Iloo - Die andere Welt (German Edition)
hatte sein gepflegtes Fell vollkommen zerzaust, was er absolut hasste. Wenn er erst einmal der Älteste der Wissenschaftler war, würde er ein kleines, komfortables Passagierluftschiff anschaffen lassen.
Der Leiter der Landeplattform kannte Kebrak mittlerweile und wusste um dessen Wichtigkeit. Er kam daher persönlich auf Kebrak zu und bot ihm an, ihn sofort zu ihrem Ältesten Silutak zu begleiten. Da Kebrak wusste, dass Silutak sich häufig persönlich um verschiedene Dinge kümmerte und sich dann nicht in seinen Gemächern aufhielt, nahm er diesen Service gerne an und ließ sich von dem Söldner führen.
»Wie ist Ihr Name, Söldner?«, fragte er ihn.
»Ich bin Ghanurok, Leiter der Landeplattform«, antwortete er knapp.
»Ghanurok, kannst du mir etwas über den Stand der Kriegsvorbereitungen gegen Synergie erzählen?«
»Sie müssen entschuldigen, Kebrak«, sagte Ghanurok. »Aber ich bin Leiter der Landeplattform und kein Stratege. Ich werde in der Regel nicht in die Kriegsvorbereitungen der Gilde mit einbezogen. Sie werden es mit unserem Ältesten besprechen müssen. Wir sind aber gleich da.«
Sie fanden Silutak in einem großen Büro, wo er mit einigen Feliden an einem runden Tisch saß und eine Besprechung abhielt. Als er Kebrak hinter Ghanurok den Raum betreten sah, hellte sich seine Miene auf.
»Lasst uns für heute Schluss machen«, sagte er zu seinen Leuten. »Kebrak von den Wissenschaftlern ist gekommen und will sicherlich wissen, wie weit unsere Vorbereitungen gediehen sind, nicht wahr?«
»Das ist der Grund, Silutak«, sagte Kebrak. »Und weil mein Ältester mich schickt, um Sie zur Eile zu bewegen.«
Silutak machte den anderen ein Zeichen, sie allein zu lassen und bot Kebrak eine Sitzplatz an..
»Ich schätze Ihren Ältesten Loomak sehr«, sagte Silutak. »Aber seine Forderung nach Eile muss ich strikt zurückweisen. Wir planen einen Krieg, Kebrak. Ein erfolgreicher Krieg läuft nach gewissen Regeln ab. Meine Gilde kennt sich da aus – schließlich ist Krieg eines unserer wesentlichen Standbeine. Man muss die Möglichkeiten des Gegners kennen und seine eigenen Vorbereitungen sorgfältig planen.«
Kebrak machte eine wegwischende Bewegung. »Wie weit sind Sie denn nun wirklich? Wann geht es endlich los?«
»In den nächsten Tagen werden wir die beiden Tankluftschiffe erhalten«, sagte Silutak. »Die Händler haben uns endlich eine Genehmigung für die beiden Schiffe erteilt. Sie haben begriffen, dass wir nicht beabsichtigen, in ihre Domäne einzudringen, sondern lediglich einen Auftrag absichern wollen. Sobald die Schiffe hier sind und wir sie betanken konnten, kann es losgehen.«
»Wieso sind eigentlich diese beiden Riesenschiffe erforderlich?«, wollte Kebrak wissen.
»Wenn Kampfschiffe mit größerem Tank eingesetzt würden, könnte man doch darauf verzichten. Das würde die Kosten erheblich senken.«
»So einfach ist das nicht«, sagte Silutak. »Kampfluftschiffe sind sehr spezielle Schiffe. Sie müssen schnell und wendig sein, um als Waffe aus der Luft eingesetzt werden zu können. Im Gegensatz zu normalen Schiffen dieser Größe besitzen sie sechs Motoren. Das ist eine Menge mehr an Gewicht, bringt jedoch die notwendige Leistung für schnelle Manöver. Dazu müssen sie auch die Bodentruppen transportieren können, das bedeutet mehr Gewicht. Gespart haben wir an der Größe des Treibstofftanks. Würden wir das nicht tun, wäre der Vorteil der zusätzlichen Motoren wieder dahin. Sie verstehen, Kebrak? Es ist ein Kompromiss, den wir eingehen müssen, um am Ziel eine schlagkräftige Luftunterstützung für unsere Bodentruppen zu haben.«
Kebrak hatte das schon verstanden und nickte. »Nennen Sie mir einfach einen Zeitpunkt, an dem es losgehen wird. Dann kann ich meinem Ältesten berichten, wann er damit rechnen kann, dass unsere Gegner vernichtet sind.«
»Nicht so voreilig, Kebrak«, meinte Silutak. »Wir werden voraussichtlich in etwa zehn Tagen starten. Das ist aber nicht gleichbedeutend mit der Vernichtung der Gegner. Wir rechnen wenigstens zwei Tage für den Flug bis Synergie. Wie es dann vor Ort weitergeht, werden wir sehen. Unser Vorgehen vor Ort bestimmen wir selbst. Sie sprechen immer von der ’Vernichtung' des Gegners. Ich gehe doch wohl davon aus, dass es ausreichend ist, ihn zu besiegen, oder? Wir sind Kämpfer, aber keine Schlächter.«
Kebrak lachte affektiert. »Keine Schlächter? Seit wann nimmt die Söldner-Gilde keine Mordaufträge mehr an?«
Silutaks Miene
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