Iloo - Die andere Welt (German Edition)
sich ohne Zweifel um Schiffe der Söldnergilde. Wenn mich nicht alles täuscht, haben wir doch den Söldnern zwei Tankluftschiffe bezahlt, weil sie zurzeit keine solchen Schiffe besaßen. Also handelt es sich um unsere Schiffe für den Krieg gegen Synergie.«
Loomak ließ seine Information einen Moment wirken und beobachtete Kebrak, dem plötzlich heiß wurde.
»Loomak, das bedeutet nicht unbedingt, dass ...«
»Lass den Unsinn!«, fuhr Loomak ihn an. »Es sind unsere Schiffe für den Krieg und sie sind zerstört. Wie, denkst du, werden die Kampfluftschiffe nach Synergie kommen, wenn sie unterwegs nicht mehr betankt werden können? Wie kann es überhaupt sein, dass die Schiffe der Söldner zerstört sind? Wer kann so etwas tun?«
Kebrak fühlte sich auf einmal schlecht.
»Ich habe keine Ahnung«, verteidigte er sich. »Meines Wissens hat keine Gilde auf Iloo die militärischen Möglichkeiten, ein Söldnerschiff abzuschießen.«
»Die Fakten sprechen eine andere Sprache«, sagte Loomak. »Was wird, wenn der gesamte Feldzug im Sande verläuft? Wenn der Gegner erfährt, dass wir der Urheber des Krieges sind. Der Ärger und Imageverlust wäre nicht auszudenken.«
Kebraks Gedanken überschlugen sich förmlich. Von einem Moment zum anderen stand er mit dem Rücken zur Wand. Es konnte einfach nicht sein, dass sich Synergie effektiv gegen die Söldner wehren konnte – niemand konnte das. Trotzdem war er erledigt, wenn die Informatiker-Gilde nicht beseitigt werden konnte. Oh, wie er Inolak hasste. Er fasste einen Entschluss.
»Ich werde mich persönlich darum kümmern«, sagte er. »Ich werde gleich zum Söldnerturm fliegen und Silutak zur Rede stellen. Wenn nötig, werde ich persönlich nach Synergie reisen, um herauszufinden, was dort geschehen ist.«
»Nimm deinen Mund nicht so voll, Kebrak«, wies Loomak ihn erneut zurecht. »Wer soll dich denn dort hinfliegen? Die Söldner haben derzeit überhaupt nicht die Mittel, das zu tun. Dazu müsstest du einen Transfer bei den Händlern buchen – aber zu welchem Zweck? Was glaubst du, tun zu können, was sogar Söldner nicht geschafft haben?«
»Notfalls bringe ich Inolak eigenhändig um!«, sagte Kebrak. »Ohne Inolak wird sich die Gilde nicht halten können.«
»Kebrak, du bist kein professioneller Söldner – geschweige denn ein Mörder!«
»Ich werde es schaffen, wenn ich mich gut tarne. Ich bring das in Ordnung!«
Loomak sah ihn kalt an. »Ich will keine Einzelheiten hören. Aber wenn du es nicht schaffen solltest, das Problem zu lösen, solltest du dir gut überlegen, ob es ratsam wäre, hierher zurückzukehren.«
Kebrak schluckte hörbar. Es wurde ihm klar, dass es für ihn um alles ging.
Als er später wieder in seiner eigenen Suite war, zwang er seine Dienerin Illysu, ihm zu Willen zu sein. Erst danach ging es ihm wieder besser. Seine derzeitige Position hatte einige Vorteile und er war nicht bereit, sie wieder aufzugeben.
»Illysu, du musst etwas für mich erledigen«, sagte er. »Du musst für mich bei den Händlern einen Transfer nach Synergie buchen. Aber du darfst nicht meinen echten Namen nennen. Mach die Buchung auf den Namen Magorak.«
»Aber Herr, Magorak ist doch nicht ...«, begann Illysu und wurde durch eine schallende Ohrfeige unterbrochen.
»Du buchst für mich unter dem Namen Magorak und sagst kein Wort zu irgendjemandem«, sagte Kebrak gefährlich leise. »Sollte ich erfahren, dass du doch geredet hast, wird es dir schlecht ergehen. Hast du das verstanden?«
Illysu nickte schüchtern. Nicht, dass es ihr bei Kebrak jemals gut ergangen wäre, doch hatte sie keine Lust, noch mehr Schwierigkeiten zu bekommen. Also würde sie diesen kleinen Betrug für ihren Herrn verüben.
Zwei Tage später saß Kebrak zusammen mit Illysu an Bord der Nimrod und ließ sich nach Synergie fliegen. Zusammen mit vielen Feliden anderer Gilden reiste er seinem Gegner entgegen. Niemand an Bord ahnte, dass er Kebrak war, der für einen Feldzug gegen Synergie verantwortlich war. Er hielt sich auch damit zurück, Gespräche mit seinen Mitreisenden zu führen, deren Gespräche er jedoch interessiert verfolgte.
Ein Baumeister aus der Außenstelle in Synergie wusste zu berichten, dass der Angriff der Söldner tatsächlich erfolgt war. Er fragte sich, warum er dann noch keine Vollzugsmeldung seiner Truppe erhalten hatte. Der Baumeister erzählte weiter, wobei ihm eine gewisse Hochachtung vor dem Gildeältesten der Informatiker anzumerken war.
»Seine ganze
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