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Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Titel: Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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besass zuhause eine Reproduktion dieser Statue (das musste der Grund für diese Halluzination sein); dennoch geriet er reichlich aus der Fassung. Ihre Wortspielerei schien eine tiefere Bedeutung zu verbergen als die blosse Anspielung auf das Bombenattentat auf Confrontation ... auf irgendetwas das noch weiter zurücklag... zurück durch sein ganzes Leben... und erklärte, warum er die Statue überhaupt gekauft hatte.
    Mir scheint's, als hätte ich auf einmal jene Einsichten, die man unter Drogen erhält, Einsichten, über die die Hippies immer reden, dachte er. Die Meerjungfrau löste sich jetzt in rote, orange, und gelbe Fünfecke auf...
    Ein Einhorn zwinkerte ihm zu. «Mann...» sagte es, «was bin ich geil...»
    Diese Skizzen da, die ich neulich machte, dachte Saul... aber die Leinwand fragte ihn:
    ISTDER GEDANKEEINESEINHORNSEIN WIRKLICHER GEDANKE?
    ... und zum ersten Mal begriff er, was die Worte «ein wirklicher Gedanke» bedeuteten ; was Hegel mit der Definition der Absoluten Idee als reinem Gedanken über reinen Gedanken meinte; was Bishop Berkeley meinte, wenn er die Realität der physikalischen Welt als Gegensatz zu jeglicher menschlicher Erfahrung und gesundem Menschenverstand ablehnte; was jeder Detektiv insgeheim aufzuspüren suchte, auch wenn es noch so offen da liegen mochte; warum er überhaupt Detektiv geworden war; warum das Universum selbst...
    und dann vergass er's;
    erwischte noch einmal ein Stückchen... etwas, das mit dem Auge in der Pyramide zu tun hatte;
    und wieder verlor es sich in Visionen von Einhörnern, Pferden, Zebras, Gitterstäben, Gitterstäben.
    Sein ganzes Sehfeld bestand jetzt aus Halluzinationen... Achtecke, Dreiecke, Pyramiden, organische Gebilde, Embryos und Farne. Die Droge schüttelte ihn wieder heftiger. Verbrecher, die er hinter Gitter gebracht hatte, erschienen... dumpfe, hasserfüllte Gesichter... und die Leinwand sagte:
    GOODMANIST EINSCHLECHTERMANN
    Er lachte, um nicht weinen zu müssen. Sie hatten am verborgensten Zweifel, dem Zweifel an seinem Job, gerührt... seine Karriere, seine Lebensaufgabe... genau in dem Augenblick, wo ihn auch die Droge dahingeführt hatte, mit diesen verdammten, anklagenden Ge sichtern. Es war, als könnten sie sein Denken abtasten und seine Halluzinationen mitverfolgen. Nein, das konnte nur ein zufälliges Zusammentreffen sein, denn in ihrer ganzen Trickkiste gab es sicher einen Trick, der in der entsprechenden Phase der Drogenwirkung immer wieder auftauchte.
    SOLANGENOCHEINE SEELE IMGEFÄNGNS SITZT BIN ICH NICHT FREI
    Und wieder lachte Saul, wilder, fast hysterisch; und er wusste, viel genauer als vorher, dass sich hinter dem Lachen Tränen verbargen. Gefängnisse bessern niemanden; mein Leben ist vergeudet; was ich der Welt vorgaukeln kann, ist ein Gefühl von Sicherheit, aber keine echten Dienste. Was noch schlimmer ist, ich wusste es seit Jahren und habe mir selbst etwas vorgemacht. Dieses Gefühl totalen Versagens und äusserster Bitterkeit, das Saul in diesem Augenblick überschwemmte, wurde nicht von der Droge produziert, soviel wusste er, es wurde lediglich verstärkt. Es hatte ihn schon seit langem begleitet und er hatte es immer wieder beiseite geschoben, es immer wieder verdrängt und sich auf etwas anderes konzentriert; die Droge gestattete ihm jetzt (zwang ihn jetzt), dieses Gefühl für ein paar quälende Augenblicke in aller Ehrlichkeit zu betrachten.
    Rechts von ihm wurde plötzlich eine Tür erhellt und über ihr erschien eine Neonschrift: «Absolution und Busse.»
    «OK», sagte er eisig, «ich bin bereit für den nächsten Zug.» Er öffnete die Tür. Der Raum war winzig, aber wie das teuerste Bordell der Welt eingerichtet. Uber einem Himmelbett hing eine Illustration aus Alice im Wunderland mit einem Pilz, auf dem stand «Iss mich». Und auf dem Bett lag, mit abgestreiftem Playboy-Trikot, innackter, rosa Schönheit, die Beine voller Erwartung von sich gespreizt, das blonde Bunny. «Guten Abend», sagte sie und sprach unheimlich rasch, wobei ihr Blick seinen Blick festhielt, «ich bin Ihr Virgin Bunny. Jeder Mann wünscht sich ein Virgin Bunny, um es an Ostern aufzuessen und das Wunder der Auferstehung zu feiern. Verstehen Sie das Wunder der Auferstehung, Sir? Wissen Sie, dass nichts wahr und alles erlaubt ist, und dass ein Mann, der die Roboter-Konditionierung der Gesellschaft zu durchbrechen wagt und Ehebruch begeht, im Augenblick des Orgasmus mit seiner Hure stirbt und zu neuem Leben auferstanden erwacht? Hat man Sie

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