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Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Titel: Iloo - Die andere Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stappert
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ursprünglichen Körper gerissen hat. Jedenfalls wurde ich im Krankenhaus in diesem Körper hier wach und stecke seitdem darin fest.«
    Sebastian stand auf und ging im Zimmer auf und ab. Dann wandte er sich an Inolak:
    »Sie meinen das ernst? Sie wollen mich allen Ernstes glauben machen, dass Sie ein Seelenwanderer sind? Und dann noch über die Grenzen dieser Welt hinweg? Nennen Sie mir einen einzigen Grund, warum ich Ihnen das glauben sollte.«
    Er wandte sich an Vanessa. »Hat man diesen Mann auf seinen Geisteszustand untersucht? Vielleicht leidet er noch an den Folgen seines Unfalls.«
    Vanessa schüttelte den Kopf. »Er ist geistig vollkommen gesund, Sebastian. Das ist es ja eben. Die Persönlichkeit in diesem Körper ist die eines nichtmenschlichen Wesens aus einer Welt namens Iloo. Er war dort ein fähiger Wissenschaftler und muss nun feststellen, dass er in einer Welt lebt, in der er der technischen Entwicklung hinterherhinkt.«
    Sebastian sah erneut Inolak an. »Gut. Ich bin noch nicht überzeugt. Es klingt einfach zu fantastisch. Aber ich bin bereit, mir anzuhören, was Sie zu sagen haben.«
    Inolak begann zu erzählen, und berichtete von Iloo, von seiner gesellschaftlichen Struktur, seiner Wissenschaft und seiner eigenen Rolle in der Gesellschaft Iloos. Sebastian war erst noch skeptisch, hörte aber immer faszinierter zu, und tauchte mit Inolak in die Welt von Iloo ein. Als Inolak schließlich endete, waren fast drei Stunden vergangen, und Sebastian war überzeugt, dass niemand in der Lage war, sich eine solche Geschichte in dieser Detailtiefe auszudenken. Zwischendurch hatte er versucht, durch Zwischenfragen herauszufinden, ob Rainer – oder Inolak, wie er sich nannte – wirklich die Wahrheit sagte. Inzwischen war Sebastian sicher, dass dieser Mann tatsächlich fast keine Ahnung von den Verhältnissen auf der Erde hatte. Dafür waren ihm die Gegebenheiten auf der fremden Welt Iloo so geläufig, dass er alles aus dem Stegreif erklären konnte.
    »Puh, das ist ein starkes Stück«, sagte Sebastian.
    »Glauben Sie mir denn jetzt?«
    Sebastian nickte. »Ja, ich glaube Ihnen. Aber wenn es sich alles so zugetragen hat, wie Sie es beschreiben, wo ist dann der echte Rainer Kornmänger geblieben?«
    Inolak zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht mit Sicherheit. Aber es wäre doch denkbar, dass er ebenso wie ich eine Seelenwanderung erlebt hat, und wir einfach nur unsere Körper getauscht haben. Dann lebt er jetzt in meinem felidischen Körper und hat dieselben Probleme wie ich hier.«
    »Es wäre aber auch möglich, dass er nicht mehr lebt, oder?«, fragte Ellen. »Du hattest ja gesagt, dass es in deinem Labor eine Explosion gegeben hatte.«
    »Wie will man das genau wissen?«, meinte Inolak. »Wir sind eigentlich nur auf Vermutungen angewiesen.«
    »Was ich noch nicht verstehe«, sagte Sebastian nachdenklich. »Wo ist dieses Iloo denn nun eigentlich? Ich meine: Wir beobachten seit vielen Generationen den Himmel. Wir kennen die Planeten in unserem Sonnensystem fast besser als unseren eigenen Ozean, doch sind wir nirgends einem Planeten begegnet, auf dem Leben möglich wäre, wie wir es kennen. Wo also ist Iloo?«
    »Ich hab da eine Theorie«, sagte Inolak. »Ich glaube, dass eure Erde und mein Iloo auf unterschiedlichen Ebenen existieren, die im Normalfall niemals Kontakt zueinander bekommen. Es gibt sie nebeneinander, so wie zwei Seiten einer Münze existieren, und sich doch niemals von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen können. Vielleicht gibt es auch noch mehr solcher Ebenen, von denen wir nichts ahnen. Vielleicht überlappen sich diese Ebenen sogar von Zeit zu Zeit. Nur, wir können sie nicht wahrnehmen. In meinem und Rainer Kornmängers Fall kam es durch Zufall zu einer Berührung dieser Ebenen, die einen Übertritt von körperlosen Seelen ermöglichte. Vielleicht bedarf es einer gleichzeitig eintretenden Extremsituation, um diesen Effekt auszulösen – ich weiß es nicht.«
    Sebastian hatte Inolak interessiert zugehört und schüttelte den Kopf. »Es ist der Versuch einer Erklärung, aber es ist noch keine Theorie. Es klingt einerseits plausibel, aber andererseits ist es doch sehr weit hergeholt.«
    »Wir dürfen aber nicht übersehen, dass es tatsächlich geschehen ist. Und es muss dafür einen Grund geben. Wenn es uns gelingen könnte, diesen Grund zu finden, ließe sich der Vorgang vielleicht sogar umkehren. Leider fehlen mir das Wissen und die Mittel, um in dieser Richtung zu

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