Iloo - Die andere Welt (German Edition)
forschen.«
Sebastian traf eine Entscheidung. »Es gibt in unserer Fakultät eine Wissenschaftlerin – Dr. Eva D'Onofrio. Sie hat vor einiger Zeit Vorlesungen zum Thema paralleler Welten gehalten. Wir haben uns damals über sie lustig gemacht, und sie hat ihre Vorlesungsreihe dann auch abgebrochen. Aber sie hat damals behauptet, dass es solche Existenzebenen geben müsse, und dass es möglich sein könnte, sie zu sehen. Sie sprach von Beugung des Raumes und solchen Dingen – ich hab es nicht verstanden. Zugegeben, ich hatte mir auch keine Mühe gegeben, es zu verstehen. Vielleicht könnte sie Ihnen weiterhelfen. Ich werde mich morgen noch einmal melden, dann kann ich Ihnen sagen, ob Dr. D'Onofrio Interesse hat.«
Inolak spürte, dass er wieder Hoffnung zu schöpfen begann. Vielleicht gab es doch noch eine Chance, wieder nach Hause zu kommen.
15. Eine Gilde etabliert sich
Atok hatte eine riesige Baukolonne nach Synergie geholt und war mit Feuereifer dabei, die Gebäude herzurichten. Gleichzeitig entstanden Fabrikationsanlagen und Wohngebäude für viele Techniker, die dort Computer bauen würden. Eluak und Inetak hatten sich im neuen Technikerhaus von Synergie eingerichtet und waren von den Arbeitsbedingungen begeistert. Alles, was sie für ihre Arbeit benötigten, wurde von der Informatiker-Gilde genehmigt und angeschafft. Bald würde die neue Stromleitung von der Elektriker-Gilde an das Stromnetz angeschlossen, dann würden die Techniker mit der Produktion der neuen Computer beginnen können. Bis es so weit war, versuchten Eluak und Inetak, bei ihren Gildegenossen Werbung für den neuen Standort an der Südküste zu machen. An Arbeitsplätzen mangelte es nicht, denn die Nachfrage nach Rechenanlagen aus der Fertigung von Synergie war enorm.
Da die Produktion der Computer noch nicht in Gang kam, bat Rainer Eluak, sich einmal seine Zeichnungen des Flugzeugs anzusehen, dass er zu bauen beabsichtigte.
»Das ist eine echte Herausforderung«, sagte er, nachdem er sich die Zeichnungen genau angeschaut hatte. »Das Prinzip dieser Maschine ist logisch, trotzdem halte ich es für nicht wahrscheinlich, dass sie fliegen wird.«
»Ich bitte dich nur darum, es zu berechnen«, sagte Rainer. »Denn es ist eine Tatsache, dass ab einer bestimmten Geschwindigkeit an den Flügeln ein nach oben gerichteter Sog entsteht, nicht wahr?« Er deutete mit einer Kralle auf die gewölbte Oberseite des Flügels.
Eluak nickte. »Das ist schon richtig, aber überleg mal, wie schwer diese Maschine sein wird. Ich seh keine Gastanks, die sie leichter machen. Ich will es gern berechnen, aber erwarte nicht zu viel. Nicht jede verrückte Idee lässt sich umsetzen.«
»Es ist keine verrückte Idee! In meiner alten Welt gab es viele von diesen Maschinen. Sie hatten die alten Luftschiffe nach kurzer Zeit abgelöst. Ich bin nur kein Techniker. Die Berechnungen musst du für mich machen. Wenn es sich irgendwie umsetzen lässt, will ich, dass du diese Maschine hier in Synergie baust.«
»Dafür ist diese irrsinnig lange Piste, die du draußen von den Baumeistern anlegen lässt, nicht wahr? Du musst dir deiner Sache ja absolut sicher sein.«
Rainer nickte. »Ich bin mir absolut sicher. In absehbarer Zeit werden von hier aus Flugzeuge in alle Richtungen starten, wo ebenfalls solche Pisten angelegt worden sind. Unsere Flugzeuge werden viel schneller sein, als es Luftschiffe jemals gewesen sind.«
»Bist du dir darüber im Klaren, dass es Probleme mit der Händler-Gilde geben wird?«, fragte Eluak.
»Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Ich möchte das mit Sinnu diskutieren, wenn sie das nächste Mal hier anlegt. Sie redet zwar ständig davon, eine überzeugte Händlerin zu sein, aber ich konnte ihre Verärgerung spüren, als der Älteste der Händler-Gilde es abgelehnt hatte, eine Luftschiffbasis hier in Synergie einzurichten. So muss sie immer für jede Warenlieferung nach Synergie den Umweg über ihre Heimatbasis machen. Sinnu ist eine begnadete Pilotin. Ich will sie unbedingt für das Flugzeugprojekt haben. Schaffst du es, die Berechnungen abzuschließen, bis Sinnu wieder bei uns ist?«
Eluak lachte. »Du weißt, dass du unerträglich sein kannst, wenn du dir etwas in den Kopf gesetzt hast?«
Rainer grinste. Er konnte Eluak nichts vormachen. »Du hast Recht. Ich hab mir das in den Kopf gesetzt, und will erleben, dass es Wirklichkeit wird - hier auf Iloo. Wirst du es schaffen?«
Eluak nickte. »Solange wir noch keinen Strom für die
Weitere Kostenlose Bücher