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Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Titel: Iloo - Die andere Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stappert
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gereckten Daumen. Dann drückte sie den Gashebel vollständig nach vorn. Der Motor heulte auf und die Maschine fuhr mit einem Ruck los. In unglaublich kurzer Zeit flog die Welt nur so an ihnen vorbei und der Geschwindigkeitsmesser zeigte, dass es Zeit war, den Boden zu verlassen. Als Sinnu das Steuer zu sich zog, hielt sich Keetok krampfhaft an der Lehne seines Sitzes fest. Doch die Angst war unbegründet. Die Komet hob erst vorn und dann auch hinten vom Boden ab. Das Flugzeug gewann nur langsam an Höhe und daher war es gut, dass das Land hier so flach war. Auf jeden Fall war die Komet in der Luft und Sinnu machte sich daran, die Kontrollen der Komet zu testen. Vorsichtig zog sie das Steuer noch weiter zu sich heran und reduzierte den Winkel, den die Startklappen an den Tragflächen für den Start bekommen hatten. Sofort wurde der Flug ruhiger und die Maschine zog förmlich nach oben. Keetok wirkte etwas unbehaglich und seine Nackenhaare standen steil ab. Sinnu lächelte. Ihr schien das Ganze nur wenig auszumachen. Für sie hatte sich ein Traum erfüllt. Sie war die erste Felidin, die ein vollkommen neues Transportmittel testete.
    »Keetok, schalt doch bitte mal die Funkanlage ein, die uns die Elektriker eingebaut haben. Wenn es stimmt, was sie uns versprochen haben, sollten wir uns sogar jetzt und hier bei dieser Geschwindigkeit mit der Bodenstation unterhalten können.«
    Keetok stand auf und hantierte an einem mittelgroßen Schrank neben der Cockpittür. Auf einem Zettel hatte er sich die Frequenz notiert, die er einstellen sollte. Der Lautsprecher des Funkgerätes begann zu knistern und rauschen. Keetok griff nach dem Mikrofon und rief laut hinein, um den Motorenlärm zu übertönen: »Hier spricht Keetok von Bord der 'Komet 2'. Könnt Ihr mich verstehen?«
    »Die Verständigung ist sehr verzerrt, aber wir verstehen dich.«
    »Es klappt tatsächlich!«, rief Keetok und war ganz aus dem Häuschen.
    »Da ist doch auch ein Kopfhörer, nicht wahr?«, fragte Sinnu. »Reicht das Kabel bis zu meinem Pilotensitz?«
    Keetok wickelte das Kabel ab und reichte Sinnu den Kopfhörer, an dem auch ein großes, klobiges Mikrofon angebracht war.
    »Hier Sinnu«, sagte sie knapp. »Die Komet reagiert hervorragend auf die Ruderbewegungen. Den Instrumenten nach sind wir jetzt auf fast tausend Meter Höhe und steigen noch weiter. Ich hab Kurs auf den Gildeturm der Händler genommen und will mal sehen, wie lange die Komet braucht, um dorthin zu fliegen.«
    »Sinnu, sei vorsichtig«, drang es aus dem Kopfhörer. »Du musst den Weg auch wieder zurück. Du kannst derzeit nur hier bei uns mit der Komet landen.«
    »Ich weiß, was ich tue, Inolak – Du bist doch Inolak, oder? Die Verständigung ist doch sehr verzerrt.«
    In der nächsten Stunde testete Sinnu die Maschine auf Herz und Nieren. Schnelle und gemächliche Schwenks, Steigflug, Sturzflug – alles machte das Flugzeug problemlos mit. Sowohl Sinnu, als auch Keetok kam die Geschwindigkeit gar nicht mehr so hoch vor, nachdem sie sich einmal daran gewöhnt hatten.
    »Was ist denn das da vorn?«, fragte Keetok plötzlich und deutete auf eine ganze Flotte von Luftschiffen, die weit unter ihnen auf Gegenkurs flogen.
    Sinnu betrachtete die Szene einen Moment, dann meinte sie: »Das sind Söldner! Und sieh dir ihren Kurs an – sie fliegen nach Synergie.«
    »Dann hat Kebrak, dieser Dreckskerl von den Wissenschaftlern, es doch geschafft, seine Gilde zu beeinflussen, einen Angriff zu wagen«, sagte Keetok.
    »Du meinst wirklich, dieser Kebrak steckt dahinter?«, fragte Sinnu skeptisch.
    »Wer sonst hasst unsere Gilde und Inolak so sehr, dass er alles tun würde, um die Söldner gegen uns einzusetzen? Ich bin sicher, dass er es geschafft hat, seinen Ältesten zu überzeugen, einen Krieg gegen uns zu finanzieren. Denk nach, Sinnu, die Wissenschaftler haben keine Außenstelle bei uns.«
    »Ich sehe zwei Tankschiffe zur Versorgung der Jagdluftschiffe und zwei komplette Geschwader Jagdluftschiffe. Wenn die es bis Synergie schaffen, können wir einpacken. Wir müssen etwas tun!« Sinnu machte ein entschlossenes Gesicht.
    »Was sollen wir gegen diese Streitmacht unternehmen?«
    Sinnus Gedanken rasten. Sie griff nach dem Kopfhörer und zog ihn sich über den Kopf.
    »'Komet 2' ruft Bodenstation!«, brüllte sie in das Mikrofon, doch sie waren bereits zu weit von Synergie weg.
    »Welche Reichweite hat ein Jagdluftschiff?«, fragte Keetok. »Doch nicht viel mehr als eine Stunde Flug,

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