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Illuminati

Illuminati

Titel: Illuminati Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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gewiss unsere Gesetze.«
    »Meinen Sie?«, entgegnete Mortati schneidend, ohne zu  wissen, woher er die Kraft dazu nahm. »Ist es Gottes Wille, dass  wir die Regeln unserer Kirche missachten? Ist es Gottes Wille,  dass wir Vernunft und Logik ablegen und uns in Ekstase  ergehen?«
    »Aber Sie haben das Gleiche gesehen wie wir alle!«, rief  jemand ärgerlich. »Wie können Sie es wagen, diese  Demonstration der Macht infrage zu stellen?«
    Mortatis Stimme antwortete mit einer Kraft, von der er bisher  gar nicht gewusst hatte, dass er sie besaß. »Ich stelle Gottes  Macht gewiss nicht infrage! Es ist Gott, der uns Verstand und  Umsicht gab! Es ist Gott, dem wir dienen, indem wir umsichtig  zu Werke gehen!«
     

129.
     

    Vittoria Vetra saß wie betäubt auf einer Bank in der Halle vor der Sixtinischen Kapelle, am Fuß der Scala Royale. Als sie die Gestalt bemerkte, die durch die Hintertür kam, fragte sie sich erschreckt, ob sie einen weiteren Geist sah. Doch dieser Geist hier war bandagiert, humpelte und trug eine Art Sanitätsoverall.
    Vittoria sprang auf. Sie wollte ihren Augen nicht trauen. »Robert?«
    Er antwortete nicht. Stattdessen kam er auf sie zu, schloss sie in die Arme und küsste sie – ein impulsiver, sehnsüchtiger KUSS voller Dankbarkeit.
    Vittoria spürte, wie die Tränen kamen. »O Gott, ich danke dir…«
    Langdon küsste sie erneut, leidenschaftlicher diesmal, und Vittoria verlor sich in seiner Umarmung und vergaß alle Furcht und allen Schmerz.
    »Aber es ist der Wille des Herrn!«, rief einer der Kardinale. Die Stimme hallte laut durch die Kapelle. »Wer sonst, wenn nicht der Auserwählte, hätte diese teuflische Explosion überlebt?«
    »Ich!«, antwortete eine Stimme aus dem hinteren Teil der Kapelle.
    Mortati und die anderen wandten sich verwirrt zu der verwahrlosten, bandagierten Gestalt um, die durch den Mittelgang nach vorne kam. »Signore… Signore Langdon?«
    Ohne ein Wort ging Langdon nach vorn. Vittoria trat ebenfalls ein. Ihr folgten zwei Wachen, die einen Rolltisch mit einem großen Fernseher vor sich herschoben. Langdon schaute die Kardinale an und wartete, während die Wachen das Gerät anschlossen. Als sie fertig waren, bedeutete er ihnen mit einer Handbewegung, den Raum zu verlassen. Sie gehorchten und schlossen die Tür hinter sich.
    Jetzt waren nur noch Langdon, Vittoria und die Kardinale im Raum. Langdon verband den kleinen Camcorder mit dem Eingang des Fernsehers. Dann drückte er auf PLAY.
    Der Bildschirm wurde hell.
    Das päpstliche Amtszimmer war zu sehen. Das Video war amateurhaft aufgenommen, wie von einer versteckten Kamera. Ein wenig außerhalb der Bildmitte stand der Camerlengo im Halbdunkel vor einem Kaminfeuer. Im ersten Augenblick schien es, als redete er direkt in die Kamera, doch rasch wurde offensichtlich, dass er sich mit jemand anderem unterhielt demjenigen, der dieses Video gefilmt hatte. Langdon erklärte den Kardinalen, dass es Maximilian Kohler gewesen war, der getötete Generaldirektor von CERN. Das Treffen mit dem Camerlengo hatte vor gerade einer Stunde stattgefunden, und Kohler hatte es gewohnheitsmäßig mit dem winzigen Camcorder gefilmt, der unauffällig unter der Lehne seines elektrischen Rollstuhls befestigt war.
    Mortati und die Kardinale beobachtete die Szene mit wachsender Verwirrung. Die Unterhaltung war zwar bereits im Gange, doch Langdon machte sich nicht die Mühe, die Aufzeichnung zurückzuspulen. Die Szene, die er den Kardinalen zeigen wollte, kam offensichtlich noch…
    »Leonardo Vetra hat also Tagebücher geführt?«, fragte der Camerlengo. »Das ist eine gute Nachricht für CERN. Wenn in den Tagebüchern etwas über sein Verfahren zur Erzeugung von Antimaterie steht…«
    »Es findet sich nichts darüber«, unterbrach ihn Kohler. »Und Sie sind gewiss erleichtert, dass dieses Verfahren mit Leonardo gestorben ist. Allerdings wird in seinen Tagebüchern etwas anderes erwähnt. Sie.«
    Der Camerlengo wirkte beunruhigt. »Ich verstehe nicht…«
    »Leonardo hat von einem Treffen geschrieben, das letzten Monat stattgefunden hat. Mit Ihnen.«
    Der Camerlengo zögerte, dann schaute er zur Tür. »Rocher hätte Sie nicht einlassen dürfen, ohne mich vorher zu fragen. Wie sind Sie überhaupt hier hereingekommen?«
    »Rocher kennt die Wahrheit. Ich habe vorher angerufen und ihm gesagt, was Sie getan haben.«
    »Was ich getan habe? Was für eine Geschichte Sie ihm auch erzählt haben, Rocher gehört zur Schweizergarde und ist

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