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Illuminati

Illuminati

Titel: Illuminati Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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muss ich auflegen.«
    »Warten Sie!«, verlangte Langdon. »Was sind das für Zeichen, mit denen Sie diese Männer brandmarken wollen? Erzählen Sie mir davon!«
    Der Hashishin klang belustigt. »Ich denke, Sie wissen sehr genau, was für Brandzeichen das sein werden. Oder sind Sie vielleicht immer noch nicht überzeugt? Sie werden sie früh genug zu sehen bekommen. Den Beweis, dass die alten Legenden wahr sind.«
    Langdon wusste tatsächlich, was der Anrufer meinte. Er stellte sich das Brandzeichen auf Leonardo Vetras Brust vor. Die Illuminati-Legenden sprachen von insgesamt fünf Brandzeichen. Vier sind noch übrig, dachte Langdon. Und vier Kardinäle sind verschwunden.
    »Ich habe geschworen«, sagte der Camerlengo, »heute Nacht einen neuen Papst vorzustellen. Geschworen bei Gott.«
    »Camerlengo«, sagte der Anrufer, »die Welt braucht keinen neuen Papst. Nach Mitternacht wird er nichts mehr außer einem Trümmerhaufen haben, über den er herrschen könnte. Die katholische Kirche ist erledigt. Ihre Zeit auf Erden ist vorbei.«
    Stille breitete sich aus.
    »Sie sind fehlgeleitet, mein Sohn«, sagte der Camerlengo schließlich. »Eine Kirche ist mehr als nur der Stein und der Mörtel, aus dem ihr Gebäude besteht. Sie können zwei Jahrtausende des Glaubens nicht einfach auslöschen… egal welchen Glaubens. Sie können den Glauben nicht vernichten, indem sie seine irdischen Manifestationen vernichten. Die katholische Kirche wird fortbestehen, mit dem oder ohne den Vatikan.«
    »Eine noble Lüge, nichtsdestotrotz eine Lüge. Wir beide kennen die Wahrheit. Verraten Sie mir doch, warum ist die Vatikanstadt eine von Mauern umgebene Zitadelle?«
    »Männer Gottes leben in einer gefährlichen Welt«, antwortete der Camerlengo.
    »Wie alt sind Sie? Der Vatikan ist eine Festung, weil die katholische Kirche die Hälfte ihrer Schätze im Innern versteckt – wertvolle Gemälde, Skulpturen, unschätzbare Juwelen, kostbare Bücher… außerdem gibt es da noch das Barrengold und die Grundbesitzurkunden in den Gewölben der Vatikanbank. Insiderschätzungen gehen von einem Wert von an die fünfzig Milliarden US-Dollar aus. Ein hübsches Nest, auf dem Sie sitzen, Camerlengo, finden Sie nicht auch? Morgen ist es nur noch Asche. Liquidierte Aktiva, würde ich sagen. Sie werden bankrott sein. Nicht einmal Männer des Glaubens können ganz ohne Geld arbeiten.«
    Die Folgerichtigkeit dieser Feststellung spiegelte sich auf den geschockten Gesichtern von Olivetti und dem Camerlengo wider. Langdon wusste nicht, was ihn mehr erstaunte – die Tatsache, dass die katholische Kirche über derartige Mengen Geld verfügte oder dass die Illuminati irgendwie davon erfahren hatten.
    Der Camerlengo seufzte schwer. »Glaube, nicht Geld, ist die Stütze der Kirche.«
    »Noch mehr Lügen«, entgegnete der Anrufer. »Allein im letzten Jahr haben sie einhundertdreiundachtzig Millionen Dollar zur Unterstützung Ihrer ums Überleben kämpfenden Diözesen in der ganzen Welt ausgegeben. Sie hatten weniger Kirchenbesucher als jemals zuvor in Ihrer Geschichte, sechsundvierzig Prozent Rückgang allein in der letzten Dekade. Die Spendeneinnahmen haben sich in den letzten sieben Jahren halbiert. Weniger und weniger Männer melden sich für das Priesterseminar an. Sie mögen es abstreiten, so viel Sie wollen, doch Sie sind am Ende. Die Kirche wird sterben. Betrachten Sie es als eine Gelegenheit, sich mit einem großen Knall aus der Geschichte zu verabschieden.«
    Olivetti trat vor. Er schien weniger kampflustig als zuvor. Vielleicht spürte er zum ersten Mal die nackte Realität. Er sah aus wie ein Mann, der nach einem Ausweg sucht. Irgendeinem Ausweg. »Und was, wenn ein Teil dieses Schatzes Ihnen zukäme? Ihrer Sache?«
    »Beleidigen Sie uns nicht.«
    »Wir haben Geld.«
    »Wir auch. Mehr, als Sie sich vorstellen können.«
    Langdon dachte an die geheimnisvollen Schätze der Illuminati, den Reichtum der Bayerischen Freimaurer, der Rothschilds, der Bilderbergs, den legendären Illuminati Diamanten.
    »Il preferiti«, sagte der Camerlengo und wechselte das Thema. Seine Stimme klang nun flehend. »Verschonen Sie die Kardinäle. Bitte. Sie sind alt, und sie…«
    »Sie sind unsere jungfräulichen Opfer.« Der Anrufer lachte. »Verraten Sie mir – glauben Sie allen Ernstes, dass die vier noch Jungfrauen sind? Werden die kleinen Lämmer schreien, wenn sie sterben? Sacrifici vergini neu’altare di scienza.«
    Der Camerlengo schwieg lange Zeit. »Sie sind Männer

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