so einem anderen Kerl zur Verfügung stellte.
    „Und was ist mit mir? Habe ich etwa kein Mitspracherecht? Vielleicht gefällt mir dieser Kerl ja gar nicht“, entgegnete Silas angewidert und fühlte, wie sich gleichzeitig Wut in ihm aufbaute.
    „Hör doch auf. Bis jetzt hat es dich nie interessiert, wessen Schwanz in dir drinsteckt. Du bist bis jetzt noch immer auf deine Kosten gekommen, nicht wahr? Zudem wird mir Dirk einen großen Auftrag vermitteln, den ich unbedingt haben will. Es dürfte ja wohl nicht zu viel verlangt sein, wenn du dich etwas um meinen zukünftigen Geschäftspartner kümmern sollst.“
    Einen Moment war Silas sprachlos und blickte seinen Freund einfach nur geschockt an.
    „Ist dir eigentlich klar, was du da gerade sagst und was du damit von mir verlangst?“, sagte er, nachdem er sich endlich wieder gefasst hatte.
    „Ich verlange gar nichts, was du bis jetzt nicht immer gerne gemacht hast, verdammt nochmal“, zischte Rolf verärgert.
    „Bis jetzt, ganz genau! Aber damit ist nun Schluss. Ich habe keine Lust mehr auf solche Orgien, verstehst du? Ich möchte nicht mehr Teil eines wildkopulierenden Haufens sein, aus deren Mitte ich meinen Partner erst einmal herauspulen muss.“
    „Was soll denn das heißen? Willst du etwa mit mir Schluss machen?“, fragte Rolf mit echter Verwunderung.
    Das war eine gute und auch gerechtfertigte Frage. Wollte er die Beziehung zu Rolf tatsächlich lösen? Silas war sich nicht sicher, denn die vergangenen Monate waren nicht schlecht gewesen und sie hatten viel Spaß miteinander gehabt. Doch jetzt wollte er etwas anderes, etwas tiefergehendes und es war mehr als fraglich, ob Rolf dazu bereit oder auch fähig war.
    „Wärst du bereit, für mich monogam zu werden?“
    Rolf blickte Silas forschend an und versuchte offenbar in seinem Gesicht zu lesen, ob er es wirklich ernst meinte.
    „Ich soll auf all den Spaß verzichten?“
    „Du könntest Spaß nur mit mir haben“, erwiderte Silas, wusste aber bereits, als die Worte seinen Mund verlassen hatten, wie Rolf dazu stehen würde.
    Manchmal war Schweigen als Antwort genug, weshalb sich Silas nun, ohne weiter auf eine Erwiderung zu warten, nickend abwandte und das Haus auf direktem Weg verließ.
     
    Nervös saß Silas im Auto und wartete auf dem Parkplatz vor der Umzugsfirma, bis die Möbelpacker endlich Feierabend machten. Er hatte sich lange überlegt, ob er Boris wirklich ansprechen sollte, um ihn zu einer weiteren Nacht zu überreden, denn die Möglichkeit einer

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