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Illusion - das Zeichen der Nacht

Illusion - das Zeichen der Nacht

Titel: Illusion - das Zeichen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena , Javier Pelegrin
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Den Rest kennt ihr sicher. Dajedi verwandelte sich in eine Art Monster und die Kurilen mussten ihn eigenhändig töten. Bevor er starb, hat er den Krieg der Klane und den Niedergang ihrer Macht bis zur Ankunft der fünften Medu-Dynastie vorhergesagt.«
    Er richtete den Blick nachdenklich auf Yadia. Dessen Grinsen war erloschen und Jana meinte, wieder ein leichtes Vibrieren seiner Züge wahrzunehmen, als koste es ihn große Mühe, seine Maske aufrechtzuhalten.
    Sie riss sich vom Anblick des Iriden los. Er lenkte sie nur ab und das war etwas, was sie sich nicht leisten konnte. Sie musste das Gespräch wieder auf Argo bringen, um zu verstehen, warum er sich in Bezug auf das Buch so sonderbar verhalten hatte.
    »Argo hat mir die Vision des Buchs gezeigt, die er gehabt hatte«, erklärte sie, Nieves Blick meidend. »Arawn hat ihn daran gehindert, es zu lesen. Er hat ihn ins heilige Feuer gestoßen. Ihr habt ja gesehen, wie er zugerichtet war, seine Flügel verbrannt, sein Körper gealtert. Das war keine Show.«
    »Nein, das war es nicht«, räumte Nieve mit einem Seufzer ein. »Ich glaube, er hat vor lauter Ehrgeiz den Verstand verloren. Er hatte Angst vor dem Nosferatu, hat aber verdrängt, dass das Original des Buchs noch viel mächtiger ist. Und als er nach seiner Niederlage zurückkam, waren seine Wut und sein Hass noch größer als vorher.«
    »Und er wollte sich rächen«, fügte Corvino hinzu. »Das glauben wir zumindest. Er beschloss, einen letzten Versuch zu starten, um die Macht des Buchs wieder zu aktivieren. Er dachte, vielleicht könnte Alex es für ihn lesen. Obwohl Argo eigentlich hätte wissen müssen, dass das nicht gut gehen würde, dass das Buch ihn töten würde.«
    »Und mich hat er benutzt, um Alex dazu zu bringen, dem Buch nachzugehen«, sagte Jana verbittert. »Und ich hab sein Spiel mitgespielt. Aber Argo ist tot. Wenn Yadia die ganze Sache nicht fortgeführt hätte, wäre Alex jetzt bei mir. Ich will wissen, was der Grund ist! Warum, Yadia? Hasst du Alex und mich so sehr? Was wolltest du genau erreichen?«
    Ehe Yadia antworten konnte, waren auf der Marmortreppe Schritte zu hören. Als Jana nach oben sah, entdeckte sie Heru.
    Der frühere Wächter sah verändert aus, er hatte abgenommen, trug eine Brille und von seinem vormals athletischen Aussehen war nichts mehr übrig. Ein elfenbeinfarbener Handschuh über der linken Hand verbarg die Verletzung, die David ihm bei ihrem Kampf in der heiligen Höhle zugefügt hatte. Ansonsten wirkte er mit seiner weiten grauen Hose und seinem Batman-T-Shirt wie ein Computerfreak, der schon lange nicht mehr an der Sonne gewesen war.
    Selbst auf die Entfernung bemerkte Jana in seinen Augen jedoch einen ungewöhnlichen Glanz und begriff, dass er das ganze Gespräch mit angehört hatte.
    »Warum kommt ihr nicht nach oben?«, fragte er und blieb auf dem Treppenabsatz stehen. »In der Küche ist es gemütlicher. Soweit ich hören konnte, hat Yadia noch allerhand zu erzählen. Kommt, ich mache euch Kaffee.«
    Nieve und Corvino stimmten zu, also setzten sich alle in Bewegung. Jana spürte das Blut hinter ihren Schläfen hämmern. Sie hielt die Unterbrechung fast nicht aus, sie brauchte Antworten, und zwar sofort. Der Schatten im Spiegel ging ihr nicht mehr aus dem Kopf, das aschgraue Gesicht, die lodernden Augen, die sie beobachtet hatten. Was steckte in diesem Ungeheuer noch von Alex? Wenn noch etwas von ihm übrig war, wollte sie es retten, sie musste es retten. Aber wie? Und würde sie noch rechtzeitig kommen?
    Als sie am Küchentisch saßen und Heru das Kaffeepulver in die Espressokanne löffelte, bekam sie endlich Unterstützung von Nieve.
    »Jana hat dir eine Frage gestellt, Yadia«, sagte sie und sah den jungen Iriden an. »Du musst antworten. Vergiss nicht, dass wir eine Abmachung haben.«
    Yadia schluckte. »Es stimmt, ich habe ein doppeltes Spiel gespielt«, gab er zu, »aber ich glaube, damit hat Argo von Anfang an gerechnet. Schließlich wusste er, wer ich war.« Er unterbrach sich und sah Corvino erschrocken an, als fürchtete er, sich verplappert zu haben. »Jedenfalls, kurz nachdem Argo mich beauftragt hat, Alex zu dem Nosferatu zu lotsen, habe ich Kontakt mit Harold aufgenommen, dem Oberhaupt der Drakul.«
    Diese Information überraschte Jana. »Mit Harold? Warum mit Harold? Wäre es nicht logischer gewesen, wenn du zu Glaukos oder zu Eilat gegangen wärst? Schließlich bist du halb Varulf, halb Iride. Das Naheliegende wäre gewesen, dich an einen dieser

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