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Illettrismus Version Open Doc

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Titel: Illettrismus Version Open Doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: France Carol
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verärgert.
    „Er wird es irgendwann merken.“ Vladek blickte ihn eindringlich an.
    „Nicht, wenn ich die Sache zur richtigen Zeit beende.“
    „Die richtige Zeit hast du schon längst überschritten. Ich war mir nicht sicher, ob du wirklich was für Silas empfindest, aber so, wie du dich jetzt aufführst glaube ich nun ebenfalls, dass der Kerl dir nicht egal ist“, sagte Tarek.
    „Selbst wenn … Ich kann es ihm nicht sagen. Er … Oh Mann, ihr könnt euch nicht vorstellen wie viele Bücher er hat. Er ist sogar in einem Leserclub, um über Bücher zu diskutieren. Versteht ihr denn nicht, für ihn ist das etwas Fundamentales“, erklärte Boris verzweifelt.
    „Wenn er dich wirklich mag, dann wird er es verstehen und akzeptieren“, sagte Federico ganz ruhig. „Ich hätte auch nie gedacht, dass Tarek mich trotz meines Übergewichts liebt.“
    „Trotz? Ich liebe dich nicht trotz deines Übergewichtes, sondern wegen deiner Pfunde, mein Süßer“, erwiderte Tarek vehement und zog Federicos Gesicht in Reichweite, um ihm einen Kuss auf die Lippen zu hauchen.
    „Tja, und hier haben wir auch den Unterschied. Euch verbindet Liebe, während bei Silas und mir lediglich Leidenschaft vorhanden ist.“
    „Bist du dir da ganz sicher? Ich finde, dass die Blicke, die ihr euch zuwerft, durchaus auch als liebevoll zu bezeichnen sind“, meldete sich Lukas wieder zu Wort.
    „Ich finde es müßig weiterhin um den heißen Brei herum zu reden. Ich will jetzt einfach wissen, ob du den Kerl liebst oder nicht“, forderte Vladek genervt.
    „Und ich finde es unmöglich, dass ihr euch in meine Angelegenheiten einmischt. Das geht euch alles gar nichts an.“
    „Ich finde schon, dass wir hier mitreden dürfen, denn schließlich helfen wir dir seit Jahren dabei, diese Farce aufrecht zu erhalten“, sagte Tarek und blickte Boris streng an.
    „Wenn das so ist, dann wird es wohl Zeit, dass ich mir jemand anderes suche, der mir hilft, meine Post zu bearbeiten, nicht wahr?“, erklärte Boris mit kalter Stimme, nahm das Bündel Briefe wieder vom Tisch und verließ mit ausholenden Schritten das Büro.
    Er hörte zwar, wie seine Freunde – oder wohl eher ehemaligen Freunde – ihm hinterherriefen, doch er kehrte nicht wieder um.
     
    Kraftlos ließ sich Boris auf einen Stuhl fallen und starrte verzweifelt auf die Papiere in seiner Hand. Anscheinend war es nicht genug gewesen, dass er gestern seine Freunde verloren hatte, heute wurde er auch noch von Mikail vorübergehend von der Arbeit freigestellt.
    Grund dafür war der Besuch eines Beamten der Fremdenpolizei gewesen, der behauptet hatte, dass gegen Boris eine Anzeige wegen Schwarzarbeit erstattet wurde. Mikail hatte sich bei ihm mehrere Male entschuldigt, aber das Risiko, ihn weiterhin in der Firma zu beschäftigen, war diesem natürlich im Moment einfach zu groß. Er schickte Boris daher nach Hause, versicherte ihm aber, dass er sich melden würde, sobald die Angelegenheit geregelt war. Doch das konnte dauern, denn die Mühlen des Staates mahlten bekanntlich langsam und bis sich alles aufgeklärt hatte, war Boris ohne ein Einkommen. Hinzu kam, dass sich – solange das Verfahren noch lief – auch keine andere Möglichkeit bieten würde, um einen anderen Job zu bekommen.
    Boris hatte gleich Kontakt mit dem Beamten aufgenommen und einen Termin mit diesem vereinbart. Auf seine Frage hin, wer für diese Anzeige verantwortlich war, wurde jedoch geschwiegen, weil man offenbar noch beim Sammeln der Indizien war. Der Beamte war zwar nett und verständnisvoll, als Boris ihm erklärte, dass er ohne Arbeit bald ohne einen Cent dastehen würde, aber das brachte ihn auch nicht weiter. Das einzige, was er ihm mitgab waren Unmengen von Formularen, die er ausfüllen und so schnell wie möglich einreichen sollte, damit die Sache voranging. Doch wie sollte er diese Papiere ausfüllen?
    ***
    Silas konnte Boris‘ große Gestalt bereits von weitem ausmachen, als er sich einen Weg durch die Menge im Gayclub suchte. Seit Tagen hatte er von dem Russen nichts mehr gehört und da dieser kein Telefon besaß und Silas auch nicht wusste, wo Boris wohnte, war ihm also nur übrig geblieben, erneut vor der Umzugsfirma auf ihn zu warten. Aber er kam nicht! An keinem der Tage, an denen Silas auf dem Parkplatz ausgeharrt hatte, war Boris unter den Möbelpackern gewesen.
    Der Gayclub war also seine letzte Möglichkeit den

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