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Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Titel: Iloo - Die andere Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stappert
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zurückzubekommen, aber er verlangte von mir, diese Besuche sofort einzustellen. Thorsten ist unglaublich eifersüchtig. Wir haben uns sehr heftig gestritten, und am Ende hab ich beschlossen, dass es für mich besser wäre, ihn zu verlassen. Jetzt muss ich mir schon wieder eine neue Bleibe suchen.«
    Inolak legte die Zeitung beiseite. »Nach allem, was ich bisher gelernt habe, gibt es doch eine Wohnung. Du hast mit Rainer einige Jahre zusammen darin gelebt. Ich kenne diese Wohnung zwar nicht, aber du kannst sie gerne benutzen.«
    Ellen winkte ab. »Danke für das Angebot, aber ich halte es nicht für eine so gute Idee, wenn ich wieder dort einziehe. Es hatte schließlich seine Gründe, warum ich ausgezogen bin.«
    »Das betraf aber deinen Mann Rainer und nicht mich«, wies Inolak sie zurecht.
    Ellen lachte. »Wenn du in unserer Welt leben und zurechtfinden willst, musst du eben dieser Rainer werden, mein lieber Inolak. Ich muss zugeben, dass du recht interessant bist, aber wenn ich dich ansehe, sehe ich meinen Ehemann, von dem ich mich getrennt habe. Versteh es nicht falsch – ich werde dir auch weiterhin helfen, wieder auf die Beine zu kommen – aber ich werde sicher nicht in die gemeinsame Wohnung zurückziehen.«
    »Das ist schade«, sagte Inolak. »es würde Vieles einfacher machen und ich würde möglicherweise schneller lernen können. Denn genau das ist mein Hauptproblem. Auf meiner Welt Iloo war ich ein führender Wissenschaftler, aber hier hinke ich der Entwicklung um Jahrzehnte hinterher. Ich muss lernen, lernen und nochmals lernen.«
    »Das Wissen, das du brauchst, kann ich dir sowieso nicht geben, Inolak. Von mir kannst du nur die Vergangenheit von Rainer bekommen - mehr nicht.«
    »Das weiß ich doch, Ellen. Aber wo bekomme ich Unterricht in den Wissenschaften?«
    »Das ließe sich vielleicht organisieren«, mischte sich Vanessa ein. »Ich müsste mal mit meinem Freund darüber sprechen. Der hat eine Assistentenstelle an der Uni.«
    »Was bedeutet das?«, fragte Inolak.
    »Universitäten sind bei uns die Orte, an denen man eine wissenschaftliche Ausbildung erhalten kann«, sagte Vanessa. »Allerdings gibt es bestimmte Voraussetzungen, die man erfüllen muss, um sich dort einschreiben zu können. Ich fürchte, dass du diese Voraussetzungen nicht erfüllst. Deshalb kann ich dir vielleicht inoffiziell etwas vermitteln. Ich muss mal mit meinem Freund sprechen.«
    »Dein Freund – wie Du ihn nennst – ist in einer gehobenen Position, um mir zu helfen?«, fragte Inolak hoffnungsvoll.
    »Nicht direkt«, schränkte Vanessa ein. »Aber er hat Maschinenbau und Elektrotechnik studiert. Er könnte dir eine Menge erklären.«
    »Das würdest Du für mich tun?«, fragte Inolak. »Das würde ich dir niemals vergessen.«
    Vanessa lächelte. »Da du nun schon bei Weitem freundlicher geworden bist, als nach deinem Erwachen, denke ich, dass ich es sogar gerne für dich tun werde.«
    Inolak dachte nach. »Eigentlich bin ich durchaus freundlich. Aber Ihr dürft nicht vergessen, dass ich aus einer völlig anderen Kultur stamme. In meiner alten Welt herrschen die Männer unumschränkt. Frauen dienen den Männern in allen Belangen – außer in wichtigen Dingen. Frauen dürfen in der Regel keinen qualifizierten Beruf ausüben. Ich begreife erst langsam, dass es hier vollkommen anders ist. Ich bin selbstbewusste Frauen wie euch nicht gewohnt.«
    »Und das irritiert dich?«, wollte Ellen wissen.
    »Und wie es mich irritiert«, bestätigte Inolak. »Aber ich bin durchaus in der Lage, mich anzupassen. Ihr solltet bemerkt haben, dass ich schon jetzt eine Menge auf eure Meinung und Information gebe.«
    »Wir sind aber auch das Einzige, was du hast«, lachte Ellen. »Wir werden sehen, wie du dich weiter entwickelst.«
    »Wann werde ich eigentlich dieses Krankenhaus verlassen können?«, fragte Inolak.
    »Das muss Dr. Falk entscheiden«, sagte Vanessa. »Aber ich denke, dass es bald sein wird.«

10. Flug zur Küste
     
    Es war ein langer Flug bis zur Küste. Sinnu hatte wieder und wieder berechnet, wie weit der Treibstoff reichen würde. Atok sprang in die Bresche, in dem er anbot, dass die Komet den Turm der Baumeister-Gilde ansteuern könne. Dort könne sie Treibstoff erwerben, um wieder zurückfliegen zu können.
    »Die Kosten übernehme natürlich ich«, sagte Rainer.
    Sinnu lachte laut auf. »Dachten Sie, ich würde die Kosten für diese Charter selbst übernehmen? Selbstverständlich zahlen Sie die Kosten. Wir werden also

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