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Illuminati

Illuminati

Titel: Illuminati Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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ihm… sagen Sie ihm, die Kardinale würden warten.«
    »Noch etwas, Monsignore. Seine Brust… der Camerlengo ist immer noch verwundet. Sollen wir ihn verbinden? Er muss schreckliche Schmerzen haben.«
    Mortati dachte nach. Sein Leben im Dienst der Kirche hatte ihn nicht auf eine Situation wie diese vorbereitet. »Er ist ein Mensch, also helfen Sie ihm wie einem Menschen. Baden Sie ihn. Verbinden Sie seine Wunden. Geben Sie ihm neue Kleidung. Wir erwarten seine Ankunft in der Sixtinischen Kapelle.«
    Der Hellebardier eilte davon.
    Mortati wandte sich zur Kapelle. Die anderen Kardinale waren bereits versammelt. Als Mortati durch die Halle ging, sah er Vittoria Vetra zusammengesunken auf einer Bank am Fuß der Scala Royale. Er sah den Schmerz und die Einsamkeit in ihrem Gesicht und wollte zu ihr, um sie zu trösten, aber das musste warten. Er hatte eine Aufgabe zu erfüllen… obwohl er nicht mehr wusste, was für eine Aufgabe es war.
    Mortati betrat die Kapelle. Im Innern herrschte wilder Aufruhr. Er schloss die Tür. Lieber Gott, hilf mir.
    Der Ambulanzhubschrauber des Ospedale Tiberina umrundete die Vatikanstadt und näherte sich von hinten, während Langdon die Zähne zusammenbiss und sich schwor, dass es der letzte Helikopterflug seines Lebens sei.
    »Grazie«, sagte er, als sie gelandet waren, und stieg unter Schmerzen aus. Die Pilotin warf ihm eine Kusshand zu und hob sofort wieder ab, um über die Mauer hinweg in der Nacht zu verschwinden.
    Langdon atmete tief durch. Er nahm sich einen Augenblick Zeit, um wieder klaren Kopf zu bekommen und zu überlegen, wie er am besten vorgehen sollte. Mit dem Camcorder in der Hand stieg er in das gleiche Golfkart, mit dem er schon einmal gefahren war. Es war nicht aufgeladen worden, und der Batterieanzeiger stand auf Reserve. Langdon fuhr ohne Scheinwerfer, um Strom zu sparen.
    Er zog vor, dass niemand ihn kommen sah.
    Kardinal Mortati stand benommen im Eingang der  Sixtinischen Kapelle und starrte auf das Pandämonium vor ihm. »Es war ein Wunder!«, rief einer der Kardinale. »Die Hand  Gottes!«
    »Ja!«, pflichtete ein anderer ihm bei. »Gott hat seinen Willen  kundgetan!«
    »Der Camerlengo wird unser neuer Papst!«, rief ein dritter. »Er mag kein Kardinal sein, doch Gott hat uns ein Zeichen  gesandt!«
    »Ja!«, stimmte jemand zu. »Die Gesetze des Konklaves sind  von Menschen gemacht. Doch wir alle haben den Willen Gottes  mit eigenen Augen gesehen. Ich beantrage einen neuen  Wahlgang!«
    »Einen neuen Wahlgang?«, fragte Mortati. »Ich glaube, das  ist immer noch meine Aufgabe.«
    Alle wandten sich ihm zu.
    Mortati spürte, wie die anderen ihn betrachteten. Sie schienen  unschlüssig zu sein, verletzt von seiner Nüchternheit. Er sehnte  sich danach, genau wie die anderen aufzugehen in dem Staunen,  der andachtsvollen Heiterkeit, die er in den Gesichtern ringsum  erblickte. Doch es geschah nicht. Er spürte eine Traurigkeit, die  er sich nicht erklären konnte.
    »Meine Freunde«, begann Mortati, während er zum Altar  ging. Seine Stimme klang, als gehöre sie nicht zu ihm. »Ich  glaube, dass ich für den Rest meiner Tage über die Bedeutung  dessen nachgrübeln werde, was wir alle heute Nacht gesehen  haben. Und doch ist das, was Sie den Camerlengo betreffend  vorschlagen… es kann unmöglich Gottes Wille sein!« 
    Mit einem Mal kehrte Stille ein.
    »Wie… wie können Sie das sagen?«, fragte schließlich einer  der Kardinale. »Der Camerlengo hat die Kirche gerettet! Der  Mann hat den Tod überlebt! Welches Zeichen brauchen wir  denn noch?«
    »Der Camerlengo kommt nun zu uns«, antwortete Mortati.  »Lasst uns warten. Wir wollen ihn anhören, bevor wir zur  nächsten Wahl schreiten. Vielleicht gibt es eine Erklärung für all  das.«
    »Eine Erklärung?«
    »Als Zeremonienmeister dieses Konklave s habe ich  geschworen, die Gesetze für die Wahl zu beachten. Sie wissen,  dass der Camerlengo nach dem heiligen Gesetz nicht zum Papst  gewählt werden kann. Er ist kein Kardinal. Er ist ein  gewöhnlicher Priester… ein Kammerdiener. Abgesehen davon  ist er zu jung.« Mortati spürte, wie die Blicke der anderen hart  wurden. »Wenn ich einen Wahlgang erlaube, würde ich  zulassen, dass Sie einen Mann unterstützen, der nach  vatikanischem Gesetz nicht wählbar ist. Ich würde zulassen,  dass jeder von Ihnen einen heiligen Eid bricht.«
    »Aber… aber was hier heute Nacht geschehen ist«, stammelte  jemand, »übersteigt doch

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