Illettrismus Version Open Doc
sehnten sich nach der Vereinigung.
Silas stellte die Beine auf, griff nach Kondomen und Gleitgel und übergab sie an Boris, der sich zwischenzeitlich zwischen seine Schenkel gekniet hatte und jetzt begann, das Gleitgel in seiner Spalte zu verteilen.
„Mh“, sagte Boris, während er die ersten Finger in Silas versenkte.
„Was ‚mh‘?“, keuchte Silas, als die Finger anfingen, seinen inneren Punkt zu stimulieren.
„Wenn ich so deine Beine ansehe, erkenne ich ein großes ‚m‘.“
„Gott Boris, das ist aber nicht gerade das, was ich jetzt von dir hören möchte“, stöhnte Silas, der von heißen Wellen übermannt wurde, weil der Russe erneut seine Prostata reizte.
„Wie wäre es denn mit ‚Ich liebe dich‘?“
Boris hielt jetzt in der Bewegung inne, zog die Finger zurück und blickte Silas eindringlich an.
„Wenn du es wirklich ernst meinst, ist das genau das Richtige.“
Silas streckte sehnsüchtig die Arme aus und wenig später war Boris über ihm und verwickelte ihn in einen verzehrenden Kuss, den er erst löste, weil beide nach Atem rangen.
„Ich meine es wirklich so, auch wenn ich nicht ganz verstehe, dass du dasselbe für mich empfindest. Ich nehme es aber einfach so hin, denn du bist das Beste, was mir je widerfahren ist und beinahe glaube ich, dass ich mit dir an meiner Seite alle Ziele erreichen kann“, erklärte Boris feierlich und blickte ihn liebevoll an.
„Himmel, ich liebe dich auch, aber ich wäre nun wirklich froh wenn dein ‚i‘ endlich mein ‚a‘ als Ziel anpeilen würde“, erklärte Silas und rieb seine Härte aufreizend an Boris, der daraufhin erregt aufstöhnte und endlich der Bitte ohne Umschweife nachkam.
Langsam nahm der Russe von Silas Besitz und begann sich wenig später in quälend trägem Rhythmus zu bewegen. Zielsicher traf er jenen Punkt, dessen Reizung Silas immer näher zum Orgasmus trieb, so dass er bald nur noch ein stöhnendes und zuckendes Wesen zu sein schien, dass sich haltsuchend an dem kräftigen Körper über ihm krallte.
Keuchend stieß sich Boris ein paar letzte Male in den engen Muskel und ließ ihn damit endlich in den erlösenden Flug in die Glückseligkeit starten, dem der Russe sogleich mit einem fast verzweifelt anmutenden Aufstöhnen folgte.
Völlig erschöpft lagen sie etwas später engumschlungen da und Boris hauchte immer wieder kleine Küsse auf Silas Schopf. Er war beinahe schon ins Land der Träume getriftet, als er den Russen leise flüstern hörte: „Ich will irgendwann einmal fähig sein, dir einen Liebesbrief zu schreiben. Meinst du, dass wir das hinbekommen?“
Verwundert hob Silas den Kopf und blickte in dunkle Augen, in denen er so viel Liebe erkennen konnte, dass ihm beinahe schwindelig wurde vor lauter Glück.
„Natürlich kriegen wir das hin. Aber hast du nicht andere, höhere Ziele, wie etwa den Führerschein, oder die Einbürgerung?“
„Was könnte wichtiger sein, als dir schreiben zu können, dass ich dich liebe und ich mich bei dir zuhause fühle?“, fragte Boris mit ernster Miene und strich zärtlich über Silas‘ Wange, der sich daraufhin zu ihm raufstreckte, um ihm einen zärtlichen Kuss zu geben, bevor sie beide endgültig in einen tiefen Schlaf sanken.
***
Natürlich war es ein langer Weg zum Erfolg, denn Geduld war nicht gerade Boris‘ Stärke. Oft hatte dieser aufgeben und alles hinschmeißen wollen, aber Silas fand immer wieder einen Weg, um ihn zu motivieren. In einem besonders schweren Tief, in dem Boris am Lesen zu verzweifeln drohte, war Silas zu Janik gegangen und hatte ihn um einen Gefallen gebeten. Noch heute musste er schmunzeln, wenn er daran dachte, wie der Russe sich wieder einmal nicht zum Lesen überreden lassen wollte. Silas hatte ihn daraufhin gepackt und ins Schlafzimmer gezogen, was Boris nur zu gerne mit sich machen ließ. Als sie sich aber entkleideten, war auf Silas‘ Oberkörper eine Kurzgeschichte zu sehen, die Janik auf Silas‘ Wunsch dort hingeschrieben hatte. Mit funkelnden Augen hatte sich der Russen daran gemacht, die Wörter zu entziffern, und wurde für jedes gelesene Wort von Silas gebührend gelobt und für das Bemühen auch entschädigt. Das Lesen hatte Boris gleich viel mehr Spaß gemacht und forderte deshalb noch viele Male von Silas diese Art des Unterrichts.
Nach und nach durfte der Russe weitere kleine Erfolge erleben. So hatte sich bald auch das Problem mit dem
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