Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Illusion - das Zeichen der Nacht

Illusion - das Zeichen der Nacht

Titel: Illusion - das Zeichen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena , Javier Pelegrin
Vom Netzwerk:
die Krypta zu verlassen, zuerst die Iriden mit ihren prächtigen Altarkerzen, die nun erloschen waren; dann die Drakul, die sich als Zeichen der Trauer die Kapuzen ihrer Tuniken über die Köpfe gezogen hatten. Und als Letzte der Ältestenrat der Varulf. Selbst sie wirkten bedrückt.
    Garos Geist rieb die seidenweiche Wange an Eriks kaltem Bein. Er schien nicht bereit zu sein, sich von seinem früheren Herrn zu trennen. Yadia begegnete seinem goldenen Blick und eine Welle des Wohlwollens ließ seine Züge weicher werden. Garo war vielleicht der Einzige, der ihn in diesem Moment wirklich verstehen konnte. Der Schmerz des alten Wolfs schien genauso groß zu sein wie sein eigener.
    Die drei Medu-Anführer verließen die Krypta als Letzte. Yadia beobachtete, wie Harold zum Abschied die Lippen in einem stummen Gebet bewegte. Es wirkte, als verlasse er die Krypta nur widerwillig, aber das Oberhaupt der Drakul durfte nicht zulassen, dass Eilat und Glaukos allein hinausgingen.
    Ehe er sich dem Ausgang zuwandte, blieb sein Blick an Yadia hängen. Es war ein zweideutiger Blick, in dem eine gewisse Verachtung, aber auch Respekt zu lesen war. »Wir warten draußen auf Euch, Herr«, sagte er mit einer angedeuteten Verbeugung.
    Yadia nickte stumm und erwiderte die Geste.
    Als die Schritte der drei Medu-Anführer in der Ferne verhallt waren, trat Yadia an Eriks Grab und legte die Hand auf die kalte Klinge von Aranox, genau wie Harold es kurz zuvor getan hatte.
    In diesem Moment löste sich die Maske von seinem Gesicht und gab den Blick auf die edlen, feinen Züge frei, die sich darunter verbargen.
    Dieses blasse Antlitz glich Eriks fast aufs Haar. Es war nur etwas jünger, das Blau der Augen dunkler und das Haar kastanienbraun.
    »Ruhe in Frieden, Bruder«, sagte er. »Wenn das wirklich dein Wunsch ist, dann sei es so. Ruhe bis in alle Ewigkeit …«
    Er suchte Eriks wächsernes Gesicht nach einem Funken Leben ab, nach irgendeinem Zeichen, das man als Reaktion nehmen konnte. Aber nichts geschah.
    Niedergeschlagen zog Yadia die Hand vom Schwert zurück und wandte sich von dem Grab ab.
    Ein Knurren von Garo brachte ihn dazu, sich noch einmal umzudrehen. Der Wolf hatte sich am Fuß des Grabes niedergelegt. Seine Augen waren geschlossen und sein Fell sah seidiger und weißer aus als vorher.
    Er hatte sich in eine Statue aus Stein verwandelt.
    —
    In der eisigen Stille der Krypta krampften sich Eriks Hände um den Griff von Aranox. Als seine Lunge sich zum ersten Mal wieder mit Luft füllte, glaubte er, seine Brust müsse vor Schmerz zerspringen. Doch sein Körper erinnerte sich schnell wieder an die ruhigen, gleichmäßigen Atembewegungen.
    Der Geruch nach geschmolzenem Wachs brachte ihm eine vage Erinnerung an dunkle, stille Räume, den Tod seiner Mutter. Vor vielen Jahren, in der Festung …
    Seine Augen öffneten sich und sofort verengten sich seine Pupillen, geblendet vom flackernden Licht der Kerzen, die in den Haltern brannten.
    Er hatte mit aller Kraft dagegen gekämpft. Er hatte versucht, allen Rufen zu widerstehen, aber es war vergeblich gewesen.
    Er war zurückgekehrt. All seinen Bemühungen zum Trotz war er aus dem tiefen Schlaf des Todes aufgewacht.
    Er hatte fast vergessen, wie es sich anfühlte, lebendig zu sein.
    Aber jetzt würde er sich wieder erinnern müssen.
    Er würde wieder lernen müssen zu leben.

Die Medu-Klane
    die Drakul
    Erik: Obers Sohn, sollte nach Obers Tod Anführer der Drakul werden. Gestorben in der heiligen Höhle durch den Kontakt mit der Essenz der Macht.
    Ober: ehemaliger Anführer der Drakul und der Medu
    Harold: neues Oberhaupt der Drakul nach Eriks Tod
    Drakul: General, der im 15. Jahrhundert die Kurilen besiegte und die Führung der Medu übernahm, Begründer des Klans
    magischer Gegenstand: das Schwert Aranox
    Kennzeichen des Klans: aufgerichteter roter Drache
    die Kurilen
    Alex: Sohn des letzten Kurilen, entpuppt sich als der letzte Wächter. Anstatt die Medu zu vernichten, entscheidet er sich dafür, die Magie, die bisher ausschließlich den sieben Klanen vorbehalten war, auch den Menschen zugänglich zu machen, da sie in seinen Augen ihre rechtmäßigen Besitzer sind.
    magischer Gegenstand: Buch
    magische Spezialisierung: die Kunst, auf dem Wind der Zukunft zu reiten
    Kennzeichen des Klans: Pferdekopf im Profil
    die Agmar
    Jana: wurde nach dem Sieg über Pertinax’ Töchter zur Anführerin der Agmar ernannt
    David: Janas Bruder
    Alma: Janas und Davids Mutter, ehemalige Anführerin des

Weitere Kostenlose Bücher