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Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Titel: Iloo - Die andere Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stappert
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Bisher waren sie nicht auf andere Luftschiffe getroffen, was in dieser Gegend auch nicht zu erwarten war. Schiffe, die hier anzutreffen waren, befanden sich entweder auf dem Weg nach Synergie oder kamen von dort zurück. Da die Händler wegen der Beantragung von Tankschiffen Verdacht geschöpft hatten, hielten sie sich mit Lieferungen zur Küste etwas zurück, um nicht in Kämpfe zu geraten.
    Obwohl der Fahrtwind dafür sorgte, dass trotz des guten Wetters die Luft in ihren Ohren rauschte, hörten sie plötzlich ein Geräusch, das sie nicht kannten. Es war wie das Brummen eines Motors, nur war die Tonhöhe falsch. Außerdem musste das ursprüngliche Geräusch sehr laut sein, wenn sie es trotz des Windes hören konnten.
    Neetok, der als einer der Unterführer an diesem Feldzug teilnahm, saß auf einem der vorderen Schiffe. Er wandte sich an seinen Piloten und bat ihn um sein Fernrohr. Das Geräusch wurde immer deutlicher, doch konnten sie nicht entdecken, wodurch es verursacht wurde. Neetok suchte den Himmel vor, neben und hinter sich gründlich ab, doch vergebens. Schließlich brüllte einer der anderen Söldner etwas, das Neetok nicht verstand. Aber er deutete nach oben und Neetok richtete sein Fernrohr in die angegebene Richtung. Für einen ganz kurzen Moment sah er etwas Dunkles – wie einen großen Vogel – weit über sich, bevor es durch die großen Gastanks verdeckt wurde.
    »Verdammt, was war das?«, entfuhr es ihm.
    »Hat jemand diesen Vogel genauer gesehen?«, brüllte er nach hinten.
    »Es sah aus wie ein großer Vogel mit ausgebreiteten Schwingen«, rief einer der Söldner zurück. »Aber er bewegte die Flügel nicht. Und er scheint einen Motor zu haben, denn er macht eine Menge Krach. Sollen wir uns kampfbereit machen, Neetok?«
    Neetok überlegte. Er wusste zwar nicht, was sie da gesehen hatten, aber es bewegte sich entgegen ihrer Flugrichtung. Er glaubte nicht, dass es ihren Auftrag beeinflussen könnte.
    »Was es auch war, es ist vorbei!«, rief Neetok. »Ruht euch weiter aus, Leute. Es wird noch anstrengend genug, wenn wir am Ziel sind.«
    Er sollte nicht Recht behalten. Schon nach kurzer Zeit wurde das Geräusch wieder lauter. Diesmal kam es von hinten. Neetok wurde bewusst, dass er sich geirrt hatte. Dieses eigenartige Fluggerät kam zurück.
    »Alle Mann auf Position!«, brüllte er und die Söldner auf seinem Schiff griffen automatisch nach ihren Waffen, ohne zu wissen, gegen wen oder was sie eingesetzt werden sollten.
    Neetok beobachtete den Himmel, doch konnte er einfach nicht den Urheber des immer lauter werdenden Geräusches ausmachen. Inzwischen war er sicher, dass ihnen ein Angriff bevorstand, wie auch immer er geführt werden könnte. Er hoffte, dass auch die übrigen Unterführer auf den anderen Schiffen ebenso wachsam waren wie er. Er hatte kein gutes Gefühl, weil er den potenziellen Gegner nicht sehen konnte. Er griff seinen Pfeilewerfer und hielt ihn so, dass er ihn jederzeit benutzen konnte.
    Als er das fremde Fluggerät endlich sehen konnte, sträubte sich ihm das Nackenfell. Es erschien ganz dicht über dem vorderen Tankluftschiff. Neetok fürchtete schon, dass es zu einer Kollision kommen würde, doch dann zog der fremde Flieger hoch und war kurz darauf verschwunden. Im selben Moment ertönte der Knall einer Explosion und Neetok blickte ängstlich zu ihrem Gastank hoch, der jedoch intakt zu sein schien. Dann erkannte er, dass von der Oberseite des Tankluftschiffes leichter Rauch aufstieg. Ganz allmählich verlor das Tankluftschiff an Höhe und strebte dem Boden entgegen. Die Fremden hatten es darauf abgesehen, ihren Vormarsch zu stoppen. Wenn es ihnen gelang, beide Tankluftschiffe auf den Boden zu zwingen, würden sie es nicht mehr schaffen, mit den Jagdluftschiffen Synergie zu erreichen. Also handelte es sich um eine Art von Luftschiff, dass ihnen von Synergie aus entgegen geschickt worden war.
    Neetok fuhr seinen Piloten an: »Geben Sie Alarm! Wir müssen unbedingt verhindern, dass sie auch das zweite Tankluftschiff erwischen können. Geben Sie Lichtzeichen, dass sich die übrigen Jagdschiffe verteilen sollen, um eine Chance auf Abwehrschüsse zu bekommen. Wir müssen einen Ring um das Tankschiff bilden.«
    Der Pilot blinkte wie besessen und teilte den anderen Piloten mit, worauf es ankam.
    Neetok sah, dass die anderen Schiffe langsam reagierten – für seinen Geschmack viel zu langsam. Er hatte gesehen, wie schnell der Gegner war und befürchtete, dass er bereits dabei war,

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