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Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Titel: Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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woher? Ich weiss es sowenig wie du. Es ist, denke ich, eine Art Wahnsinn.» Er sah Hagbard an und fügte höflich hinzu: «Manche sind anders.»
    Für Uncle John Feather war das eine lange Rede gewesen, irgendetwas schien ihn zu bewegen. Er fuhr fort: «Ich war in der Armee und wir kämpften gegen einen schlechten weissen Mann; so sagten sie uns jedenfalls. Wir hatten Versammlungen, die Ausbildung und Orientierung genannt wurden. Sie zeigten uns Filme, um uns zu beweisen, dass dieser schlechte weisse Mann wirklich schlecht war; was für schreckliche Dinge er in seinem Land tat. Nach den Filmen war jeder immer unheimlich wütend und wollte kämpfen. Ausser mir. Ich war sowieso nur in der Armee, weil sie mehr bezahlte, als ein Indianer sonst verdienen konnte. So war ich auch nicht wütend, sondern verwirrt. Es gab nichts, was jener weisse Häuptling tat, das die meisten weissen Häuptlinge in unserem Land nicht ebenfalls taten. Sie erzählten uns von einem Ort, den sie Lidice nannten. Es war fast genauso wie Wounded Knee. Sie erzählten uns von Familien, die Tausende von Kilometern transportiert wurden, um vernichtet zu werden. Es war ziemlich genauso wie der Trau of Tears. Sie erzählten uns, wie dieser Häuptling seine Nation regierte, so dass niemand es wagte, ungehorsam zu sein. Es war fast so wie bei den weissen Männern, die in New York bei den grossen Gesellschaften arbeiteten, wie Sam es mir beschrieben hat. Ich befragte einen anderen Soldaten, einen schwarzen weissen Mann. Mit ihm war es einfacher zu sprechen als mit den üblichen weissen Männern. Ich fragte ihn, was er von der Ausbildung und Orientierung halten würde. Er sagte, es wäre eine grosse Scheisse und er sprach aus dem Herzen. Ich dachte lange Zeit darüber nach und ich wusste, er hatte Recht. Die Ausbildung und Orientierung waren grosse Scheisse. Aber lasst mich noch etwas sagen: die Nation der Mohikaner ist dabei, ihre Seele zu verlieren. Die Seele ist nicht so etwas wie Atem oder Blut oder Knochen und man kann sie auf viele Arten verlieren. Kein Mensch weiss eigentlich genau wie. Mein Grossvater hatte mehr Seele als ich und die jungen Männer haben weniger Seele als ich. Aber ich hatte noch genug Seele, um mit Old Grandfather zu sprechen, der heute ein Waschbär ist. Er denkt wie ein Waschbär und er ist um die Nation der Waschbären ebenso besorgt wie ich um die Nation der Mohikaner. Er denkt, dass die Nation der Waschbären bald untergehen wird und mit ihr alle anderen Nationen der freien und wilden Tiere. Das ist sehr schlimm und es macht mir Angst. Wenn die Nationen der Tiere sterben, wird die Erde ebenfalls sterben. Das ist eine alte Lehre und ich kann sie nicht anzweifeln. Ich sehe es schon jetzt passieren. Wenn sie mehr von unserem Land stehlen, um diesen Damm zu bauen, wird mehr von unserer Seele sterben und mehr von der Seele der Tiere wird sterben! Die Erde wird sterben und die Sterne werden ausgehen! Die Grosse Mutter selbst wird sterben!» Der alte Mann weinte. Er schämte sich nicht. «Und das alles wird geschehen, weil die Menschen nicht mehr in Worten reden, sondern weil sie Scheisse reden!»
    Hagbard war ganz,bleich geworden. «Du kommst mit in den Gerichtssaal», sagte er langsam, «und wirst das alles dem Richter erzählen, in genau denselben Worten.»
    1LLUMINATEN-PROJEKT: MEMO #18
    J.M.:
    Vielleicht erinnerst du dich daran, dass die graphische Darstellung der Illumina-ten-Verschwörung im Fast Village Other (Memo #9) «The Holy Vehm» als eine Front der Illüminaten auswies. Ich habe jetzt herausgefunden, was The Holy Vehm ist (oder besser, war). Meine Quelle ist Eliphas Levys History of Magic, op.cit., Seite 199-200:
    Sie entsprachen einer Art Geheimpolizei, die das Recht auf Leben und Tod besassen. Das Geheimnis, das ihre Urteile umgab, sowie die Schnelligkeit ihrer Exekutionen waren geeignet, die Vorstellungswelt jener Leute, die noch immer in Barbarei lebten, in höchstem Masse zu beeindrucken. The Holy Vehm erreichte eine enorme Verbreitung; die Menschen erschauderten, wenn sie von mysteriösen Erscheinungen sprachen, von maskierten Männern und Botschaften, die unter den Augen der Wächter an die Türen von Adligen geheftet wurden; von Riuber-hauptmännem, die mit dem schrecklichen Kreuzdolch in der Brust aufgefunden wurden, an dem eine Schriftrolle befestigt war und das Urteil der Holy Vehm enthielt. Das Tribunal bediente sich der fantastischsten Verfahrensweisen der Ur-teilsfindüng: die schuldige Person, an eine

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