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Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Titel: Iloo - Die andere Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stappert
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Stromerzeuger wieder aufgeladen und die Anlage gesichert. Sie machten sich wieder auf den Weg.

26. Ein Stück aus der Heimat
     
    Eluak war sicherlich einer der herausragenden Köpfe der Techniker-Gilde. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, vertiefte er sich zu hundert Prozent in dieses Thema. So war es auch mit dem Flugzeug, das ihn seit einiger Zeit beschäftigte. Leider beanspruchte seine Gilde ihn mit so vielen Sonderaufgaben, dass ihm immer häufiger die Zeit fehlte, sich seinem geliebten Thema zu widmen – dem Flugzeug.
    Aus diesem Grunde entschloss er sich eines Tages, seine Geschäfte auf Inetak zu übertragen und sich ausschließlich der Entwicklung des Flugzeuges zu widmen. Inetak war erst überrascht, da er stets die Nummer Zwei hinter Eluak gewesen war, doch arbeitete er sich bald in seine neue Rolle ein.
    Dem Ältesten der Techniker – Imorak – gefiel dieser Alleingang Eluaks überhaupt nicht und er versuchte, ihn zu disziplinieren, indem er ihn aufforderte, sein Hobby aufzugeben, da er ihn sonst aus Synergie abziehen würde. Eluak fiel aus allen Wolken, als er diese Forderung Imoraks erfuhr. Für ihn war es nicht akzeptabel, seine Arbeit fallen zu lassen. Auch Sinnu war entsetzt und fürchtete um ihre Chance, eines Tages mit dem völlig neuartigen Flugzeug in den Himmel zu steigen. Für Eluak gab es keine andere Wahl mehr, als Rainer zu bitten, auch ihn in seine Gilde aufzunehmen. Niemals hatte er geglaubt, dass er jemals seine angestammte Gilde verlassen würde, doch nur so konnte er weiterhin mit Hochdruck an seinem Projekt arbeiten.
    Anfangs hatte er befürchtet, dass Imorak die Werkstätten der Techniker für die Flugzeugaufträge sperren könnte, doch Imorak war Geschäftsmann. Wenn der Preis stimmte, würde er alles bauen lassen. Also gingen die Arbeiten auch weiter voran, als Eluak bereits nominell ein Informatiker war. Seiner Freundschaft zu Inetak tat sein Wechsel keinen Abbruch. Sie arbeiteten - wie bisher - zusammen, nur dass der Älteste der Techniker Eluak keine Anweisungen mehr erteilen konnte.
    Sinnu und Keetok wichen Eluak fast nie von der Seite. Fasziniert sahen sie zu, wie der Traum vom Flugzeug immer konkretere Formen annahm. Eluak ließ von allem, was er plante, immer gleich zwei Exemplare anfertigen. Auf die Frage, warum er das tat, erwiderte er, dass man im Falle eines Fehlschlages immer noch ein Exemplar bereithalten müsse, an dem man die gemachten Fehler nachvollziehen und beheben konnte.
    Sinnu fand, dass das Flugzeug in seiner gesamten Ausdehnung viel zu groß war. Eluak hatte eine stromlinienförmige Zelle von fast zwanzig Metern bauen lassen. An den Seiten würden in wenigen Tagen die Tragflächen angebracht werden. Sie waren sein ganzer Stolz, denn in ihnen verbarg sich eine hochkomplizierte Mechanik zur Veränderung von Anstellwinkeln für Start und Landung. Wenn alles klappte, würde man sie später durch einfaches Ziehen von Hebeln bedienen können, ohne dafür nennenswerte Kraft aufwenden zu müssen.
    »Warum muss unser erstes Flugzeug gleich ein so großer Vogel werden?«, fragte Sinnu.
    »Die Größe spielt nur eine untergeordnete Rolle, Sinnu«, sagte Eluak. »Ich hab es durchgerechnet und es lief immer wieder auf das Gleiche hinaus: Die Verhältnisse müssen stimmen. Und sie stimmen bei dem Modell, das wir bauen, perfekt. Natürlich muss ich die effektive Belastbarkeit der Baumaterialien im Auge behalten, aber sonst kann ich auch gleich etwas großzügiger bauen und kann die erhöhte Tragkraft der Konstruktion nutzen.«
    »Ja, aber das spielt nur eine Rolle, wenn die Maschine vom Boden abhebt«, gab Sinnu zu bedenken.
    »Das wird sie, Sinnu«, erwiderte Eluak. »Da vertraue ich meinen Berechnungen, der Werkstatt und natürlich dir, Sinnu. Wir werden eine neue Ära der Luftfahrt einleiten, da bin ich sicher. In wenigen Tagen kommen die Motoren. Wenn sie erst montiert sind, können wir an die ersten Probeläufe am Boden denken.«
    »Ich mache mir allerdings Gedanken um die Handelsgilde«, sagte Sinnu.
    »Wieso?«, fragte Eluak. »Was hat die denn damit zu tun?«
    »Sie haben noch immer das Monopol für den Transport von Waren und Personen. Vielleicht dürfen wir unser Flugzeug nie so betreiben, wie wir es geplant haben.«
    In diesem Moment betrat Rainer die Halle. Er schob ein merkwürdiges Fahrzeug vor sich her, das Ähnlichkeit mit einer kleinen Karre hatte. Als er näher kam, erkannte Sinnu, dass sich in der Karre etwas bewegte.
    »Hallo Inolak!«,

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